Prinz Aemond Targaryen, auch bekannt als Aemond Einauge und Aemond der Sippenmörder, war ein Mitglied des Hauses Targaryen. Er war der zweite Sohn von König Viserys I. Targaryen und Königin Alicent Hohenturm.[1]
Er war ein Drachenreiter, dessen Drachin Vhagar hieß.[1]
Charakter & Erscheinung[]
- Siehe auch: Bilder von Aemond Targaryen
Aemond besaß das typisch valyrische Aussehen seiner Familie. Mit zehn Jahren verlor er sein rechtes Auge.[1] Daraufhin setzte er einen Saphir in die Augenhöhle.[2] Aemond trug eine Augenklappe.[3] Er besaß eine nachtschwarze Rüstung, die mit Gold ziseliert war.[4]
Aemond war ein wildes, eigenwilliges, nachtragendes und aufbrausendes Kind. Er galt als geschickter und gefährlicher Schwertkämpfer.[1] Aemond war sehr von seinen Fertigkeiten und der Stärke seiner Drachin Vhagar überzeugt.[5]
Biographie[]
Frühe Jahre[]
Aemond wurde im Jahre 110 n. A. E. als drittes Kind und zweiter Sohn von König Viserys I. Targaryen und Königin Alicent Hohenturm geboren. Bei seiner Geburt soll er halb so groß wie sein älterer Bruder Aegon gewesen sein, aber doppelt so stürmisch. Aemond hatte eine ältere Schwester namens Helaena und außerdem mit Rhaenyra Targaryen eine ältere Halbschwester aus der ersten Ehe seines Vaters König Viserys. Diese war im Jahre 105 n. A. E. vom König zur Thronerbin erklärt worden. Infolge der Geburt von Viserys' Sohn Aegon wurde die Frage der Erbfolge von Königin Alicent und ihrem Vater Ser Otto Hohenturm, der Hand des Königs, erneut aufgeworfen, doch der König war zu keiner Änderung bereit. Vor diesem Hintergrund bildeten sich die Partei der Grünen um Königin Alicent, welche für Aegons Rechte eintrat, sowie die Partei der Schwarzen um Prinzessin Rhaenyra. Im Jahre 115 n. A. E. kam Aemonds jüngerer Bruder Daeron auf die Welt.[1]
Viserys' jüngerer Bruder Daemon Targaryen begegnete Aemond und Aegon sichtlich kühl, da er durch deren Geburt noch weiter in der Thronfolge abgerutscht war. Aus Rhaenyras Ehe mit Ser Laenor Velaryon gingen mit Jacaerys, Lucerys und Gottfrid drei Jungen hervor, die im Gegensatz zu ihren Eltern allesamt nicht über das valyrische Aussehen verfügten, weshalb Gerüchte entstanden, dass sie tatsächlich von Ser Harwin Kraft gezeugt worden seien. Die Rivalität zwischen Alicent und Rhaenyra vertiefte sich zunehmend und ging auch auf ihre Kinder über. Aemond, Aegon und Daeron entwickelten einen tiefen Groll auf Rhaenyras Söhne, weil diese ihnen ihrer Ansicht nach ihr Geburtsrecht auf den Thron geraubt hatten. Obwohl alle sechs Jungen denselben Festen, Bällen und Vergnügungen beiwohnten und manchmal zusammen von denselben Waffenmeistern unterrichtet wurden und bei denselben Maestern studierten, förderte diese erzwungene Nähe die gegenseitige Abneigung nur noch.[1]
Im Gegensatz zu seinen Geschwistern hatte Aemond im Jahre 120 n. A. E. noch keinen Drachen an sich binden können. Sein Vater Viserys plante daher, nach Laenor Velaryons Bestattung auf Driftmark einen Abstecher nach Drachenstein zu machen, wo Aemond sich ein Drachenei oder ein Drachenküken aussuchen könne, "wenn er kühn genug dafür ist". Da der zehnjährige Junge von der Bemerkung getroffen war und seine Tapferkeit unter Beweis stellen wollte, beschloss er, in Hochfluth die Drachin Vhagar zu beanspruchen, die zu diesem Zeitpunkt von allen Drachen am ältesten, größten und furchterregendsten war. Aemond ging davon aus, dass seine Eltern ihm dieses Vorhaben untersagen würden, und näherte sich Vhagar daher heimlich im Morgengrauen. Dabei wurde er von Rhaenyras dreijährigem Sohn Gottfrid Velaryon erwischt, der ihn aufforderte, von Vhagar fernzubleiben. Aus Angst vor dem Scheitern seines Plans schrie Aemond Gottfrid an, dass er still sein solle, und schubste ihn in Drachenmist, bevor er Vhagar bestieg. Später gab er an, mehr Angst vor dem Erwischtwerden als vor der Drachin gehabt zu haben. Vhagar riss sich von den Ketten los und Aemond flog mit ihr zweimal um die Türme Hochfluths. Zurück auf dem Boden wartete Gottfrid mit seinen Brüdern Jacaerys und Lucerys, die Aemond mit hölzernen Übungsschwertern angriffen. Dieser brach Lucerys die Nase, entwand Gottfrid dessen Schwert und schlug damit auf Jacaerys' Kopf. Dann verspottete er die Jungen in Anlehnung an die Gerüchte um ihre uneheliche Geburt als "Krafts", woraufhin sich Jacaerys erneut auf ihn stürzte. Aemond prügelte heftig auf ihn ein, bis Lucerys ihm mit seinem Dolch einen Schnitt quer über das Gesicht versetzte und ihm dabei das rechte Auge ausstach. Schließlich beendeten die herbeigelaufenen Stallknechte die Auseinandersetzung, während Aemond sich vor Schmerzen auf der Erde wand. König Viserys I. bemühte sich, den Frieden wiederherzustellen, indem er den Jungen auftrug, einander in aller Form um Vergebung zu bitten, aber Alicent forderte, dass Lucerys ebenfalls ein Auge verlieren sollte, und Rhaenyra verlangte, Aemond "peinlich" zu befragen, damit er erzählte, woher Aemond die Bezeichnung "Krafts" für ihre Söhne habe. Auf Nachfrage des Königs verwies er auf seinen Bruder Aegon. Viserys beließ es dabei, womit keine der Seiten zufrieden war, doch Aemond selber bezeichnete den Verlust eines Auges für den Gewinn von Vhagar später als einen gerechten Tausch.[1]
In der Folge erhielt Aemond den Beinamen "Einauge". Unter Anleitung von Lord Kommandant Ser Kriston Kraut entwickelte er sich trotz des fehlenden Auges zu einem fähigen Schwertkämpfer.[1]
Auf dem Neujahresfest des Jahres 127 n. A. E. verhielten sich die Grünen und Schwarzen in Anwesenheit des Königs betont freundlich zueinander. So begrüßten sich Alicents und Rhaenyras Kinder mit Küssen und brachen an der Tafel gemeinsam das Brot miteinander. In Pilzens Zeugnis steht, dass Aemond später am Abend einen spöttischen Trinkspruch auf Rhaenyras Söhne ausbrachte, indem ihr braunes Haar, ihre braunen Augen sowie ihre Kraft bewunderte, was einmal mehr auf die Gerüchte um ihre uneheliche Geburt anspielte.[1]
Der Drachentanz[]
König Viserys verstarb am dritten Tag des dritten Mondes im Jahre 129 n. A. E., während sich Rhaenyra auf Drachenstein aufhielt. Obwohl der König nie Zweifel an seiner Entscheidung für Rhaenyra gelassen hatte, sprachen sich die meisten Mitglieder des Kleinen Rates unter Vorsitz von Alicent und ihrem Vater, der Hand Ser Otto Hohenturm, für die Krönung Aegons aus. Aemond erfuhr bei Tagesanbruch über den Tod seines Vaters, als er sich in der Waffenkammer aufhielt, um sich auf die morgendlichen Übungen vorzubereiten. Gegenüber Ser Willis Grimm äußerte er die Frage, ob Aegon oder Rhaenyra die Nachfolge antreten würde. Kurz darauf erhielt Aemond den Auftrag, auf Vhagar nach Sturmkap zu fliegen und Lord Borros Baratheon für die Grünen zu gewinnen, indem er sich mit einer von Borros' Töchtern verlobte. Obwohl Aemond bei seinem Aufbruch unsicher war, wie Lord Baratheon ihn empfangen würde,[3] zeigte er sich gegenüber Otto erfolgssicher.[2]
In Sturmkap wurde Aemond mit Festen, Jagden und Turnierkämpfen willkommen geheißen. Lord Borros überließ es ihm, zwischen Kassandra, Maris, Floris und Ellyn Baratheon zu wählen. Es ist lediglich bekannt, dass Aemond sich nicht für Maris entschied, wobei er laut Pilzens Zeugnis alle vier geküsst habe, um "den Nektar ihrer Lippen zu kosten". Großmaester Munkun zufolge verhandelten der Prinz und Borros eines Morgens über den Hochzeitstermin sowie die Mitgift, als Lucerys Velaryon auf Arrax erschien, um die Unterstützung der Baratheons für die Schwarzen zu sichern. Aemond verhöhnte Lucerys und wollte ihm Rhaenyras Nachricht an Borros aus der Hand reißen, bevor die Hofritter dazwischengingen. Borros lehnte Rhaenyras Angebot ab und schickte Lucerys weg, doch Aemond zog sein Schwert und forderte Lucerys auf, seine "Schulden" zu begleichen, indem er sich ebenfalls ein Auge ausstechen sollte. Lucerys berief sich auf seinen Status als Gesandter und lehnte einen Kampf ab, woraufhin ihn Aemond drohte, ihn zu töten. Borros unterband die Auseinandersetzung und ließ Lucerys hinausbegleiten. Daraufhin stellte Maris Baratheon, welche durch Aemonds Brautwahl gekränkt war, die Frage, ob Aemond eines seiner Augen oder eines seiner Eier verloren habe. Aemond reagierte erzürnt und erbat sich von Borros die Erlaubnis, sich um Lucerys kümmern zu dürfen. Borros ließ ihn ziehen und Aemond machte sich auf Vhagar an die Verfolgung. Über der Sturmbucht kam es zu einem Kampf, in dem der wesentlich kleinere Drache Arrax unterlegen war und tödlich verletzt wurde. Laut Pilzens Zeugnis wurde Lucerys' Leiche an Land gespült und Aemond schnit ihm die Augen heraus, um sie Maris auf einem Bett aus Seetang darzubieten. Erzmaester Gyldayn hält diese Darstellung jedoch für ziemlich übertrieben und verweist auf Quellen, denen zufolge Lucerys' Leiche nie gefunden wurde. Mit Lucerys' Tod fanden die diplomatischen Bemühungen zur Beilegung des Konflikts ein Ende und der Krieg trat in eine neue Phase ein. Aemond hieß bei seinen Feinden fortan "der Sippenmörder" und war bei den Schwarzen überaus verhasst. Zurück in Königsmund machten ihm seine Mutter Alicent und sein Großvater Otto Hohenturm schwere Vorwürfe, sein Bruder König Aegon II. hieß ihn dagegen mit einem großen Gelage willkommen, nannte ihn "das wahre Blut des Drachen" und bezeichnete die Tat als "einen guten Anfang". Rhaenyras Gemahl Prinz Daemon Targaryen gab einen Racheakt in Auftrag, bei dem Aegons II. Sohn Jaehaerys getötet wurde, was Königin Helaena gebrochen zurückließ.[3]
Nachdem Ser Kriston Kraut das Amt der Hand des Königs übernommen hatte, schlug er einen aggressiveren Kurs ein, um den anfänglichen Erfolgen der Schwarzen in den Flusslanden entgegenzuwirken. Er ging gegen Rhaenyras Unterstützer in den Kronlanden vor und belagerte schließlich Krähenruh, Aemond mit Vhagar und Aegon II. mit Sonnfeuer hielten sich derweil im Hintergrund. Als Prinzessin Rhaenys Targaryen den Belagerten auf ihrer Drachin Meleys zu Hilfe kommen wollte, entbrannte eine Schlacht, in der auch Aemond und Aegon auf ihren Drachen eingriffen. Meleys umschloss Sonnfeuers Kehle, bis Vhagar sich von oben auf beide stürzte und die drei Drachen aus gewaltiger Höhe auf dem Boden aufschlugen. Während Rhaenys und Meleys starben und Aegon und Sonnfeuer schwer verletzt wurden, blieben Aemond und Vhagar als einzige unverletzt. Anschließend nahmen Aemond und Kriston Kraut Krähenruh ein und töteten Lord Steinhof sowie die Besatzung. Da Aegon II. fortan bettlägerig war, drängte Ser Kriston Aemond, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, bis der König wieder bei Kräften wäre. Aemond setzte sich bereitwillig Aegons Krone auf und verkündete, dass diese ihm viel besser stünde als seinem Bruder. Allerdings erklärte er sich nicht selbst zum König, sondern nahm die Titel Protektor des Reiches und Prinzregent an.[5] Bei der Bevölkerung von Königsmund war er nicht sonderlich beliebt.[4]
Aemond reagierte nicht auf das Hilfegesuch von Lord Ormund Hohenturm, der in der Weite hart von Truppen der Schwarzen bedrängt wurde, und hielt seinen Onkel Daemon Targaryen für die wahre Gefahr, die es zu beseitigen galt, um den Krieg zu gewinnen. Nach den Schlachten in der Gurgel und am Honigwein im ersten Mond des Jahres 130 n. A. E. berief der Prinzregent den Grünen Rat ein und verkündete, gegen Daemon und die Flusslords in Harrenhal ziehen zu wollen. Der Plan sah vor, dass Lord Jason Lennister von den Westlanden aus in die Flusslande einfiel, während Kriston Kraut und Aemond auf Vhagar von Osten heranrückten, sodass die beiden Armeen am Ende bei Harrenhal zusammenträfen und die "Verräter vom Trident" zermalmten. Falls sich ihnen Daemon auf Caraxes entgegenstellen sollte, würde Vhagar den Unterschied machen und Aemond könnte mit Daemons Kopf zurückkehren. Aemond fand Unterstützung bei Kriston Kraut und Ser Tyland Lennister, andere Ratsmitglieder rieten dagegen zu einem vorsichtigeren Vorgehen. So schlug Großmaester Orwyl vor, zunächst Lord Borros Baratheons Streitmacht herbeizurufen, Lord Jasper Wyld forderte ihn auf, Lord Ormund Hohenturm und Prinz Daeron Targaryen mit Tessarion aus dem Süden heranzuholen, und Aemonds Mutter Alicent Hohenturm drängte ihren Sohn, auf die Genesung von Aegon II. und Sonnfeuer zu warten, damit diese sich dem Angriff anschließen konnten. Septon Konstans meint, dass Aemond entschlossen gewesen sei, den Sieg alleine zu erringen, und den Ruhm nicht habe teilen wollen. Daher verkündete er, weder seine Brüder noch deren Drachen zu brauchen, zumal Aegon zu schwer verwundet und Daeron zu jung wäre, außerdem überträfe Vhagar alleine Caraxes bei weitem. Letztlich konnte niemand Aemond widersprechen, da er Regentschaft und Regierung innehatte.[5] Maester Yandel bezeichnet dies als "schlimmes Unglück" für die Grünen, weil Aemond zu unerfahren gewesen sei, um ein besonnener Anführer zu sein.[6]
Zwei Wochen später brach das viertausend Mann starke Heer der Grünen von Königsmund aus auf. Aemond rechnete mit einem sechzehntägigen Marsch, sodass sie am siebzehnten Tag unter Daemons aufgespießtem Kopf in Harrenhal feiern könnten. Daemon erfuhr jedoch über Freunde von den Plänen, noch ehe die Grünen Königsmund verlassen hatten, und bereitete einen Angriff auf die Hauptstadt selbst vor. Er umflog Aemonds Marschroute und traf über Königsmund, welches weitgehend schutzlos zurückgelassen worden war, mit anderen Drachenreitern der Schwarzen zusammen. In der Folge fiel die Stadt innerhalb eines Tages, allerdings konnten Aegon II. sowie dessen Kinder Jaehaera und Maelor entkommen.[5] Unterdessen wurde Aemonds Vormarsch durch heftigen Regen und verschlammte Straßen verlangsamt. Kriston Krauts Vorhut siegte in kurzem, heftigem Kampf gegen Ser Oswald Wod sowie die Lords Darry und Wurtz am Seeufer des Götterauges, weiteren Widerstand gab es nicht. Nach neunzehntägigem Marsch erreichten die Grünen Harrenhal, welches von den Schwarzen verlassen worden war, und zogen kampflos in die Festung ein. Aemond war in Erwartung eines Angriffs seines Onkels Daemon bei der Hauptkolonne geblieben und kam einen Tag nach Kriston an. Es folgte eine Feier, bei der der Prinzregent verkündete, dass Daemon und dessen "Abschaum der Flusslande" die Flucht ergriffen hätten, statt sich seinem Zorn zu stellen. Als ihn die Nachricht vom Fall Königsmunds erreichte, geriet er in Zorn und bezichtigte den Kastellan Ser Simon Kraft, der bei Kriegsbeginn Harrenhal an Daemon übergeben hatte, des Verrats. Ser Simon beteuerte seine Unschuld und verwies auf seine Verwandtschaft zu Lord Larys Kraft, der im Grünen Rat als Meister der Flüsterer diente. Dies machte Aemond noch misstrauischer und brachte ihn zu der Folgerung, dass auch Larys ein Verräter sein müsse, der Daemon verraten habe, wann Königsmund am verwundbarsten wäre. Schließlich befahl er dem betagten Simon, seine Unschuld in einem Urteil durch Kampf zu beweisen. Der Zweikampf verlief äußerst einseitig und Aemond hackte seinen Gegner ihn Stücke, ehe er die Leiche an Vhagar verfütterte. Dann wurde jeder mit dem Blut der Krafts getötet, allerdings verschonte Aemond Alys Strom, welche zwar je nach Überlieferung doppelt oder dreimal so alt wie er war, die er aber bald als Kriegsbeute beanspruchte und zur Bettgefährtin nahm. Nachdem Aemond von der Vernichtung des Heers der Grünen aus den Westlanden in der Schlacht am Seeufer erfahren hatte, erwürgte er beinahe den Knappen, der die Nachricht überbracht hatte, lediglich Alys Stroms Einschreiten rettete dem Jungen das Leben. Aemonds Truppen auf Harrenhal ging zunehmend der Proviant aus und Hunger und Krankheit kosteten Männer und Pferde das Leben. Angesichts der schlechten Versorgungssituation drängte Kriston Kraut zum Rückzug in den Süden, wo Aegon II. die meisten Unterstützer hatte. Aemond bezeichnete dies als Feigheit und sprach sich für einen sofortigen Angriff auf Königsmund aus, da sich kein Drache der Schwarzen gegen Vhagar behaupten könne. Einen Kampf gegen sechs feindliche Drachen hielt Ser Kriston für töricht und schlug vor, sich im Süden mit Lord Ormund Hohenturms Heer zu vereinigen und einen Weg zu finden, weitere Drachen für das Vorhaben zu gewinnen. Aemond wollte sich diesen "feigen Plan" gar nicht erst anhören, verzichtete aber auch darauf, sich als Regent Gehorsam zu verschaffen. Großmaester Munkun denkt, dass der Respekt für den älteren Mann ihn davon abgehalten habe, Pilzens Zeugnis besagt dagegen, die beiden Männer seien Rivalen um die Zuneigung von Alys Strom geworden, die ihre Leidenschaft mit Liebestränken und Zaubermitteln angefacht habe. Septon Konstans schreibt nur, Aemond sei derart Alys' Zauber erlegen, dass er sich ein Leben ohne sie nicht mehr habe vorstellen können. Am Ende zog Kriston mit den Männern Richtung Süden und Aemond beabsichtigte, so lange Orte in den Flusslanden niederzubrennen, bis die "Hurenkönigin" Rhaenyra ihm Drachen entgegenschicken müsste, die er dann vernichten könnte. Dabei ging er davon aus, dass sie nicht alle Drachen gleichzeitig schicken würde, da dann Königsmund schutzlos wäre, und auch ihre Söhne nicht in Gefahr bringen würde, da sie immer noch "eine Frau mit dem schwachen Herzen einer Frau und den Ängsten einer Mutter" sei.[4]
Kurz nach dem Abzug der Grünen nahm Lady Sabitha Frey Harrenhal für die Schwarzen ein und fand dort die schwangere Alys Strom vor, die sagte, Aemonds Bastard in sich zu tragen. Derweil begann Aemond damit, immer wieder Länder, Dörfer und Burgen der Flusslords auf Vhagar niederzubrennen. Als erstes setzte er die Felder des Hauses Darry in Brand, sodass die Männer, welche die Ernte einbrachten, flohen oder verbrannten. Danach hüllte Aemond Burg Darry mit Drachenfeuer ein, wobei Lord Darry und dessen Erbe zusammen mit drei Dutzend Soldaten auf den Zinnen starben. Drei Tage später folgte Eggingen, anschließend brannten Herrenmühle, Schwarzlunk, Lunk, Lehmgrube, Schweynsfurt, Spinnenwald, Altweide, Weißweide und Burg Schweyn. Aemond schlug an einem Ort zu, um zu verschwinden und am nächsten Tag fünfzig Wegstunden entfernt wieder aufzutauchen. In Frohental verbrannten dreißig Männer und dreihundert Schafe, dann kehrte Aemond überraschend nach Harrenhal zurück und äscherte alle hölzernen Bauten der Burg ein. Sechs Ritter und vierzig Waffenknechte starben bei dem Versuch, Vhagar zu töten, außerdem nahm Aemond dieses Mal Alys Strom mit. Rhaenyra reagierte auf die Hilfegesuche der Flusslords, indem sie ihren Gemahl Daemon Targaryen auf Caraxes und Nessel auf Schafsdieb entsandte. Die beiden richteten sich in Jungfernteich ein und brachen jeden Morgen auf, um das Land zusammen nach Aemond abzusuchen. Dieser schlug unterdessen in Steinkopf, in Süßweide und Sturmtanz zu. Auch Bogenschussbrück, Altfähren, die Mühle des Alten Weibes und das Mutterhaus bei Bächingen fielen dem Drachenfeuer zum Opfer. Aemond hielt sich nie lange an einem Ort auf und die Überlebenden konnten selten verlässliche Angaben darüber machen, wohin er davongeflogen war, weshalb Daemon und Nessel ihn nicht aufspürten. Schließlich begab sich Daemon alleine auf Caraxes nach Harrenhal.[4]
Am Abend des zweiundzwanzigsten Tages des fünften Mondes erschien Aemond zusammen mit der hochschwangeren Alys Strom auf Vhagar über Harrenhal. Er kreiste zweimal über den Türmen der Festung und landete dann im äußeren Hof. In einem kurzen Gespräch mit Daemon erklärte Aemond, dass er durch Alys' Visionen von Daemons Aufenthaltsort erfahren habe. Er küsste seine Begleiterin zum Abschied, bevor er sich auf seine Drachin schwang und die Ketten, die am Sattel hingen, an seinem Gürtel befestigte. Während Daemon Caraxes schnell nach oben in eine Wolke trieb, stieg Vhagar gemächlicher in weiten Kreisen auf. Über dem Götterauge griff Caraxes Vhagar an. Die beiden Drachen taumelten eng umschlungen auf den See zu und verletzten sich dabei gegenseitig stark. Kurz vor dem Aufprall sprang Daemon, der sich nicht festgekettet hatte, auf Vhagars Rücken, riss Aemond den Helm vom Kopf und trieb ihm Dunkle Schwester so tief in die blinde Augenhöhle, dass es am Nacken wieder austrat. Umgehend danach schlugen die Drachen auf der Wasseroberfläche auf und Aemonds Leichnam sank zusammen mit Vhagar. Der Prinz war zwanzig Jahre alt geworden. Einige Jahre nach Ende des Drachentanzes wurden Vhagars Überreste aus dem Götterauge geborgen. Aemonds Gebeine und Rüstung waren noch immer an den Sattel gekettet und Dunkle Schwester steckte ihm bis zum Heft in der Augenhöhle.[4]
Im Jahre 131 n. A. E. gab Aegon II. zwei Statuen seiner verstorbenen Brüder Aemond und Daeron in Auftrag, welche größer als der Titan von Braavos werden und vollständig mit Blattgold überzogen werden sollten.[7] Unter der Herrschaft von König Aegon III. Targaryen ließ die Hand Ser Tyland Lennister die Arbeit an den Statuen später im Jahr einstellen, zu diesem Zeitpunkt waren die Köpfe allerdings schon fertig. Alys Strom gebar einen Sohn und nahm Harrenhal mithilfe von Gesetzlosen in Besitz. Als Truppen von Aegon III. im Jahre 132 n. A. E. ihre Unterwerfung forderten, behauptete sie, Aemonds Witwe zu sein, und präsentierte den ihrer Aussage nach ehelich geborenen Jungen, den sie als rechtmäßigen König von Westeros bezeichnete.[8]
Familie[]
Legende: | — Ehe | — Blutslinie | - - außereheliches Verhältnis | - - außereheliche Blutslinie |
Zitate[]
“ | Ich kenne niemanden, der mit einer solchen Kraft gesegnet ist wie meine süßen Vettern. Lasst uns also die Becher leeren auf diese drei Jungen voller Kraft.[1]
— Aemonds Trinkspruch auf dem Neujahrsfest des Jahres 127 n. A. E. |
” |
“ | Ist Aegon jetzt König, oder müssen wir vor der alten Hure niederknien und ihr die Fotze küssen?[2]
— Aemond nach dem Tod von König Viserys |
” |
“ | Seht Euch nur dieses traurige Geschöpf an, Mylord. Der kleine Bastard Luk Kraft. Du bist nass, Bastard. Regnet es, oder hast du dir vor Angst in die Hose gemacht?[3]
— Aemond in Sturmkap gegenüber Lucerys Velaryon |
” |
“ | Ihr habt doch nur ein Aeuge verloren, wie konntet ihr da so blind sein?[3]
— Otto Hohenturm zu Aemond nach Lucerys Velaryons Tod |
” |
“ | Sollen die Götter entscheiden, ob Ihr die Wahrheit sprecht. Wenn Ihr unschuldig seid, wird Euch der Krieger die Stärke verleihen, mich zu besiegen.[4]
— Aemond zu Simon Kraft |
” |
“ | Aemond: Es war töricht von Euch, allein zu kommen. Daemon Targaryen: Wäre ich nicht allein, wärst du nicht gekommen. Aemond: Dennoch bist du hier, und ich ebenso. Ihr habt viel zu lange gelebt, Onkel. Daemon: Da muss ich dir zustimmen.[4] — Aemond und Daemon vor der Schlacht über dem Götterauge |
” |
Anmerkungen[]
- ↑ Es ist zwar keine Eheschließung zwischen Aemond und Alys dokumentiert, letztere behauptete aber, dass eine solche stattgefunden habe, womit der Sohn ehelich geboren wäre.
Siehe auch[]
- Aemond Targaryen im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
- Aemond Targaryen im Game of Thrones Wiki (Spoiler hinsichtlich künftiger Bücher möglich)
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Feuer und Blut - Erstes Buch, Die Erben des Drachen - Eine Frage der Thronfolge
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Die Schwarzen und die Grünen
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Sohn um Sohn
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyra triumphiert
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Der rote und der goldene Drache
- ↑ Die Welt von Eis und Feuer, Aegon II.
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Die kurze, traurige Herrschaft Aegons II.
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Unter den Regenten - Die Hand unter der Haube