Tyrion XI ist das siebenundsiebzigste Kapitel von A Storm of Swords, dem dritten Band der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe. Der POV-Charakter des Kapitels ist Tyrion Lennister.
Zusammenfassung[]
Jaime Lennister und Varys helfen Tyrion Lennister, aus seiner Zelle auszubrechen. Jaime gesteht Tyrion, dass Tysha tatsächlich ein Bauernmädchen war und er Tyrion sein ganzes Leben angelogen hat. Auf dem Weg aus der Burg macht Tyrion einen Abstecher in die Gemächer der Hand des Königs, wo er Shae im Bett seines Vaters Lord Tywin Lennister vorfindet und sie erdrosselt. Auf dem Abtritt findet er seinen Vater und tötet auch ihn mit einer Armbrust.
Synopsis[]
Jaime befreit Tyrion[]
Tyrion Lennister hört Geräusche vor seiner Schwarzen Zelle und denkt, seine Zeit sei gekommen. Er fühlt sich bereit und will den Zuschauern noch einige pikante Details verraten, bevor er hingerichtet wird, wenn Tywin Lennister und Cersei Lennister töricht genug wären, ihn öffentlich von Ser Ilyn Payn hinrichten zu lassen. Die Tür öffnet sich, und als eine Mann mit einer Fackel eintritt, beschimpft Tyrion ihn zur Begrüßung.
Dann gibt sich Jaime Lennister zu erkennen, der scherzt, dass diese Zelle noch schrecklicher sei als seine in Schnellwasser. Er zeigt Tyrion seinen Stumpf und sagt, die Tapferen Kameraden über die Meerenge zu holen sei nicht Tywins beste Idee gewesen. Tyrion muss lachen: die Lennister-Söhne - einer ohne Hand und einer ohne Nase. Jaime erklärt, dass Tyrion am nächsten Tag auf dem alten Turnier enthauptet werden soll, er aber gekommen sei, um ihn zu befreien. Es ist 3 Uhr in der Nacht, und Königsmund schlafe. Als sie die Zelle verlassen, erklärt er Tyrion, dass Varys die Wächter mit Schlafsüß betäubt habe und am Ende des Gangs an einer Treppe als Septon verkleidet auf ihn warte. Er werde Tyrion durch die Abwasserkanäle zum Schwarzwasser bringen, wo eine Galeere auf ihn warte, die ihn in die Freien Städte bringe. Tyrion bedankt sich, aber Jaime sagt in einem seltsamen Tonfall, dass er ihm etwas schuldig sei, wovon Tyrion gar nichts weiß.
Er gibt zu, dass Tysha keine Prostituierte gewesen ist, so wie Jaime es jahrelang auf Druck ihres Vaters Tywin Lennister behauptet hatte, sondern tatsächlich ein einfaches Bauernmädchen, dass Tyrion geliebt hat. Tywin habe Tyrion auf diese Weise eine harte Lektion erteilen wollen, und er habe Jaime damals gesagt, Tyrion werde ihm eines Tages dafür danken. Entsetzt schlägt Tyrion Jaime ins Gesicht und erinnert ihn daran, dass Tysha seine Frau gewesen ist, dass sie geheiratet hatten, und dass Tywin sie von seiner ganzen Wache vergewaltigen hat lassen, auch wenn Jaime beteuert, von diesem Plan nichts gewusst zu haben. Tyrion ist so wütend, dass er Jaime schwört, sich eines Tages an ihm, Cersei und Tywin zu rächen, dann stolziert er davon, trifft nach einigen Metern aber auf eine verschlossene Eisentür und muss warten, bis Jaime sie ihm aufschließt. Tyrion sagt, er werde Varys schon alleine finden, aber Jaime fragt Tyrion zum Abschied, ob er Joffrey Baratheon getötet habe. Tyrion erklärt, dass Joffrey ein schlimmerer König als Aerys II. Targaryen geworden wäre, und dass er Robert Baratheon einen Dolch gestohlen hat, um einen Straßenräuber anzuheuern, der dann Brandon Stark töten sollte. Dann eröffnet er ihm, dass Cersei mit Lancel Lennister und Ser Osmund Schwarzkessel geschlafen habe und behauptet, Jaimes abscheulichen Sohn getötet zu haben. Jaime dreht sich wortlos um und lässt Tyrion alleine. Als er Jaime weggehen sieht, denkt Tyrion darüber nach, seine Worte zurückzunehmen, muss dann aber wieder an Tysha denken und bleibt still.
Varys führt Tyrion durch die Geheimgänge[]
Tyrion findet Varys, der ihm erklärt, er habe ihn nicht in seiner Turmzelle besuchen können, weil Cersei ihn rund um die Uhr überwachen ließ. Tyrion ist immer noch wütend, aber Varys federt das mit ein paar spitzen Bemerkungen ab. Er behauptet, nicht zu wissen, wo Sansa Stark hingebracht worden ist, in Königsmund fehle jede Spur von ihr, genauso wie von Dontos Hollard. In der Nacht ihres Verschwindens hätten seine Vögelchen die beiden zuletzt gemeinsam auf der Serpentinentreppe gesehen. Varys führt Tyrion durch einen abschüssigen Gang, bis sie sich im vierten und untersten Stockwerk der Kerker befinden, in dem nur gefoltert wird. Es ist stockdunkel, und Varys bittet Tyrion, ihm seine Hand zu geben, und für einen Moment wird Tyrion bewusst, dass das der perfekte Zeitpunkt wäre, ihn umzubringen, aber er hat keine andere Wahl als dem Eunuchen zu folgen. Nach einer Weile erreichen sie einen Torgang, hinter dem es zumindest ein schwaches Licht gibt. Durch eine zunächst verschlossene Eisentür betreten sie einen runden Raum mit fünf weiteren Eisentoren, einer Öffnung in der Decke und einer Reihe von Sprossen in der Wand. In einer Ecke steht ein wie eine Drachenkopf verziertes Kohlebecken, in dem noch Kohlen glühen. Der Boden ist mit einem Mosaik verziert, das einen dreiköpfigen Drachen zeigt.
Tyrion erinnert sich daran, dass Shae ihm einmal von diesem Raum erzählt hat, nachdem Varys sie heimlich zu ihm in den Turm der Hand geführt hat, und Varys bestätigt, dass sie sich gerade darunter befinden.[A 1] Varys erklärt Tyrion ganz genau, wie er über die 230 Sprossen, einen 20 Meter langen Gang und hinter der dritten Geheimtür in das Schlafgemach seines Vater kommt, betont aber auch, dass sie für solche gefährlichen Torheiten keine Zeit hätten. Tyrion klettert die lange Leiter hoch, was ihn sehr erschöpft, aber irgendetwas in seinem Inneren treibt ihn an. Tyrion tastet sich einen niedrigen Gang entlang, auf dem jeder erwachsene Mann auf allen Vieren hätte kriechen müssen. Schließlich hört er die Stimmen zweier Wachen seines Vaters, Lester und Lum, die sich über Shae unterhalten und darüber eine Wette abschließen, ob Tyrion bei der Hinrichtung heulen wird wie ein Weib oder seinem Schicksal stolz entgegentritt wie ein echter Lennister.
Tyrion tötet Shae[]
Bei der dritten Tür muss er ein wenig nach der Vorrichtung suchen, die die Tür öffnet, dann aber findet er einen kleinen Eisenhaken. Er betritt die Bettkammer durch eine Geheimtür hinter dem Kamin, schiebt sich an einem glimmenden Scheit vorbei und tritt an das Bett, aus dem eine bekannte Frauenstimme nach "M'lord" fragt. Tyrion tritt ans Bett und zieht die Vorhänge zur Seite. Shae räkelt sich verschlafen im Bett, doch als sie Tyrion erkennt, erstarrt ihr Gesicht. Sie bettelt, dass Cersei sie gezwungen habe, gegen ihn auszusagen, und dass sein Vater ihr Angst mache. Sie setzt sich auf und um ihren Hals trägt sie die Amtskette der Hand des Königs. Tyrion erzählt in leisem Ton, dass er sich in der Schwarzen Zelle stets vorgestellt habe, wie schön Shae immer war, als sie zusammen gewesen sind, und er fragt sie, ob es ihr jemals Spaß gemacht habe. Shae antwortet, dass sie nie etwas mehr genossen hätte, und sie nennt Tyrion "ihren Riesen von Lennister". Tyrion denkt, dass sie nichts Schlimmeres hätte sagen können, und er packt ihre Kette und dreht sie herum, sodass sich die Kettenglieder in den Hals des Mädchens eingraben.
Tyrion tötet seinen Vater[]
Nachdem sie tot ist, nimmt er einen Dolch seines Vaters vom Nachttisch und eine Armbrust von der Wand, die er sogleich spannt und mit einem Bolzen lädt. Jaime hatte ihm oft genug erklärt, dass eine Armbrust den Nachteil habe, dass er nur jeweils einmal schießen kann, und er malt sich schon aus, dass er dann eher Lum als Lester erschießen wird. Er tritt leise in den Flur hinaus und findet seinen Vater auf dem Abtritt mit hochgeschobenem Nachthemd. Tyrion begrüßt seinen Vater mit einer spöttischen Verneigung. Tywin fragt Tyrion ohne den Anflug von Angst, wer ihn befreit habe, und als er keine Antwort darauf erhält, tippt er auf Varys. Er erklärt, dass Tyrions Flucht dumm sei, denn er habe immer noch vor, ihn zur Mauer zu schicken, müsse aber auch auf Lord Maes Tyrell Rücksicht nehmen. Er bietet Tyrion an, die Armbrust wegzulegen und in seinem Gemach alles weitere zu besprechen. Tyrion hingegen will von ihm nur wissen was mit Tysha nach den Vergewaltigungen geschehen sei. Erst scheint sich Tywin gar nicht mehr an ihren Namen zu erinnern, doch dann fällt ihm wieder ein, dass das Tyrions erste "Hure" gewesen ist. Tyrion warnt ihn, sie nicht noch einmal so zu nennen, sonst werde er ihn töten, und er wiederholt seine Frage. Tywin sagt, dass er sie nicht habe beseitigen lassen und dass der Haushofhalter sie vermutlich dorthin geschickt habe, "wohin auch immer Huren gehen". Tyrion drückt in dem Moment ab, als Tywin aufstehen will und erwischt ihn oberhalb der Leiste. Ungläubig setzt Tywin sich wieder hin. Tyrion bittet seinen Vater, schnell zu sterben, denn er dürfe sein Schiff nicht verpassen, und Tywin tut dieses eine Mal, worum Tyrion ihn bittet. Als sein Vater stirbt, kann Tyrion riechen, dass die Gerüchte nicht stimmen: Lord Tywin scheißt kein Gold.
Handelnde & erwähnte Personen[]
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Erwähnte Orte & Begriffe[]
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Anmerkungen[]
- ↑ siehe: IV-Tyrion VI.
Siehe auch[]
- A Storm of Swords - Chapter 77 im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
- Buch 3 - Chapter 78 im Tower Of The Hand (englisch)