Eddard VIII ist das dreiunddreißigste Kapitel von A Game of Thrones, dem ersten Band der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe. Der POV-Charakter des Kapitels ist Eddard Stark.
Zusammenfassung[]
Eddard Stark und König Robert Baratheon diskutieren darüber, ob man Daenerys Targaryen umbringen sollte, weil sie schwanger geworden ist. Als sich der Kleiner Rat der Meinung des Königs anschließt, verlässt Eddard unter Protest die Sitzung. Wütend beginnt er, sich für seine Rückreise nach Winterfell fertig zu machen, als er von Petyr Baelish die Nachricht erhält, dass dieser das Bordell ausfindig machen konnte, dass Jon Arryn und Stannis Baratheon besucht haben.
Synopsis[]
Eddard diskutiert im Kleinen Rat mit König Robert[]
Eddard Stark versucht König Robert Baratheon davon abzuhalten, ein Kind zu ermorden, indem er Männer losschickt, die die schwangere Daenerys Targaryen und ihren Bruder Viserys töten sollen. Er appelliert als einziger im Rat an Roberts Ehre, die anderen tun so, als seien sie nicht da. Eddard fühlt sich so allein wie noch nie in Königsmund.
Lord Varys hatte die Neuigkeiten vorher im Kleinen Rat verkündet [A 1]. Eddard äußert den Gedanken, dass es sich auch um eine Falschmeldung handeln könnte, schließlich komme die Nachricht von einem in Westeros wegen Ehrlosigkeit in Ungnade gefallenen Ritters. Varys tut beleidigt und versichert, dass Ser Jorah es nicht wagen würde, ihn zu hintergehen, aber Eddard beharrt darauf, dass der König nichts zu befürchten habe, weil es sich dennoch um eine Lüge handeln könnte, es eine Fehlgeburt geben könne, es ein Mädchen werden könne, das geborene Kind sterben könne und notfalls auch noch die Meerenge zwischen ihnen und den Targaryen läge. Er werde erst nervös werden, wenn die Dothraki es schaffen würden, ihren Pferden das Laufen über Wasser beizubringen. Außerdem habe selbst Aegon seine Eroberung nicht im Säuglingsalter vollbracht.
König Robert wendet sich an die anderen Anwesenden, die ihm helfen sollen, Eddard zu überzeigen. Varys legt seine Hand wohlwollend auf Eddards Ärmel und sagt, manchmal müsse man abscheuliche Dinge tun für das Wohl des Reiches. Lord Renly Baratheon behauptet sogar, die Sache hätte man schon vor Jahren "regeln" können, aber damals habe der König auf Jon Arryn gehört, was ein Fehler gewesen sei. Eddard entgegnet, dass Gnade nie ein Fehler sei, wie man am Beispiel von Ser Barristan Selmy sehen könne, der bei der Schlacht am Trident Dutzende Freunde und Mitstreiter des Königs und von ihm selbst erschlagen habe. Damals habe Roose Bolton dazu gedrängt, ihn zu töten, doch König Robert wollte ihn nicht dafür bestrafen, treu und gut gekämpft zu haben. Wenn er damals anders gehandelt hätte, würde Ser Barristan heute nicht bei ihnen sitzen. König Robert errötet, behauptet dann aber, dies sei etwas anderes gewesen, weil Ser Barristan der Königsgarde angehört habe. Eddard erwidert, Daenerys sei ein 14-jähriges Mädchen und daher sicher nicht gefährlicher. Außerdem frage er sich, warum sie die Rebellion gegen das Haus Targaryen geführt hätten wenn nicht, um das Kindermorden zu beenden. Robert wird immer zorniger und brüllt am Ende, dass man den Targaryen endgültig ein Ende bereiten müsse, weil sie alle grausam seien, woraufhin Eddard erwidert, dass er zumindest Rhaegar Targaryen immer ehrenvoll betrachtet hätte. König Robert sagt, dass er jetzt genug geredet habe und fragt die Anwesenden nach einer Abstimmung. Alle Mitglieder des Rates sind auf Roberts Seite außer Ser Barristan, der Eddard in seiner Meinung unterstützt, dass keine Ehre darin läge, einen Feind im Mutterleib zu besiegen. Lord Varys stimmt Robert zu, Lord Renly ebenso, Groß-Maester Pycelle betont, dass man mit einem Tod zehntausende Leben retten könne. Als letztes stimmt Petyr Baelish auf äußerst zynische Weise dem König zu, indem er rät, Daenerys einen letzten "stählernen Kuss" zu geben, zur Not auch mit geschlossenen Augen.
Nachdem Eddard und Ser Barristan überstimmt worden sind, fragt der König den Rat, wie man die Tat vollbringen könne. Lord Renly ruft in Erinnerung, dass Ser Jorah eine königliche Begnadigung herbeisehne, doch Varys meint dazu, dass er zwar verzweifelt sei, aber nicht lebensmüde, und dass die Dothraki fürchterliche Dinge mit jemandem anstellen würde, der eine Waffe gegen eine Khaleesi erhebt. Stattdessen schlägt Varys als Alternative Gift vor wie z.B. die Tränen von Lys, sodass Khal Drogo niemals erfahren würde, dass Daenerys keinem natürlichen Tod erlegen wäre. Bei diesen Worten horcht Pycelle auf und sieht Varys misstrauisch an. König Robert lamentiert, dass Gift die Waffe eines Feiglings sei, woraufhin Eddard genug hat: er kann es nicht mehr ertragen, dass sie jetzt tatsächlich darüber reden, wie man eine 14-jährige ehrenhaft töten könne. Er erklärt, dass nach dem Recht des Nordens und der Ersten Menschen derjenige, der ein Urteil fällt, es auch vollziehen soll. Robert erschrickt, als er merkt, dass Eddard das Gesagte ernst meint, und er wird noch wütender, als Eddard sich weigert, sich an dem Mord zu beteiligen.
Eddard legt das Amt der Hand nieder[]
König Robert erinnert Eddard daran, dass er als Hand des Königs seine Befehle zu befolgen habe. Wenn er das nicht tue, dann werde er ihn durch jemanden ersetzen, der dies tue. Eddard wünscht ihm knapp viel Erfolg, löst seine Amtsbrosche und legt sie vor sich auf den Tisch. Er sagt, dass er gedacht hätte, er hätte einen edleren König. Robert wird dunkelrot vor Zorn und wirft Eddard hinaus und droht ihm, seinen Kopf auf einen Spieß zu stecken, wenn er ihn jemals wiedersehen würde [A 2].
Als er den Raum verlässt, merkt er, wie in seinem Rücken versucht wird, die Situation zu überspielen, indem nahtlos weiterberaten wird. Pycelle erwähnt die Gesichtslosen Männer, eine Gesellschaft aus Braavos, aber Kleinfinger insistiert sofort, dass diese Männer unglaublich teuer seien und man für die Hälfte des Geldes eine Armee gewöhnlicher Söldner anheuern könne.
Draußen wacht Ser Boros Blount, der Eddard verduzt und interessiert ansieht, aber keine Fragen stellt. Eddard läuft über den Burghof zum Turm der Hand zurück und bemerkt dabei die drückende Schwüle, die zur Zeit in der Hauptstadt herrscht. In seinem Solar ruft er nach seinem Haushofmeister Vayon Pool. Er teilt ihm mit, dass er nicht mehr als Hand des Königs fungiert und sie so schnell wie möglich wieder nach Winterfell zurückkehren werden. Eddard glaubt, dass Roberts Zorn schnell wieder verfliegt, ist aber auch beunruhigt, wenn er darüber nachdenkt, wie sehr Robert Rhaegar Targaryen nach 15 Jahren noch immer hasst. Dann denkt er darüber nach, was passieren wird, wenn der König davon erfährt, dass Catelyn Tyrion Lennister gefangengenommen hat. Eddard befürchtet, dass sich Robert wohl wenig für Tyrions Schicksal interessieren wird, dafür aber in seinem Stolz gekränkt sein wird, zumal man nicht weiß, was Königin Cersei machen wird. Von diesen Gefühlen geleitet entscheidet Eddard, dass es das sicherste sei, wenn er und seine Töchter vorausreiten würden und der Rest hinterherkommt. Er befiehlt Pool, Jory Cassel zu informieren.
Nachdem Pool gegangen ist, sinniert Eddard über Winterfell und seine Familie: er freut sich, wieder zurückzukehren, kann aber auch seinen Ärger nicht verdrängen, weil er weiß, dass das Reich in einer Krise steckt, denn er befürchtet, dass die Schmeichler und Memmen um Robert das Reich an den Bettelstab bringen oder an die Lennisters verkaufen werden. Außerdem ärgert ihn, dass er außer ein paar Hinweisen nichts über Jon Arryns Tod herausgefunden hat, immerhin aber genug, um zu glauben, dass es Mord war. Plötzlich kommt Eddard die Idee, statt über den Königsweg per Schiff zurück nach Winterfell zu reisen und auf dem Weg dorthin in Drachenstein Halt zu machen, um mit Stannis Baratheon zu sprechen. Er hatte Pycelle schon gebeten, Stannis einen Raben zu schicken und ihn zu bitten, seinen Sitz im Kleinen Rat wieder einzunehmen, hatte aber keine Reaktion erfahren. Er ist davon überzeugt, dass Stannis weiß, wer hinter dem Mord an Jon Arryn steckt.
Doch Eddard hat auch Zweifel: vielleicht wäre es sogar besser das Geheimnis um Arryns Tod nicht zu lüften, denn was sollte er schon mit der Wahrheit anstellen? Außerdem fragt er sich, warum Tyrion wohl Bran umbringen lassen wollte, auch das ergibt für ihn keinen Sinn. Nach der Ratssitzung ist er sich nicht einmal mehr sicher, dass nicht vielleicht der König hinter dem Attentat stecken könnte, und er beschließt, dass es am Besten wäre, die Hauptstadt schon morgen früh zu verlassen, falls ein Schiff nach Norden fährt. Erneut schickt er nach Vayon Pool, um ihm aufzutragen, sofort an den Hafen zu gehen und nach einem sicheren und schnellen Schiff Ausschau zu halten.
Kleinfinger gibt Eddard einen Tipp[]
Kaum war der Haushofmeister gegangen, kündigt Tomard Kleinfinger an, der mit Eddard sprechen möchte. Eddard ist versucht, das Gesuch abzuweisen, entschließt sich dann aber dazu, solange die ganzen Spielchen mitzuspielen, bis er und seine Töchter in Sicherheit sind. Er fragt Petyr nach dem Grund seines Erscheinens. Kleinfinger informiert Eddad zunächst darüber, dass er den Kleinen Rat davon überzeugen konnte, statt der Gesichtlosen Männer als Belohnung eine Lordschaft für denjenigen Mann auszurufen, der Daenerys tötet. Eddard kritisiert, dass man nun schon Attentäter zu Lords mache, aber Kleinfinger entgegnet, dass er mehr für Daenerys getan habe als Eddard, denn nun könne es immerhin passieren, dass ein Idiot beim Mordversuch scheitert und die Dothraki Daenerys umso mehr beschützten.
Eddard behandelt Petyr distanziert und abweisend, doch Kleinfinger plaudert munter weiter. Er meint, dass Eddard sich äußerst dumm verhalten habe und wie ein Mann wirke, der auf sehr dünnen Eis tanze. Dann fragt er offen heraus, wann er gedenke, nach Winterfell zurückzukehren und bietet ihm an, ihn vorher noch in das Bordell zu führen, in dem Stannis Baratheon und Jon Arryn gesehen worden sind und das Jory Cassel so erfolglos gesucht habe [A 3].
Handelnde & erwähnte Personen[]
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Erwähnte Orte & Begriffe[]
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Anmerkungen[]
- ↑ Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich bei dem Fackelträger aus Kapitel I-Arya III um Lord Varys gehandelt hat, denn das passt nun in die zeitliche Abfolge der Ereignisse: erst erfährt er die Neuigkeit von Illyrio Mopatis, dann verkündet er sie im Kleinen Rat.
- ↑ Genau das widerfährt Eddard später, allerdings ist Robert da auch schon tot.
- ↑ Petyrs Motiv für diese Hilfe passt zu seiner Taktik, Eddard so lange in Königsmund zu halten, bis dieser die Wahrheit über Cerseis Kinder herausgefunden hat und es dann zu einer Fehde zwischen den Häusern Stark und Lennister kommt.
Siehe auch[]
- A Game of Thrones - Chapter 33 im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
- Book 1 - Chapter 34 im Tower Of The Hand (englisch)