Das Lied von Eis und Feuer Wiki
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Die Chroniken von Jungfernteich (engl.: Chronicles of Maidenpool) sind Aufzeichnungen zur Geschichte von Jungfernteich, dem Sitz des Hauses Muton in den Flusslanden.[1]

Geschichte[]

Während des Drachentanzes wurden die Chroniken von Maester Norren geführt, welcher auch über die Zeit im Jahre 130 n. A. E. schrieb, als Prinz Daemon Targaryen und Nessel mit ihren Drachen Caraxes und Schafsdieb zu Gast bei Lord Manfryd Muton waren, um von Jungfernteich aus nach Prinz Aemond Targaryen und Vhagar zu suchen.[1]

Inhalt[]

Auf Manfryd Mutons Vorschlag, dass eine getrennte Suche die Wahrscheinlichkeit zum Auffinden von Aemond erhöhen würde, entgegnete Daemon Targaryen, dass nur Caraxes und Schafsdieb zusammen gegen Vhagar bestehen könnten.[1]

Über das Verhältnis von Daemon und Nessel schreibt Norren: "Der Prinz und sein Bastardmädchen" aßen stets zusammen und schliefen in nebeneinanderliegenden Zimmern. Daemon war in »das braune Mädchen vernarrt [...], wie ein Mann in seine Tochter vernarrt sein mag". So unterwies er Nessel in "einfachen Dingen der Höflichkeit« und zeigte ihr, wie sie sich kleiden, wie sie sitzen und wie sie ihr Haar bürsten solle. Daemon schenkte ihr eine "Haarbürste mit Elfenbeingriff [...], dazu einen versilberten Spiegel, einen dicken braunen Samtmantel mit Satinsaum und ein Paar Reitstiefel aus butterweichem Leder". Darüber hinaus lehrte er das Mädchen, wie man sich wäscht, und die Dienstmägde, die ihnen das Badewasser brachten, erzählten, er habe oft mit ihr eine Wanne geteilt und "ihr den Rücken eingeseift oder den Drachengestank aus dem Haar gewaschen. Und beide waren dabei so nackt wie an ihrem ersten Namenstag."[1]

Die Chroniken geben die Ereignisse wieder, nachdem Königin Rhaenyra Targaryen an Lord Manfyrd geschrieben hatte, dass er Nessel wegen Verrates hinrichten und Daemon zurück nach Königsmund schicken solle: Manfryd war entsetzt und benötigte drei Becher Wein, um seine Stimme wiederzuerlangen. Dann versammelte er seinen Bruder, den Hauptmann seiner Garde, seinen Streiter Ser Florian Graustahl sowie Maester Norren, las ihnen das Schreiben vor und bat um Rat. Der Hauptmann der Garde sagte: "Das ist rasch erledigt. Der Prinz schläft zwar neben ihr, aber er ist alt geworden. Drei Mann sollten genügen, um mit ihm fertig zu werden, sollte er versuchen, sich einzumischen, aber um ganz sicherzugehen, nehme ich sechs mit. Wünscht Mylord, dass wir den Befehl gleich heute Nacht ausführen?" Manfryds Bruder erwiderte: "Sechs Mann oder sechzig, er ist immer noch Daemon Targaryen. Ein Schlaftrank im Wein wäre eine weisere Entscheidung. Dann erfährt er erst am nächsten Tag vom Tod des Mädchens." Ser Florian meinte: "Das Mädchen ist immer noch ein Kind, ganz gleich, welch schändlichen Verrat sie auch begangen haben mag. Der Alte König hätte niemals so etwas verlangt, und schon gar nicht von einem Ehrenmann." Manfryd führte aus: "Wir leben in schrecklichen Zeiten, und die Königin hat mich vor eine schreckliche Wahl gestellt. Das Mädchen ist ein Gast unter meinem Dach. Wenn ich gehorche, wird Jungfernteich bis in alle Ewigkeit verflucht sein. Wenn ich mich weigere, werden wir enteignet und vernichtet." Sein Bruder entgegnete: "Möglicherweise werden wir sowieso vernichtet, ganz gleich, wie wir uns entscheiden. Der Prinz ist diesem braunen Kind über die Maßen zugetan, und sein Drache ist nie weit entfernt. Ein weiser Lord würde sie beide töten, damit der Prinz in seinem Zorn Jungfernteich nicht niederbrennt." Manfryd: "Die Königin hat uns verboten, ihm auch nur ein Haar zu krümmen, und zwei Gäste in ihren Betten zu ermorden ist zweifach so schändlich wie nur einen. Ich wäre zweifach verflucht. Wenn ich diesen Brief nur nie gelesen hätte." Norren: "Vielleicht habt Ihr das auch nicht." Die Chroniken haben nicht überliefert, was danach weiter besprochen wurde, aber am Abend suchte Norren Daemon und Nessel bei ihrem Nachtmahl auf und zeigte ihnen den Brief: "Müde nach einem langen Tag erfolgloser Suche genossen sie ein schlichtes Mahl aus gekochtem Rindfleisch und Beeten. Als ich eintrat, unterhielten sie sich leise miteinander, doch ich verstand nicht, worüber. Der Prinz begrüßte mich höflich, aber während er den Brief las, schwand der Frohsinn aus seinen Augen, und eine Traurigkeit senkte sich über ihn wie eine Last, die zu schwer war, als dass er sie tragen könnte. Als das Mädchen fragte, was in dem Brief stehe, antwortete er: 'Die Worte einer Königin, aber das Werk einer Hure.' Daraufhin zog er sein Schwert und erkundigte sich, ob Lord Mutons Männer vor der Tür warteten, um sie in Gewahrsam nehmen. 'Ich bin allein gekommen', antwortete ich; dann brach ich meinen Eid, indem ich fälschlicherweise behauptete, dass weder mein Lord noch irgendeine andere Person in Jungfernteich wisse, was in dem Pergament stehe. 'Vergebt mir, mein Prinz', sagte ich. 'Ich habe mein Gelübde als Maester gebrochen.' Prinz Daemon schob sein Schwert zurück in die Scheide und erwiderte: 'Ihr seid ein schlechter Maester, aber ein guter Mann.' Dann bat er mich zu gehen und befahl mir, bis zum nächsten Morgen weder mit meinem Lord noch mit meiner Geliebten noch sonst jemandem darüber zu sprechen."[1]

Im Morgengrauen traten Daemon und Nessel in den Hof und er half ihr ein letztes Mal, Schafsdieb zu satteln. Sie fütterte ihren Drachen gewohnheitsmäßig jeden Tag vor dem Abflug und brachte ihm an diesem Morgen einen schwarzen Widder, den größten Bock in Jungfernteich, und schlitzte dem Tier selbst die Kehle auf. Beim Besteigen von Schafsdieb glänzte Blut auf dem Leder ihrer Reithosen und es "glänzten ihre Wangen von Tränen". Daemon und Nessel wechselten kein Wort des Abschieds, doch als Schafsdieb in die Morgendämmerung aufstieg, hob Caraxes den Kopf und stieß einen Schrei aus, der alle Fensterscheiben in Jonquils Turm zerspringen ließ. Hoch über der Stadt wandte Nessel ihren Drachen in Richtung Krabbenbucht. Daemon frühstückte noch einmal mit Manfryd und sagte: "Ihr seht mich heute zum letzten Mal. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft. Lasst überall in Euren Ländern kundtun, dass ich nach Harrenhal fliege. Falls mein Neffe Aemond es wagt, sich mir zu stellen, wird er mich dort finden. Allein." Nach dem Aufbruch des Prinzen trat Norren zu Manfryd und sagte: "Nehmt die Kette von meinem Hals und bindet mir damit die Hände. Ihr müsst mich der Königin ausliefern. Indem ich die Verräterin gewarnt und ihr bei der Flucht geholfen habe, bin ich selbst zum Verräter geworden." Manfryd lehnte dies ab: "Behaltet Eure Kette. Hier in Jungfernteich sind wir alle Verräter." In der folgenden Nacht wurde Königin Rhaenyras Banner über den Toren der Stadt eingeholt und stattdessen das von Aegon II. Targaryen gehisst.[1]

Rezeption[]

Erzmaester Gyldayn beruft sich in seinem Geschichtswerk bei der Darstellung der Ereignisse in Jungfernteich auf die Chroniken.[1]

Siehe auch[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyra triumphiert
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