- Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Aegon Targaryen (Begriffsklärung) aufgeführt.
König Aegon II. Targaryen, auch bekannt als Aegon der Ältere,[2] war der sechste König der Sieben Königslande aus dem Hause Targaryen.[1] Er war der Sohn von König Viserys I. Targaryen und Königin Alicent Hohenturm. Mit seiner Schwestergemahlin Helaena Targaryen hatte er drei Kinder namens Jaehaerys, Jaehaera und Maelor.[3]
Aegons Thronbesteigung im Jahre 129 n. A. E. wurde von seiner älteren Halbschwester Rhaenyra Targaryen angefochten, die von ihrem Vater Viserys I. zur Thronerbin ernannt worden war. Dadurch war Aegons Herrschaft bis zu seinem Tod im Jahre 131 n. A. E. geprägt von dem Drachentanz. Im Laufe des Krieges nahm er als persönliches Wappen einen goldenen dreiköpfigen Drachen an.[4]
Aegon war der Reiter des Drachen Sonnfeuer.[4]
Charakter & Erscheinung[]
Aegon ähnelte seinem Vater Viserys äußerlich stark. Er hatte silbergoldenes Haar und violette Augen. In jungen Jahren besaß er ein hübsches Gesicht,[5] sein Gesichtsausdruck war jedoch mürrisch. Aegon trug einen dünnen Schnurrbart.[6]
Während des Drachentanzes wurde Aegon mehrfach schwer verwundet und kämpfte fortwährend mit großen Schmerzen. Sein halber Körper war von Brandnarben bedeckt und der übermäßige Gebrauch von Mohnblumensaft ließ sein Gesicht aufquellen. Infolge eines Hüftbruchs war Aegon "krumm und schief", nach dem Bruch seiner beiden Beine konnte er zunächst weder gehen noch stehen.[5] Das rechte Bein erholte sich schließlich wieder, am linken bildeten sich dagegen die Muskeln zurück, das Knie wurde steif und das Fleisch schwand, bis nur noch ein verkrümmter "Stock" übrig blieb. Auch wenn Aegon nach einiger Zeit mithilfe einer Krücke wieder gehen konnte, konnte er keine Treppen bewältigen und ließ sich in einer Sänfte tragen.[7]
Im Alter von fünfzehn Jahren wird Aegon von Septon Konstans als bequemer und etwas launischer Junge beschrieben.[2] Mit zweiundzwanzig Jahren galt er als jähzornig und unversöhnlich.[8] Aegon besaß einen überaus großen Appetit und eine Leidenschaft für Bier sowie Starkwein.[2] Letzteren trank er auch zur Bewältigung von Angst und Frust.[9] Sein Lieblingswein war ein süßer Rotwein vom Arbor.[7] Nachdem Aegon im Krieg die Verbrennungen erlitten hatte, betäubte er den Schmerz mit Wein.[5]
Im Jugendalter begrabschte Aegon alle Dienerinnen in seiner Reichweite und kniff sie in die Rundungen. Außerdem hatte er im Erwachsenenalter außerehelichen Verkehr mit Frauen und zeugte uneheliche Kinder.[2] Laut Pilzens Zeugnis soll Aegon aufgrund seiner Verletzungen seine Potenz verloren und sich daraufhin als Voyeur betätigt haben.[7]
Aegon führte als König das Ahnenschwert Schwarzfeuer und trug die Krone von Aegon I. Targaryen.[8]
Biographie[]
Frühe Jahre[]
Aegon wurde im Jahre 107 n. A. E. als erstes Kind von König Viserys I. Targaryen und Königin Alicent Hohenturm geboren und nach Aegon I. Targaryen benannt. Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er eine zehn Jahre ältere Halbschwester namens Rhaenyra, welche im Jahre 105 n. A. E. vom König zur Thronerbin erklärt worden war. Im Jahre 108 n. A. E. kam Aegons Schwester Helaena auf die Welt, in den Jahren 110 und 115 n. A. E. folgten zwei Brüder namens Aemond und Daeron. Aegons Geburt warf die Frage nach der Erbfolge auf, da Viserys nun über einen Sohn verfügte, allerdings hielt der König an seiner Entscheidung für Prinzessin Rhaenyra fest, obwohl sich insbesondere Königin Alicent und ihr Vater Ser Otto Hohenturm, die Hand des Königs, für Aegon aussprachen. Otto übertrieb es schließlich mit seinen Bemühungen und wurde im Jahre 109 n. A. E. als Hand entlassen, dennoch bildete sich um Alicent eine "Partei der Königin", die sich für die Rechte ihrer Söhne einsetzte und der eine "Partei der Prinzessin" gegenüberstand. Diese Parteien wurden als die Grünen und die Schwarzen bekannt.[2]
Viserys' jüngerer Bruder Daemon Targaryen begegnete Aegon sichtlich kühl, da er durch dessen Geburt noch weiter in der Thronfolge abgerutscht war. Auch zu seiner Halbschwester Rhaenyra besaß Aegon kein gutes Verhältnis. Trotzdem schlug Königin Alicent eine Eheschließung zwischen den beiden vor, um sie enger aneinander zu binden. König Viserys, der darin einen Versuch Alicents sah, Aegon auf den Thron zu verhelfen, lehnte den Vorschlag ab und verheiratete Rhaenyra stattdessen im Jahre 114 n. A. E. mit Laenor Velaryon.[2]
In den Folgejahren brachte Rhaenyra mit Jacaerys, Lucerys und Gottfrid drei Jungen auf die Welt, die im Gegensatz zu ihren Eltern allesamt nicht über das valyrische Aussehen verfügten, weshalb Gerüchte entstanden, dass sie tatsächlich von Ser Harwin Kraft gezeugt worden seien. Die Rivalität zwischen Alicent und Rhaenyra vertiefte sich zunehmend und ging auch auf ihre Kinder über. Aegon, Aemond und Daeron entwickelten einen tiefen Groll auf Rhaenyras Söhne, weil diese ihnen ihrer Ansicht nach ihr Geburtsrecht auf den Thron geraubt hatten. Obwohl alle sechs Jungen denselben Festen, Bällen und Vergnügungen beiwohnten und manchmal zusammen von denselben Waffenmeistern unterrichtet wurden und bei denselben Maestern studierten, förderte diese erzwungene Nähe die gegenseitige Abneigung nur noch.[2]
Im Jahre 120 n. A. E. war Aegon bereits der Reiter des jungen Drachen Sonnfeuer, welches der schönste Drache auf Erden gewesen sein soll. Im selben Jahr kam es auf Laenor Velaryons Bestattung zu einer Auseinandersetzung zwischen Aemond und Rhaenyras Söhnen, in deren Verlauf ersterer letztere in Anspielung auf die Gerüchte um ihre uneheliche Geburt als "die Krafts" bezeichnete. Auf die Frage des Königs, wo er dies herhabe, verwies Aemond auf Aegon. Dieser meinte lediglich, dass dies allgemeines Wissen und für jeden offensichtlich sei. König Viserys verbot die Anschuldigung daraufhin unter Androhung des Verlusts der Zunge. Infolge des Tods von Lord Lyonel Kraft berief der König Otto Hohenturm zurück ins Amt der Hand. Rhaenyra heiratete ihren Onkel Daemon und brachte noch vor Jahresende einen Sohn auf die Welt, den sie ebenfalls Aegon nannte. Alicent empfand dies als Herabsetzung ihres eigenen Sohnes. Zur besseren Unterscheidung der Namensvetter benutzt Erzmaester Gyldayn für die folgenden Jahre die Bezeichnungen "Aegon der Ältere" sowie "Aegon der Jüngere".[2]
Im Jahre 122 n. A. E. vermählte König Viserys seine Kinder Aegon und Helaena in Königsmund miteinander. Das Paar bekam im Jahre 123 n. A. E. die Zwillinge Jaehaerys und Jaehaera, denen jeweils ein Drachenei in die Wiege gelegt wurde, aus denen bald zwei Drachen schlüpften. Allerdings zeigte sich Jaehaera entwicklungsverzögert und Jaehaerys hatte einen Finger sowie zwei Zehen zu viel. Pilzens Zeugnis zufolge zeugte Aegon im selben Jahr einen Sohn mit einem Mädchen, welches er in der Straße der Seide entjungfert hatte, sowie eine Tochter mit einer der Mägde seiner Mutter.[2]
Auf dem Neujahresfest des Jahres 127 n. A. E. verhielten sich die Grünen und Schwarzen in Anwesenheit des Königs betont freundlich zueinander. So begrüßten sich Alicents und Rhaenyras Kinder mit Küssen und brachen an der Tafel gemeinsam das Brot miteinander. Später am Abend fasste es Aegon als Beleidigung auf, dass Jacaerys Velaryon Helaena um einen Tanz bat. Es kam zu einem Wortgefecht und nur das Eingreifen der Königsgarde verhinderte Handgreiflichkeiten zwischen Aegon und Jacaerys. Später im Jahr brachte Helaena einen weiteren Sohn namens Maelor auf die Welt, der ebenfalls ein Drachenei erhielt.[2]
Der Drachentanz[]
Krönung und erste Herrschaft[]
König Viserys verstarb am dritten Tag des dritten Mondes im Jahre 129 n. A. E., während sich Rhaenyra auf Drachenstein aufhielt. Obwohl der König nie Zweifel an seiner Entscheidung für Rhaenyra gelassen hatte, sprachen sich die meisten Mitglieder des Kleinen Rates unter Vorsitz von Alicent und Otto Hohenturm für die Krönung Aegons aus. Dieser habe der Wahren Geschichte zufolge in jener Nacht ausgelassen gefeiert. Laut Pilzens Zeugnis fand der Lord Kommandant Ser Kriston Kraut ihn betrunken und nackt in einer Rattengrube in Flohloch, wo er zwei Gossenjungen mit spitzgefeilten Zähnen beim Kampf zusah und dabei von einem zwölfjährigen Mädchen mit dem Mund befriedigt wurde. Erzmaester Gyldayn hält jedoch Septon Konstans' Darstellung für wahrscheinlicher, der zufolge Aegon bei einer Mätresse war, der Tochter eines wohlhabenden Händlers. Der Prinz habe sich zunächst geweigert, Rhaenyras Anspruch zu übergehen, sei dann aber von Kriston Kraut überzeugt worden, dass Rhaenyra ihn und seine Brüder im Falle ihrer Thronbesteigung hinrichten lassen würde. Konstans behauptet, dass allein dieser Umstand Aegon zum Umdenken gebracht habe.[8]
Sieben Tage lang hielten die Grünen Viserys' Tod geheim und trafen Vorbereitungen. Otto Hohenturm, der weiterhin im Amt der Hand des Königs diente, hätte gerne noch mehr Zeit gehabt, doch Aegon wurde ungeduldig und bestand darauf, endlich gekrönt zu werden. Die Zeremonie fand in der Drachengrube statt, die Angaben zur Zuschauerzahl schwanken zwischen vierzig- und einhunderttausend. Kriston Kraut setzte Aegon die Krone von Aegon I. Targaryen aufs Haupt und rief ihn zum König der Andalen und der Rhoynar und der Ersten Menschen, Herrn der Sieben Königslande und Protektor des Reiches aus. Da sich der Hohe Septon aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt hatte, nahm Septon Konstans die Salbung und Segnung vor. Anschließend flog Aegon dreimal auf Sonnfeuer um die Stadt, ehe er innerhalb der Mauern des Roten Bergfrieds landete und von Ser Arryk Cargyll in den fackelerleuchteten Thronsaal geführt wurde, wo er unter dem Jubel von eintausend Lords und Rittern den Eisernen Thron bestieg. Am Vorabend der Krönung war Ser Steffon Finsterlyn von der Königsgarde mit der Krone des verstorbenen Königs Viserys zu Rhaenyra nach Drachenstein geflüchtet. Diese wollte sich nicht damit abfinden, übergangen worden zu sein, und ließ sich in der Folge ebenfalls krönen, ihr Gemahl Daemon beanspruchte für sich den Titel Protektor des Reiches. Rhaenyra erklärte Alicent und Otto Hohenturm zu Verrätern, zeigte sich aber dazu bereit, ihren Halbgeschwistern zu vergeben, sofern sie ihr Knie vor ihr beugten. Aegons Ausgangslage schien allerdings wesentlich stärker, weil er nicht nur über die Krone Aegons des Eroberers, das Schwert Schwarzfeuer sowie den Eisernen Thron verfügte, sondern durch die Unterstützung der Häuser Hohenturm und Lennister auch Königsmund, Altsass und Lennishort kontrollierte, die drei größten und wohlhabendsten Städte des Reiches. Die Nachricht von Rhaenyras Krönung verärgerte Aegon zutiefst. Er beschuldigte seine Halbschwester und seinen Onkel Daemon des Hochverrats und forderte ihre Enteignung sowie ihre Hinrichtung. Großmaester Orwyl sprach sich dagegen für Verhandlungen aus, um einen Krieg zu verhindern. Der König bezichtigte daraufhin auch den Großmaester der Untreue und drohte ihm mit der Gefangenschaft. Erst als Alicent und Helaena Orwyls Vorschlag unterstützten, gab Aegon widerstrebend nach. Die Gesandtschaft unter Leitung des Großmaesters bot Rhaenyra an, sie als Prinzessin von Drachenstein zu bestätigen, ihren ersten Sohn Jacaerys als Erben von Insel und Burg einzusetzen und ihren zweiten Sohn Lucerys als Erben von Driftmark anzuerkennen. Rhaenyras jüngere Söhne Aegon und Viserys sollten Stellungen bei Hofe erhalten, ersterer als Knappe des Königs und letzterer als sein Mundschenk. Allen Unterstützern der Schwarzen wurde eine Begnadigung in Aussicht gestellt. Rhaenyra verweigerte jedoch die Unterwerfung, womit der Drachentanz seinen Lauf nahm.[8]
Aegons Bruder Aemond wurde nach Sturmkap geschickt, wo er Lord Borros Baratheon für die Grünen gewinnen konnte. Dort traf er auch auf Prinz Lucerys Velaryon, der vergeblich Verhandlungen für die Schwarzen führte. Anschließend stellte Aemond Lucerys auf Vhagar nach und tötete ihn sowie dessen Drachen Arrax. Alicent und Otto Hohenturm zeigten sich besorgt über die Auswirkungen dieser Tat, Aegon selber empfing seinen Bruder aber mit einem großen Gelage und sprach von einem "guten Anfang". Über seine Vertraute Mysaria gab Daemon einen Racheakt in Auftrag. Zwei Männer, die unter den Namen Blut und Käse in die Geschichtsschreibung eingegangen sind, verschafften sich durch geheime Gänge Zutritt zum Roten Bergfried. Manche sind der Auffassung, dass ihr Ziel der König war, doch dieser wurde stets von der Königsgarde begleitet und ein Weg in Maegors Feste außer der Zugbrücke war den beiden nicht bekannt. Sie drangen in den Turm der Hand ein und stellten Helaena vor die Wahl, welchen ihrer Söhne sie töten sollten. Die Königin nannte schließlich Maelor, aber Blut und Käse töteten stattdessen Aegons Erben Jaehaerys. Während Blut ergriffen und zu Tode gefoltert wurde, konnten Mysaria und Käse nicht gefunden werden. In seiner Trauer ließ Aegon alle Rattenfänger der Stadt ergreifen und hängen. Helaena konnte ihrem Sohn Maelor nicht mehr entgegentreten und verfiel zunehmend dem Wahnsinn, sodass der König seinen Sohn an seine Mutter Alicent übergab. Das Königspaar schlief fortan in getrennten Betten und Aegon gab sich dem Zorn und dem Alkohol hin.[10]
Unterdessen erzielten die Schwarzen erste Erfolge. Harrenhal ergab sich Prinz Daemon und dessen Drachen Caraxes, wodurch sich Aegon erstmals verwundbar fühlte. Die Festung diente anschließend als Sammelpunkt der Flussländer, die auf Seiten der Schwarzen standen. In der Schlacht an der Brennenden Mühle besiegten die Schwarzhains in Rhaenyras Namen die Brackens, gleichzeitig eroberte Daemon mit Unterstützung einiger Flusslords Steinheck, den Sitz der Brackens. Danach legten auch die verbliebenen Unterstützer Aegons II. in den Flusslanden die Waffen nieder. Diese Niederlagen brachten den König zu der Einsicht, dass seine Lage weitaus bedrohlicher war, als er angenommen hatte. Aegons Befürchtungen verstärkten sich noch angesichts der Nachricht, dass auch in der Weite, mit deren Unterstützung er fest gerechnet hatte, mehrere Häuser für die Schwarzen kämpften. Otto Hohenturm versuchte fortwährend, Anhänger für die Grünen zu gewinnen, verlor aber langsam das Vertrauen des Königs, der diese Bemühungen für Tatenlosigkeit und die Vorsicht seines Großvaters für Feigheit hielt. Septon Konstans berichtet davon, dass Aegon Otto einmal im Turm der Hand beim Verfassen eines weiteren Briefes vorfand, ihm das Tintenfass zur Seite schlug, sodass es im Schoß seines Großvaters landete, und verkündete, dass man einen Thron mit Schwertern gewinne und nicht mit Federkielen, weshalb Otto Blut vergießen solle und keine Tinte. Auch das Grüne Tal und der Norden erklärten ihre Unterstützung für die Schwarzen und die Flotte des Hauses Velaryon blockierte die Schwarzwasserbucht, weswegen sich die Händler täglich beim König beschwerten. Dieser flüchtete sich in Starkwein und verlangte einmal mehr von Otto, etwas zu unternehmen. Die Hand wandte sich an die Triarchie, ein Bündnis der Freien Städte Tyrosh, Lys und Myr, welche mit Daemon verfeindet war und über genügend Schiffe verfügte, um die Blockade der Velaryons zu durchbrechen. Allerdings tagte der Hohe Rat der Triarchie zu diesem Zeitpunkt nicht, was zu weiteren Verzögerungen führte, woraufhin Aegon die Geduld verlor. Obwohl Alicent ihren Vater Otto vehement verteidigte, befahl der König diesen in den Thronsaal, riss ihm die Amtskette vom Hals und war sie dem Lord Kommandanten Ser Kriston Kraut zu, den er als "stählerne Faust" bezeichnete.[9]
Kriston verfolgte einen offensiveren Kurs. Die gefangenen Lords der Schwarzen in Königsmund erhielten eine letzte Gelegenheit, sich für Aegon zu erklären, was aber nur Lord Rosby, Lord Schurwerth und Lord Butterquell taten. Die Lords Heufurt, Sonnwetter, Hart, Buckler und Kaswell sowie Lady Grimm weigerten sich und wurden mitsamt ihres Anhangs hingerichtet. Ihre Köpfe wurden auf den Stadttoren ausgestellt. Aegon trachtete danach, die Ermordung seines Sohnes Jaehaerys zu rächen, indem er mit Sonnfeuer auf Drachenstein hinabstürzte und Rhaenyra sowie deren Söhne gefangen nahm oder tötete. Der Grüne Rat brachte ihn mit vereinten Kräften von diesem Vorhaben ab. Stattdessen erhielt Ser Arryk Cargyll den Auftrag, sich auf Drachenstein als sein Zwillingsbruder Ser Erryk Cargyll auszugeben und so Einlass in die Burg zu erlangen. Großmaester Munkun schreibt, Arryk habe Rhaenyra töten und so den Krieg mit einen Schlag beenden sollen. In Pilzens Zeugnis steht dagegen, das Ziel seien Rhaenyras Söhne Jacaerys und Gottfrid gewesen, weil Aegon das Blut seines Sohnes mit dem Blut seiner Neffen habe abwaschen wollen. Letztlich scheiterte der Plan und die beiden Zwillingsbrüder töteten sich gegenseitig. Aegons Meister der Flüsterer Lord Larys Kraft stellte eine Liste mit den Lords im Schwarzen Rat zusammen, auf deren Grundlage Kristin weiter vorging. Mit einhundert Rittern und fünfhundert Waffenknechten des königlichen Haushalts sowie der dreifachen Zahl an Söldnern marschierte er nach Rosby und Schurwerth und befahl den dortigen Truppen, sich ihm anzuschließen. Dieses Heer griff überraschend Dämmertal an und plünderte es. Dann belagerte Kriston Krähenruh, dessen Lord Steinhof ein Hilfegesuch an Rhaenyra schickte. Kriston rechnete damit, dass die Königin Hilfe in Form von Drachen entsenden würde, weshalb sich König Aegon und sein Bruder Aemond mit Sonnfeuer und Vhagar verdeckt im Hintergrund bereithielten. In der Schlacht von Krähenruh fügte Prinzessin Rhaenys Targaryen auf Meleys Kristons Heer große Verluste zu, bevor Aegon und Aemond in den Kampf eingriffen. Rhaenys und Meleys starben, Aegon und Sonnfeuer wurden schwer verletzt. Dem Drachen wurde eine Schwinge halb abgerissen, der König brach sich mehrere Rippen sowie die Hüfte und erlitt überall am Körper Verbrennungen. An seinem linkem Arm verschmolz die Rüstung durch das Drachenfeuer mit dem Fleisch.[9]
Um das Ausmaß der Verletzungen zu verbergen, wurde Aegon in einer geschlossenen Sänfte wieder nach Königsmund gebracht. Seine Schmerzen sollen so gewaltig gewesen sein, dass er die Götter angefleht habe, ihn sterben zu lassen. Den Rest des Jahres 129 n. A. E. erhob er sich nicht mehr von seinem Krankenlager. Septone beteten für seine Gesundheit und Maester behandelten ihn mit Mohnblumensaft und Tränken. Aegon schlief neun von zehn Stunden und durfte nur von seiner Mutter Alicent und seiner Hand Kriston aufgesucht werden. Unterdessen blieb Sonnfeuer wegen seiner Flugunfähigkeit an der Absturzstelle und wurde von Männern des Königs bewacht, bis die Schwarzen vergeblich versuchten, den Drachen zu töten, und dieser sich wieder in die Lüfte erhob und verschwand. Auf Kristons Drängen hin übernahm Aemond die Regierungsgeschäfte, setzte Aegons Krone auf und erklärte sich zum Protektor des Reiches sowie Prinzregenten.[9]
Rückzug nach Drachenstein[]
Im Jahre 130 n. A. E. griff Rhaenyra schließlich Königsmund an.[9] Während die Stadt fiel, brachte Lord Larys Kraft Aegon sowie dessen Kinder Jaehaera und Maelor durch Geheimgänge in Sicherheit. Um zu verhindern, dass sie im Falle einer Entdeckung alle in Gefangenschaft gerieten, trennten sie sich, ohne über das Ziel der anderen Bescheid zu wissen. Da Larys davon ausging, dass Rhaenyra ihren Widersacher nicht auf ihrer eigenen Insel suchen würde, übergab er den König in die Obhut von Ser Marsten Wasser, der auf Drachenstein Verwandte hatte. Getarnt als einfacher Fischer und versteckt unter einem Berg Kabeljau, setzte Aegon mit Ser Marsten nach Drachenstein über.[5] Die beiden kamen bei Tom Wirrbart und Tom Wirrzunge unter, als deren Vettern sie sich ausgaben, und behaupteten, bei der Zerstörung von Gewürzstadt obdachlos geworden zu sein. In Königsmund lobte Rhaenyra reiche Belohnungen für Hinweise aus, die zur Ergreifung des "Usurpators, der sich selbst Aegon II. nennt" oder seiner Kinder führten. Weil dies nicht zum Erfolg führte, betraute sie sogenannte "Inquisitorenritter" mit Nachforschungen zum Verbleib der Gesuchten. Aegons Großvater Otto wurde hingerichtet, die beiden Königinnen Alicent und Helaena gerieten in Gefangenschaft.[11]
Im Laufe des Krieges starben Aegons Sohn Maelor, sein Bruder Aemond und seine Schwestergemahlin Helaena.[4] Vor diesem Hintergrund und angesichts Aegons ungeklärten Schicksals erwogen einige im Heer der Grünen aus der Weite, Aegons jüngsten Bruder Daeron zum Thronerben oder sogar König auszurufen. Es fand sich allerdings keine Mehrheit für einen Entschluss und Daeron fiel in der Zweiten Schlacht bei Stolperstadt. Nach Helaenas Tod erhob sich die Bevölkerung Königsmunds gegen Rhaenyra, welche sich gezwungen sah, die Stadt weitgehend mittellos zu verlassen, und nach Dämmertal reiste. In der Folge wurde Königsmund im sogenannten Mond der Drei Könige von drei Prätendenten beansprucht. Neben dem Hirten, der die Erstürmung der Drachengrube angeleitet und damit den Tod von fünf Drachen verursacht hatte, regierten der Heckenritter Ser Perkin der Floh über seinen Knappen Trystan Wahrfeuer, den er als unehelichen Sohn des verstorbenen Königs Viserys ausgab, sowie die Prostituierte Essi im Namen ihres vierjährigen Sohnes Gaemon, der ihren Angaben zufolge ein Bastard Aegons II. war. Alicent, Großmaester Orwyl sowie Lord Larys Kraft hielten sich in der Folge an Trystans Hof auf.[5]
Aegon blieb verborgen auf Drachenstein, bis sich sein Drache Sonnfeuer ebenfalls unbemerkt auf der Insel einfand und dort den wilden Drachen Graugeist tötete. Augenzeugen des Kampfes betonten die goldenen Schuppen des einen Drachen, weshalb Aegon, Marsten und die Zwei Toms zum Ort des Geschehens segelten, wo der König mit Sonnfeuer wiedervereint wurde. Reiter und Drache spendeten sich gegenseitig neue Kraft. Jeden Morgen wagte sich Aegon auf Sonnfeuer aus einer verborgenen Höhle in den verlassenen Osthängen des Drachenbergs und begaben sich zum ersten Mal seit Krähenruh wieder in die Lüfte. Währenddessen suchten Marsten und die Zwei Toms nach Männern, die Aegon bei der Einnahme der Inselfestung behilflich sein würden. Insbesondere Ser Alfred Ginster, ein Mitglied der Burgbesatzung, zeigte sich gegen das Versprechen auf Land, Lordtitel und Gold zum Verrat an Rhaenyra bereit. Der Fall von Drachenstein gelang schnell und in aller Heimlichkeit. Allerdings entwischte Baela Targaryen und griff mit ihrer Drachin Mondtänzerin Aegon an, als dieser im Burghof landen wollte. Es entbrannte ein heftiger Kampf, an dessen Ende beide Drachen ineinander verkeilt Richtung Boden stürzten. Aegon sprang in zwanzig Fuß Höhe ab und zerschmetterte sich beim Aufprall beide Beine. Baela wurde schwer verletzt und Mondtänzerin starb infolge des Kampfes, aber auch Sonnfeuer erlitt schwerste Verletzungen. Trotz großer Schmerzen verzichtete Aegon auf den Mohnblumensaft, den ihm Rhaenyras Großmaester Gerardys anbot, da er bei klarem Verstand bleiben wollte und außerdem dem Großmaester nicht traute. Auf Aegons Befehl hin wurde Gerardys dreimal an seiner Kette in die Höhe gezogen und jeweils kurz vor dem Ersticken wieder abgelassen. Dann wurde der Großmaester ausgeweidet und Sonnfeuer vor die Nase gehängt, damit der Drache die Beine und Innereien verspeisen konnte. Der Rest des Leichnams wurde aufbewahrt, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt Rhaenyra zu präsentieren.[5]
Wenig später schrieb Rhaenyra von Dämmertal aus Briefe an Gerardys, in denen sie ein Schiff für die Überfahrt nach Drachenstein anforderte. Die Schreiben blieben unbeantwortet und Rhaenyra ging schließlich an Bord der Violande. Aegon erfuhr von der baldigen Rückkehr seiner Halbschwester und beauftragte Ser Alfred Ginster, ihr eine "angemessene Begrüßung" zu bereiten. Rhaenyra erreichte die Insel am zweiundzwanzigsten Tages des zehnten Mondes mit ihrem Sohn Aegon dem Jüngeren, den drei verbliebenen Rittern ihrer Königinnengarde sowie vier Hofdamen. Alfred Ginsters Männer töteten die Ritter und nahmen Rhaenyra sowie ihr Gefolge gefangen. Aegon empfing seine Halbschwester im Burghof und ließ sie Sonnfeuer zum Fraß vorwerfen. Ser Alfred sprach sich auch für die Hinrichtung von Aegon dem Jüngeren aus, doch Aegon II. sah in dem neunjährigen Jungen eine nützliche Geisel gegenüber den Schwarzen und sperrte ihn in Eisen geschlagen im Kerker ein. Anschließend ließ der König die Nachricht von Rhaenyras Tod und seiner bevorstehenden Rückkehr auf den Thron verbreiten.[5]
Aufgrund der unklaren Treue des Hauses Velaryon, welches die Gewässer der Schwarzwasserbucht kontrollierte, scheute Aegon vor einer Überfahrt nach Königsmund zurück. Er bot den Velaryons eine Begnadigung an, sofern Alyn Velaryon, der die Flotte in Vertretung von Lord Corlys Velaryon kommandierte, welcher sich am Hofe Trystan Wahrfeuers aufhielt, das Knie vor ihm beugen würde. Außerdem hoffte Aegon darauf, dass sich Sonnfeuer wieder erholen würde, dieser starb jedoch am neunten Tag des zwölften Mondes. In seiner Trauer befahl der König Baela Targaryens Hinrichtung, bevor ihn der Hinweis seines neuen Maesters auf deren Verwandtschaft mit Corlys Velaryon von dem Vorhaben abhielt. Stattdessen forderte er Alyn Velaryon unter Androhung von Baelas Tod dazu auf, innerhalb von vierzehn Tagen zu erscheinen und das Knie zu beugen. Unterdessen marschierte Lord Borros Baratheon, nachdem er von Rhaenyras Tod erfahren hatte, auf Königsmund zu. Beim Anblick der Sturmländer drängte Lord Larys Kraft den Prätendenten Trystan Wahrfeuer zu Verhandlungen. Larys und Aegons Mutter Alicent kamen mit Borros zu der Übereinkunft, dass sich die Anhänger von Ser Perkin dem Floh den Sturmländern anschließen würden, um Aegon II. wieder auf den Eisernen Thron, und im Gegenzug alle Beteiligten in Königsmund bis auf Trystan selbst Begnadigungen für begangene Verbrechen erhielten. Alicent stimmte darüber hinaus der Vermählung von Aegon mit Borros' ältester Tochter Kassandra Baratheon zu. Trystan wurde daraufhin von seinen eigenen Leuten ausgeliefert, die Prätendenten Gaemon Hellhaar sowie der Hirte gerieten durch die Männer von Borros und Perkin in Gefangenschaft. Alicent stellte in Aegons Namen wieder Ordnung in der Stadr her und nahm die Unterwerfung von Lord Corlys Velaryon entgegen, nachdem sie widerwillig dessen Forderungen zugestimmt hatte, alle Schwarzen zu begnadigen sowie Aegon den Jüngeren mit Aegons II. Tochter Jaehaera zu vermählen und die beiden zu gemeinsamen Erben des Königs zu erklären. Die Nachricht von dieser Übereinkunft erreichte Aegon II. noch rechtzeitig, um Baelas Hinrichtung abzublasen, und hielt Alyn Velaryon von einem Angriff auf Drachenstein ab.[7]
Rückkehr nach Königsmund und zweite Herrschaft[]
Kurz vor Ende des Jahres 130 n. A. E. segelte Aegon in Begleitung von Marsten Wasser, Alfred Ginster, den Zwei Toms und Baela Targaryen auf der Maus, welche Alyn Velaryon Pilzens Zeugnis zufolge zur Erniedrigung des Königs ausgewählt hatte, unter dem Schutz von zwölf Kriegsgaleeren der Velaryons nach Königsmund. Da er immer noch nicht gehen konnte, wurde er in einer geschlossenen Sänfte zum Roten Bergfried getragen und nahm auf einem geschnitzten und gepolsterten Holzsitz am Fuß des Eisernen Throns Platz, wobei seine Beine unter einer Decke verborgen wurden. Aegon verzichtete weiterhin auf schmerzlindernde Mittel und beschäftigte sich umgehend mit den gefangenen Prätendenten. Als erstes verurteilte er Trystan Wahrfeuer wegen Hochverrats zum Tode und gewährte diesem vor der Hinrichtung noch die Gunst, als Trystan Feuer zum Ritter geschlagen zu werden. Der fünfjährige Gaemon Hellhaar wurde verschont und von der Krone als Mündel aufgenommen, seine Mutter Essi gestand unter Folter, dass ihr Sohn entgegen ihrer ursprünglichen Behauptung nicht von Aegon, sondern einem silberhaarigen Ruderer aus Lys gezeugt worden sei. Essi sowie achtundzwanzig Anhänger starben durch den Strick. In der letzten Verhandlung prophezeite der Hirte dem König einen Tod innerhalb eines Jahres, wofür dieser ihm die Zunge herausreißen ließ, bevor er ihn und seine "verräterische Gefolgschaft" zum Tod durch Feuer verurteilte. Am letzten Tag des Jahres wurden zweihunderteinundvierzig Anhänger des Hirten mit Pech bestrichen und entlang der Straße zwischen Schusterplatz und Drachengrube an Pfähle gekettet. Aegon ließ sich in seiner Sänfte die Straße hinauftragen, während seine Ritter die Angeketteten anzündeten. Mithilfe zweier Königsgardisten entstieg der König am Gipfel des Hügels auf wackeligen Beinen seiner Sänfte und setzte den Hirten persönlich in Brand.[7]
Aegon ging davon aus, dass sich der Widerstand gegen seine Herrschaft rasch legen würde, begnadigte Rhaenyras ehemalige Unterstützer entgegen Corlys Velaryons Ratschlag allerdings nicht, sondern plante die Bestrafung derjenigen, die ihn verraten und entthront hatten, worin er von seiner Mutter Alicent bestärkt wurde. Der König schickte seine Männer sowie Borros Baratheons Sturmländer gegen Rosby, Schurwerth, Dämmertal und andere Burgen der Umgebung und ließ die Lords, obwohl sie Aegons Banner hissten, in Ketten nach Königsmund bringen, wo sie sich unterwerfen und für ihre Freiheit ein hohes Lösegeld und Geiseln stellen mussten. Dadurch verstärkte sich jedoch der Widerstand der Schwarzen. Im Norden versammelte Lord Cregan Stark viele Männer, in den Flusslanden rief Lord Elmo Tully zu den Bannern und konnte dabei auch auf ehemalige Grüne zählen, und im Grünen Tal hatte Lady Jeyne Arryn fast zehntausend Soldaten aufgestellt und Boten nach Braavos geschickt, um Schiffe für den Transport anzuheuern. Zusätzlich befand sich bei Lady Arryn Rhaena Targaryen mit ihrer neu geschlüpften Drachin Morgen. Die Grünen fürchteten, dass ein Drache auf Seite der Schwarzen deren Anspruch beim Volk rechtmäßiger erscheinen lassen könnte, weshalb Aegon zu der Auffassung kam, ebenfalls einen Drachen zu brauchen. Er lehnte Borros Baratheons Vorschlag ab, Silberschwinge zu beanspruchen, die sich auf einer Insel im Rotsee niedergelassen hatte, da seine Gesundheit eine solche Reise nicht zuließ, sondern erhoffte sich einen "neuen Sonnfeuer, stolzer und wilder als der letzte". Von Drachensteins Maester ließ sich der König sieben Dracheneier aus, die er in seinen Gemächern aufbewahrte, ohne dass ein Drache schlüpfte. In Pilzens Zeugnis steht, Aegon habe einen Tag und eine Nacht vergeblich auf einem "großen Ei von violetter und goldener Farbe" gehockt, um es auszubrüten.[7]
Im Grünen Rat gab es widerstrebende Interessen und Ansichten hinsichtlich des weiteren Vorgehens. Corlys Velaryon setzte sich für Frieden und Versöhnung ein. Borros Baratheon verhöhnte dies als Schwäche und kündigte an, die Schwarzen auf dem Schlachtfeld zu besiegen, wenn er mehr Männer hätte, weshalb die Hohenturms und Lennisters neue Truppen ausheben sollten. Tyland Lennister schlug vor, mit dem Gold, das er bei Kriegsbeginn in Sicherheit gebracht hatte, in Lys oder Tyrosh Söldner anzuheuern. Corlys meinte, dass für solche Bemühungen angesichts der heranrückenden Heere die Zeit nicht mehr reichen würde und der König seinen Neffen Aegon den Jüngeren zu seinem Erben erklären und ihn umgehend mit seiner Tochter Jaehaera vermählen sollte. Zwar hatte sich Alicent mit der Verlobung von Aegon dem Jüngeren mit Jaehaera einverstanden erklärt, dafür aber nicht die Zustimmung des Königs eingeholt. Dieser erwartete sich von seiner künftigen Gemahlin Kassandra Baratheon Söhne, "die des Eisernen Throns würdig sind", und wollte nicht zulassen, dass Aegon der Jüngere eigene Kinder zeugte. Er sprach davon, dem Jungen die Wahl geben, der Nachtwache beizutreten oder als Eunuch zu leben, damit Rhaenyras Linie endete. Tyland Lennister sprach sich sogar für die sofortige Hinrichtung des Jungen aus, um die Schwarzen einer Galionsfigur zu berauben. Corlys nannte die Anwesenden daraufhin einen "Haufen Narren, Lügner und Eidbrecher" und verließ wutentbrannt die Ratssitzung. Aegon zeigte sich schon bereit, Corlys töten zu lassen, bevor Larys Kraft ihn mit dem Verweis auf die Flotte der Velaryons, die unter dem Kommando von Corlys' Erben Alyn Velaryon stand, davon abbrachte. Larys überzeugte den König, Corlys zunächst entgegenzukommen und sich seiner nach Kriegsende zu entledigen. Anschließend informierte Larys Corlys über die Pläne und verschwor sich mit ihm gegen den König, der von diesem Komplott nichts ahnte. Aegon litt an großen Schmerzen, und während das rechte Bein, welches er sich beim Sprung von Sonnfeuer zweifach gebrochen hatte, gut verheilt war, hatten sich die Muskeln des linken Beines so zurückgebildet, dass nur noch ein krummer "Stock" verblieb. Großmaester Orwyl wollte das Bein sogar ganz abnehmen, was der König aber ablehnte. Erst gegen Ende seiner Herrschaft kam Aegon wieder etwas zu Kräften und konnte mithilfe einer Krücke gehen, wobei er das linke Bein nachzog. Freude bereitete ihm dagegen die Aussicht auf die Hochzeit mit Kassandra Baratheon. Pilzens Zeugnis zufolge war Aegon infolge seiner Verletzungen impotent und beobachtete zum Lustgewinn seine Untergebenen beim Geschlechtsakt, um im Anschluss bei Septon Konstans seine Sünden zu beichten. Bei dem Septon selber findet sich diese Darstellung dagegen nicht. Der König ordnete neben dem Wiederaufbau der Drachengrube auch die Errichtung zweier gewaltiger Statuen seiner verstorbenen Brüder Aemond und Daeron an, welche größer als der Titan von Braavos und mit Blattgold überzogen werden sollten. Außerdem ließ er alle Erlasse und Verfügungen der Prätendenten Trystan Wahrfeuer und Gaemon Hellhaar öffentlich verbrennen.[7]
Tod und Vermächtnis[]
Schließlich zog Borros Baratheon mit dem letzten Heer der Grünen den Truppen der Schwarzen aus den Flusslanden unter Führung der Knaben entgegen. In der Schlacht am Königsweg fiel Borros und sein Heer wurde zerschlagen. Somit drohte der erneute Fall Königsmunds. Die Lennisters, Hohenturms und Tyrells schickten nicht die angeforderten Männer und Ser Tyland Lennister, Ser Marsten Wasser und Ser Julian Wurmholz, die Aegon zum Anheuern von Söldnern in die Freien Städte geschickt hatte, waren noch nicht zurückgekehrt. Corlys Velaryon riet dem König, zugunsten Aegons des Jüngeren abzudanken, und versicherte ihm, dass der Junge ihn der Nachtwache beitreten lassen würde, aber Alicent überzeugte ihren Sohn, dass dies nicht der Fall sein würde. Stattdessen schlug sie vor, Aegon dem Jüngeren ein Ohr abzuschneiden und es den heranrückenden Flusslords mit der Warnung zuzusenden, dass der Junge mit jedem weiteren Vormarsch ein weiteres Körperteil verlieren würde. Der König stimmte zu und befahl außerdem Corlys, Alyn Velaryon zum Kampf gegen die Schiffe der Braavosi mit den Soldaten des Grünen Tals aufzufordern, da auch Baela ansonsten Körperteile verlieren würde. Im Anschluss wollte sich Aegon in seiner Sänfte in die Burgsepte bringen lassen. Dem Königsgardisten Ser Gil Belgravor zufolge, welcher die Eskorte kommandierte, sei der König ungewöhnlich erschöpft gewesen, sein Gesicht "grau und aschfahl und eingefallen". Auf dem Weg in die Septe trank Aegon von seinem Lieblingswein, der wie immer bereitstand. Erst am Zielort stellten seine Begleiter fest, dass er verstorben war. Unterdessen wurden Alfred Ginster, die Zwei Toms, der Vorkoster Ummet sowie andere Gefolgsleute des Königs getötet. Septon Konstans spricht von insgesamt vierundzwanzig Toten, Großmaester Munkun von einundzwanzig. Königinwitwe Alicent wurde in Ketten gelegt und Baela in Sicherheit gebracht. Die Ausführung geschah so koordiniert, dass selbst innerhalb des Roten Bergfrieds kein Alarm ausgelöst wurde und die meisten nichts mitbekamen. Sowohl welches Gift zur Ermordung des Königs benutzt wurde als auch wer es in den Wein getan hat, ist nicht geklärt. Manche verdächtigen Gil Belgravor, was Erzmaester Gyldayn wegen dessen Zugehörigkeit zur Königsgarde ausschließt. Gyldayn hält den Vorkoster Ummet für einen wahrscheinlicheren Kandidaten und ist sich sicher, dass Larys Kraft der Drahtzieher war.[7] Der Leichnam des Königs wurde zunächst vor dem Eisernen Thron aufgebahrt und dann verbrannt.[12] Gyldayn bezeichnet Aegons II. Herrschaft als "ebenso kurz wie bitter",[7] Großmaester Kaeth bezeichnet den König als "gierig" und stellt ihn in Leben vierer Könige in eine Reihe mit den geringgeschätzten Königen Maegor I. und Aenys I. Targaryen.[13]
Aegons II. Neffe wurde als Aegon III. zum neuen König ausgerufen und mit Prinzessin Jaehaera vermählt, um die verfeindeten Linien zu vereinen.[7] Durch Jaehaeras Tod zwei Jahre später starb die Linie von Aegon II. aus.[14] Die verbliebenen Anhänger des verstorbenen Königs unterwarfen sich nach und nach, sodass der Krieg ein Ende fand. In der Stunde des Wolfes stellte Lord Cregan Stark alle vor Gericht, die er der Beteiligung an der Ermordung des Königs verdächtigte, da Aegon II. zwar ein unwürdiger König gewesen sein mochte, Cregan die Tat jedoch dennoch für Hochverrat hielt. Großmaester Orwyl wurde wegen der Bereitstellung des Giftes schuldig gesprochen, Gil Belgravor und die drei anderen anwesenden Ritter der Königsgarde wurden verurteilt, weil sie entweder beteiligt oder nachlässig gewesen wären. Verurteilt wurden auch die beiden Sänftenträger, der Herold des Königs, der königliche Kellermeister, der Diener, der für das Auffüllen der Weinflasche des Königs zuständig gewesen war, Ser Perkin der Floh sowie sechzehn weitere Männer, von denen die meisten zu Perkin gehörten. Zuletzt wurden Larys Kraft und Corlys Velaryon schuldig gesprochen, wobei letzterer durch das Eingreifen Aegons III. verschont blieb. Am Ende wurden Gil Belgravor und Larys Kraft von Cregan Stark hingerichtet, die anderen Verurteilten erklärten ihren Beitritt zur Nachtwache.[12]
Familie[]
Zitate[]
“ | Die Zeit des Versteckspiels ist vorbei. Schickt Raben aus und lasst das Reich wissen, dass die Prätendentin tot ist. Der wahre König wird heimkehren und den Thron seines Vaters wieder einnehmen.[5]
— Aegon nach Rhaenyras Tod |
” |
Anmerkungen[]
- ↑ 1,0 1,1 Prinz Daemon Targaryen war verheiratet mit Lady Rhea Rois von 97 bis 115 n. A. E. Er heiratete danach Lady Laena Velaryon im Jahre 115 n. A. E. Ihre Ehe bestand bis zu Laenas Tod im Jahre 120 n. A. E. Im selben Jahr heiratete Daemon seine Nichte, Prinzessin Rhaenyra Targaryen.
- ↑ 2,0 2,1 Prinzessin Elaena Targaryen hatte zuerst eine Affäre mit Lord Alyn Velaryon. Danach heiratete sie Lord Ossifer Pflum und nach dessen Tod Lord Ronnel Fünfrosen. In dritter Ehe war sie mit Ser Michael Mannkraft verheiratet.
Siehe auch[]
- Aegon II. Targaryen im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
- Aegon II. Targaryen im Game of Thrones Wiki (Spoiler hinsichtlich künftiger Bücher möglich)
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 Die Herren von Winterfell, Appendix
A Game of Thrones, Appendix - ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9 Feuer und Blut - Erstes Buch, Die Erben des Drachen - Eine Frage der Thronfolge
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Stammbaum des Hauses Targaryen
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Die Welt von Eis und Feuer, Aegon II.
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyras Sturz
- ↑ So Spake Martin (November 1, 2005). Targaryen Kings
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 7,7 7,8 7,9 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Die kurze, traurige Herrschaft Aegons II.
- ↑ 8,0 8,1 8,2 8,3 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Die Schwarzen und die Grünen
- ↑ 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Der rote und der goldene Drache
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Sohn um Sohn
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyra triumphiert
- ↑ 12,0 12,1 Feuer und Blut - Erstes Buch, Nachwehen - Die Stunde des Wolfs
- ↑ Die Welt von Eis und Feuer, Aegon IV.
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Unter den Regenten - Krieg und Frieden und Viehmärkte