Das Lied von Eis und Feuer Wiki
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Prinz Daemon Targaryen war ein Mitglied des Hauses Targaryen und der zweite Sohn von Prinz Baelon und dessen Schwestergemahlin Alyssa Targaryen.[1] Nach dem Ende seiner kinderlosen Ehe mit Rhea Rois heiratete er Laena Velaryon, mit welcher er die Zwillingstöchter Rhaena und Baela hatte. Nach Laenas Tod wurde er der Gemahl seiner Nichte Prinzessin Rhaenyra, der Tochter seines älteren Bruders König Viserys I. Targaryen.[2]

Prinz Daemon war der Träger des valyrischen Schwertes Dunkle Schwester und der Reiter des Drachen Caraxes. Außerdem errichtete er sein eigenes Königreich und erklärte sich zum König der Trittsteine und der Meerenge.[2] Daemon war der Vater der beiden Könige Aegon III. und Viserys II. Targaryen.[1]

Teile von Daemons Leben sind ausführlich von Erzmaester Gyldayn in dem Werk Der Bruder des Königs oder der Prinzrebell beschrieben worden.[3]

Charakter & Erscheinung[]

Daemon hatte einen schlanken und kraftvollen Körper. Er tat sich im Lanzenstechen, bei der Jagd und im Schwertkampf hervor und galt als berühmter Krieger.[2]

Im Kindesalter war Daemon ein offenherziger und abenteuerlustiger Junge. Als junger Erwachsener konnte er sehr charmant sein und machte er einen schneidigen Eindruck, zugleich zeigte er sich heißblütig, streitlustig, launisch und jähzornig. Daemon war ein ehrgeiziger Mann und dabei wagemutig, ungestüm und gefährlich.[2]

Biographie[]

Frühe Jahre[]

Prinz Daemon wurde im Jahre 81 n. A. E. geboren und wurde zwei Wochen nach der Geburt von seiner Mutter Alyssa mit auf einen Flug auf ihrer Drachin Meleys genommen. Mit Viserys hatte Daemon bereits einen vier Jahre älteren Bruder, im Jahre 84 n. A. E. brachte Alyssa einen weiteren Sohn namens Aegon auf die Welt. Sie starb allerdings noch vor Jahresende an den Folgen der Geburt, Aegon überlebte sie nur um ein halbes Jahr.[4] Viserys entwickelte eine große Zuneigung für Daemon, die trotz vieler Unterschiede und Streitigkeiten sein ganzes Leben fortbestand.[2]

Im Jahre 92 n. A. E. wurde Daemons Vater Baelon von König Jaehaerys I. Targaryen zum Thronerben ernannt.[2]

Daemon wurde im Jahre 97 n. A. E. im Alter von sechzehn Jahren zum Ritter geschlagen und erhielt später angesichts seiner Fähigkeiten von seinem Großvater König Jaehaerys I. das Schwert Dunkle Schwester geschenkt. Im selben Jahr heiratete er Rhea Rois, die Erbin und spätere Lady von Runenstein. Da Daemon weder am Grünen Tal Gefallen fand noch an seiner Gemahlin, welche er nach der alten Bronzerüstung der Lords des Hauses Rois "meine Bronzeschlampe" nannte, entfremdete sich das Paar bald.[2]

Im Jahre 101 n. A. E. starb Daemons Vater Baelon, womit erneut die Frage der Erbfolge aufkam. Während Lord Corlys Velaryon Schiffe und Männer zusammenzog, um den Anspruch seines Sohnes Laenor Velaryon zu verteidigen, stellte Daemon eine eigene Truppe geschworener Schwerter auf, um seinen Bruder Viserys zu unterstützen. Schließlich berief König Jaehaerys einen Großen Rat ein, auf dem sich die Lords für Viserys als neuen Thronerben entschieden.[2] Dadurch konnte Blutvergießen vermieden werden, viele nahmen aber Kenntnis davon, dass Daemon zum Äußersten bereit gewesen wäre. Manche meinen, er habe Viserys aus dem Grund unterstützt, weil er geglaubt habe, dass er der Erbe seines Bruders werden würde, welcher nur eine Tochter namens Rhaenyra hatte.[5]

Unter Viserys I.[]

Nachdem Viserys im Jahre 103 n. A. E. den Thron bestiegen hatte, erbat sich Daemon von ihm die Annullierung der Ehe mit Rhea Rois, was dieser ablehnte. Daemon erhielt allerdings die Erlaubnis, an den Hof nach Königsmund zurückzukehren, wo er im Kleinen Rat bis 104 n. A. E. als Meister der Münze diente und anschließend ein halbes Jahr als Meister des Rechts, die Regierungsgeschäfte sollen ihn jedoch gelangweilt haben. Die Hand Ser Otto Hohenturm, welcher eine starke Abneigung gegen Daemon hegte, überzeugte Viserys, Daemon aus beiden Ämtern zu entlassen, woraufhin der König seinen Bruder zum Kommandanten der Stadtwache von Königsmund ernannte. Diese umfasste zum damaligen Zeitpunkt zweitausend Männer, welche aber schlecht ausgerüstet waren. Daemon stattete sie mit einheitlichen Waffen und Rüstungen aus, außerdem gab er ihnen die langen Goldmäntel, welchen die Wache ihren Namen verdankt. Oft begleitete er seine Männer bei ihren Patrouillen durch die Stadt.[2] Dadurch erlangte Daemon bald sowohl bei den niedersten Gassenjungen als auch bei den reichsten Händlern Bekanntheit. Die Zahl der Verbrechen ging stark zurück, was vor allem an den harten Strafen gelegen haben soll, die Daemon gerne verhängte.[5] Taschendieben schlug er die Hände ab, Vergewaltiger kastrierte er und Dieben schlitzte er die Nase auf. In seinem ersten Jahr als Kommandant tötete Daemon drei Männer in Straßenschlägereien. Er besuchte oft Weinschenken, wo er kostenlos trank, und widmete sich dem Glücksspiel, wobei er stets Gewinn erzielte.[2] Daemon besaß eine Vorliebe für Jungfrauen, weshalb in den Bordellen die jüngsten, hübschesten und unschuldigsten der neuen Mädchen für ihn zurückgehalten wurden, damit er sie entjungfern konnte.[6] Obwohl er mit vielen Prostituierten verkehrte, nahm er sich bald eine Tänzerin aus Lys zur Geliebten, welche Mysaria hieß. Da Viserys keinen Sohn hatte, betrachtete sich Daemon als rechtmäßiger Erbe des Thrones und begehrte den Titel des Prinzen von Drachenstein, welchen der König ihm verwehrte. Seine Freunde nannten ihn bald "den Prinzen der Stadt" und beim gemeinen Volk war er als "Lord Flohloch" bekannt. Seiner Nichte Rhaenyra gegenüber zeigte sich Daemon stets zuvorkommend. Immer wenn er von einer Reise über die Meerenge zurückkehrte, brachte er ihr exotische Geschenke mit. Den Konflikt mit Ser Otto legte er dagegen trotz zahlreicher Vermittlungsversuche von Viserys nicht bei. Otto äußerte in einem Brief an seinen Bruder, den Lord von Altsass, die Befürchtung, dass Daemon im Falle einer Thronbesteigung ein zweiter Maegor der Grausame würde, und sprach sich für Rhaenyra als Erbin des Thrones aus.[2]

Königin Aemma Arryn starb gegen Ende des Jahres 105 n. A. E. bei der Geburt ihres Sohnes Baelon, welcher nur einen Tag überlebte. Während der König und sein Hof trauerten, wurde Daemon in einem Bordell in der Seidenstraße gesichtet, wo er mit seinen hochgeborenen Kumpanen Scherze über den "Erben für einen Tag" machte. Die Nachricht davon erreichte schließlich auch Viserys, den dieses Verhalten erzürnte. Der Legende zufolge soll es eine Prostituierte auf Daemons Schoß gewesen sein, die den König informierte, Maester Gyldayn zufolge deutet allerdings mehr darauf hin, dass es sich bei dem Informanten um einen von Daemons Trinkkameraden handelte, einen Hauptmann der Stadtwache, welcher auf Beförderung hoffte. Nach dem Ende der Trauerphase beschloss Viserys, die Frage der Erbfolge aus der Welt zu schaffen, indem er Rhaenyra zu seiner Erbin und zur Prinzessin von Drachenstein ernannte und diese Entscheidung auf einer großen Zeremonie im Thronsaal von hunderten Lords bestätigen ließ. Daemon geriet derart in Zorn über die Entscheidung, dass er nicht an der Zeremonie teilnahm, sondern stattdessen die Stadtwache verließ und zusammen mit seiner Geliebten Mysaria auf dem Rücken seines Drachen Caraxes nach Drachenstein aufbrach, wo er das nächste halbe Jahr verbrachte. Mysaria wurde in dieser Zeit schwanger und bekam von Daemon ein Drachenei geschenkt. Viserys befahl seinem Bruder daraufhin, das Ei zurückzugeben und zu seiner Gemahlin Rhea Rois ins Grüne Tal zurückzukehren, und drohte ihm, ihn andernfalls als Verräter zu ächten. Daemon gehorchte widerwillig, schickte Mysaria ohne das Ei zurück nach Lys und flog nach Runenstein zu seiner Gemahlin. Als Mysaria ihr Kind während eines Sturmes auf hoher See verlor, äußerte Daemon zwar kein Wort der Trauer, sprach aber anschließend nur noch mit Geringschätzung von seinem Bruder und grübelte fortan über die Erbfolge.[2]

Im Jahre 106 n. A. E. verkündete Viserys, dass er Alicent Hohenturm heiraten werde, die Tochter seiner Hand Ser Otto. Daemon soll den Diener, welcher ihm die Nachricht von dem Verlöbnis überbrachte, fast zu Tode geprügelt haben. Da sich auch Lord Corlys Velaryon zurückgewiesen sah, dessen Tochter Laena der König als neue Gemahlin abgelehnt hatte, suchte Daemon ihn auf Driftmark auf, um ein Bündnis zu besprechen. Dieses richtete sich gegen die Triarchie, einem Bündnis der drei Freien Städte Myr, Lys und Tyrosh, welches in den Jahren zuvor die Trittsteine von Piraten befreit hatte, was zuerst auf die Zustimmung der Westerosi gestoßen war. Anschließend wurden die Zölle für durchfahrende Schiffe jedoch immer wieder vom myrischen Fürst-Admirals Craghas Drahar und seinen Teilhabern erhöht, was vor allem Lord Corlys traf, dessen Wohlstand in erster Linie auf Handel beruhte. Der Plan sah vor, dass Corlys die Flotte befehligen sollte und Daemon das Heer, wobei der Prinz auch seinen Drachen Caraxes einbrachte.[2]

Krieg um die Trittsteine[]

Daemon Craghas Douglas Wheatley

Daemon köpft Craghas
(von Douglas Wheatley ©Random House)

Somit begann im Jahre 106 n. A. E. der Krieg um die Trittsteine. Während Corlys die Flotte stellte, sammelten sich unter Daemons Banner jüngere Söhne und landlose Abenteurer. König Viserys unterstützte die Anstrengungen seines Bruders mit regelmäßigen Goldspenden. In den ersten zwei Jahren der Auseinandersetzung errang das Bündnis der Westerosi viele Siege. Im Jahre 108 n. A. E. traf Daemon persönlich auf Craghas und enthauptete ihn im Zweikampf mit Dunkle Schwester, welches er einhändig führte.[2]

Da im Jahre 109 n. A. E. alle Inseln bis auf zwei erobert worden waren und die Gewässer dazwischen unter der Kontrolle von der Velaryon-Flotte standen, erklärte Daemon sich zum König der Trittsteine und der Meerenge und wurde von Corlys gekrönt. Als Viserys davon erfuhr, zeigte er sich unbeeindruckt und äußerte die Hoffnung, dass sein Bruder sich nicht in Schwierigkeiten bringen würde, solange er mit Krieg beschäftigt sei. Im Folgejahr entsandte die Triarchie allerdings eine neue Streitmacht unter dem Befehl eines Hauptmanns aus Tyrosh namens Racallio Ryndoon. Auch Dorne trat dem Krieg unter Führung von Fürst Qoren Martell[7] auf der Seite der Triarchie bei, sodass die Kämpfe andauerten.[2]

Daemon bietet Viserys Krone Chase Stone

Prinz Daemon bietet König Viserys seine Krone an
(von Chase Stone ©Random House)

Im Jahre 111 n. A. E. kehrte Prinz Daemon aus seinem Krieg an den Hof zurück, wo gerade ein Turnier zum fünften Jahrestag der Eheschließung König Viserys' mit Königin Alicent abgehalten wurde. Er kreiste zuerst auf seinem Drachen Caraxes dreimal über dem Turnierplatz, bevor er landete, vor seinem Bruder König Viserys niederkniete und ihm seine Krone als Zeichen der Liebe und Treue darbot. Viserys half Daemon auf die Füße,[5] gab ihm die Krone zurück, küsste ihn auf beide Wangen und hieß ihn daheim willkommen. Die Aussöhnung wurde von den Lords und dem einfachen Volk bejubelt, am meisten von Prinzessin Rhaenyra, welche sich über die Rückkehr ihres Lieblingsonkels freute, in den sie laut manchen Quellen verliebt war,[5] und ihn bat, eine Weile zu bleiben. Daemon verbrachte ein halbes Jahr in Königsmund und nahm auch seinen Platz im Kleinen Rat wieder ein. Bald traf er sich wieder mit seinen alten Kameraden von der Stadtwache und besuchte die Freudenhäuser in der Seidenstraße, wo er bereits früher als Gast geschätzt worden war. Königin Alicent behandelte er zwar so höflich, wie es ihr Rang gebot, doch bestand zwischen den beiden keine Zuneigung. Gegenüber ihren Kindern soll sich Daemon auffällig kühl verhalten haben, besonders gegenüber seinen Neffen Aegon und Aemond, deren Geburt ihn in der Erbfolge noch weiter nach hinten hatte rücken lassen. Im Gegensatz dazu verbrachte Daemon viel Zeit mit seiner Nichte Rhaenyra. So erzählte er ihr zahlreiche Geschichten über seine Reisen und Schlachten und schenkte ihr Perlen, Seide und ein Jadediadem, welches einst einer Kaiserin von Leng gehört haben soll. Er las ihr Gedichte vor, speiste abends mit ihr, ging mit ihr auf die Beizjagd, segelte mit ihr und unterhielt sie mit Spott über die "Speichellecker" der Grünen, der Partei um Königin Alicent. Außerdem bezeichnete er Rhaenyra als schönste Maid der Sieben Königslande und flog mir ihr fast täglich Wettrennen auf ihren Drachen nach Drachenstein und zurück.[2]

Schließlich kehrte Daemon zu den Trittsteinen zurück. Zu den Gründen gibt es unterschiedliche Darstellungen. Großmaester Runciter spricht lediglich von einem Streit zwischen Viserys und Daemon, ohne den Grund zu nennen.[2] Manche behaupten, Alicent habe den König - möglicherweise auf Ser Otto Hohenturms Betreiben hin - überzeugt, dass sein Bruder gehen müsse.[5] Septon Konstans zufolge wurde Daemon mit Prinzessin Rhaenyra im Bett erwischt. Rhaenyra habe ihren Vater anschließend angefleht, ihren Onkel heiraten zu dürfen, doch Viserys habe erzürnt auf Daemons bereits bestehende Ehe mit Rhea Rois verwiesen, seine Tochter in ihre Gemächer verbannt und seinen Bruder aus der Stadt geschickt. Außerdem soll er beiden verboten haben, über das Geschehene zu sprechen. In Pilzens Zeugnis steht dagegen, dass Rhaenyra nur Interesse an Ser Kriston Kraut gehabt habe und von Daemon angeleitet worden sei, um den Ritter der Königsgarde verführen zu können. Demnach unterrichtete er sie darin, einem Mann Lust zu bereiten, woran auch Pilz selber beteiligt gewesen sein will, und schmuggelte sie nachts in Freudenhäuser, wo sie Männern und Frauen beim Liebesakt zuschauten und von den Prostituierten mehr über die "weiblichen Künste" erfuhr. Bei all dem soll sie aber Jungfrau geblieben sein. Am Ende sei Kriston von Rhaenyras Annäherungsversuchen entsetzt gewesen und die Vorkommnisse seien dem König zugetragen worden, der es zunächst nicht habe glauben wollen, bis Daemon es bestätigt habe. Darüber hinaus soll Daemon Viserys um Rhaenyras Hand gebeten haben, da sie sonst keiner mehr nehmen würde. Viserys schickte ihn stattdessen in die Verbannung und verbot ihm die Rückkehr unter Androhung der Todesstrafe. Lord Lyonel Kraft, die Hand des Königs, habe sich sogar für die Hinrichtung Daemons wegen Hochverrats ausgesprochen, während Septon Konstans den König vor einem Sippenmord gewarnt habe. Ungeachtet der tatsächlichen Ereignisse verließ Daemon Königsmund setzte den Krieg auf den Trittsteinen fort.[2]

In den folgenden Jahren war Daemon weiterhin damit beschäftigt, sein Reich gegen die Triarchie und deren dornische Verbündeten zu verteidigen. Nach dem Tod seiner Gemahlin Rhea Rois im Jahre 115 n. A. E. verließ Daemon die Trittsteine, um das Erbe seiner Gemahlin im Grünen Tal zu beanspruchen, was ihm aber verwehrt wurde. Daemon erhob auf Hohenehr bei Lady Jeyne Arryn Einspruch dagegen, doch diese wies ihn nicht nur ab, sondern erklärte ihn darüber hinaus zu einer unerwünschten Person im Grünen Tal. Auf dem Rückflug zu den Trittsteinen besuchte Daemon auf Driftmark seinen früheren Verbündeten Corlys Velaryon, einer der wenigen Personen, bei der er noch sicher sein konnte, willkommen zu sein. Während weder die Schwarzen noch die Grünen Verwendung für Daemon hatte, war Corlys mächtig genug, sich den Parteien widersetzen zu können. Bei dem Besuch verliebte sich Daemon den Sängern zufolge in Corlys' Tochter Laena, andere meinen dagegen, er habe ihn ihr die Möglichkeit gesehen, seinen Abstieg zu verhindern. Laena war zwar seit langem verlobt, aber Daemon machte sich so über den Verlobten lustig, dass dieser sich gezwungen sah, ein Duell einzufordern, in dem der Prinz ihn kurzerhand mit Dunkle Schwester tötete. Vierzehn Tage später fand die Hochzeit mit Laena statt und Daemon gab sein Königreich auf den Trittsteinen auf. Fünf weitere Männer sollten den Titel nach ihm noch tragen, bevor das "Söldner-Königreich" endgültig zerbrach.[2]

Zweite Ehe[]

Daemon Laena Velaryon chillyravenart

Daemon und Laena (©chillyravenart)

Da die Hochzeit ohne Wissen oder Einverständnis von König Viserys I. stattgefunden hatte, ging Daemon davon aus, dass sein Bruder der Ehe nicht wohlgesinnt gegenüberstehen würde, weshalb das Ehepaar Westeros zunächst vorsorglich verließ und auf Caraxes und Vhagar über die Meerenge nach Essos flog.[2] Tatsächlich reagierte der König erzürnt auf die Nachricht.[5] Pilzens Zeugnis behauptet, Daemon und Laena hätten die Valyrische Halbinsel aufgesucht, um dem dortigen Fluch zum Trotz die Geheimnisse der Drachenherren zu erforschen, geschichtliche Quellen legen allerdings stattdessen einen Besuch in zahlreichen Freien Städten nahe. So flogen die beiden zuerst nach Pentos, wo sie vom Fürsten der Stadt gefeiert wurden, der in Daemon einen wertvollen Verbündeten sah. Von dort aus überquerten sie die Umstrittenen Lande nach Volantis und flogen dann weiter die Rhoyne hinauf nach Qohor und Norvos. Laena und Daemon wurden allerorts von großen Menschenmengen erwartet, die einen Blick auf die Drachen werfen wollten. Zurück in Pentos bemerkte Laena ihre Schwangerschaft, woraufhin das Ehepaar den Weiterflug scheute und sich als Gäste eines Magisters in einer Villa außerhalb des Stadtmauern niederließ. Im Jahre 116 n. A. E. brachte Laena die Zwillinge Baela und Rhaena auf die Welt, welche einen etwas schwächlichen Eindruck machten. Als sie im Alter von einem halben Jahr kräftiger geworden waren, reiste Laena mit ihnen auf einem Segelschiff nach Driftmark, während Daemon mit den beiden Drachen vorausflog.[2] Im Jahre 117 n. A. E. erhielt Daemon die Erlaubnis des Königs, die zwei Mädchen bei Hofe vorzustellen.[5] Auch wenn sich die Hand Lord Lyonel Kraft und der Kleine Rat dagegen aussprachen, glaubte Viserys, dass die Vaterschaft Daemon geändert hätte, sodass sich die beiden Brüder einmal mehr versöhnten.[2]

Laena entwickelte ein enges Verhältnis zu Kronprinzessin Rhaenyra, die mit ihrem Bruder Laenor verheiratet war und auf Drachenstein residierte. Daemon und seine Gemahlin besuchten die Prinzessin häufig und die drei flogen oft zusammen auf ihren Drachen. Im Jahre 118 n. A. E. verkündete Rhaenyra mit dem Segen des Königs die Verlobung ihrer Söhne Jacaerys und Lucerys mit Baela und Rhaena.[2]

Im Jahre 119 n. A. E. wurde Laena erneut schwanger, am dritten Tag des Jahres 120 n. A. E. begannen die Wehen, welche einen Tag und eine Nacht andauerten. Laena gebar schließlich einen Jungen, der jedoch entstellt und missgestaltet war und innerhalb einer Stunde verstarb. Laena selber erkrankte am Kindbettfieber und ihr Zustand verschlechterte sich trotz der Bemühungen des jungen Maesters von Driftmark stetig. Daemon flog nach Drachenstein, um Rhaenyras erfahreneren Maester Gerardys zu holen, welcher aber zu spät kam. Den Überlieferungen zufolge stand Laena in ihrer letzten Stunde noch einmal aus ihrem Bett auf, schob die Septas zur Seite, die für sie beteten und wollte Vhagar aufsuchen, um ein letztes Mal vor ihrem Tod zu fliegen. Allerdings sei sie auf den Turmstufen zusammengebrochen und gestorben. Daemon soll sie zurück ins Bett getragen haben, anschließend hielt er mit Rhaenyra die Totenwache und bekam von seiner Nichte Trost gespendet. Wenig später wurde Rhaenyras Gemahl Laenor Velaryon im Streit von Ser Qarl Schlucht erstochen. In Pilzens Zeugnis findet sich die Darstellung, dass Daemon den Mord in Auftrag gegeben habe, um sich Rhaenyras Gemahl zu entledigen, allerdings verweist Erzmaester Gyldayn darauf, dass es dafür nie einen Beweis gegeben habe. Daemon und Rhaenyra näherten sich in der Folge weiter an. Im selben Jahr kam es zu einem Brand in Harrenhal dem die Hand Lord Lyonel Kraft sowie sein Sohn Ser Harwin zum Opfer fielen. Letzterer galt für viele als der tatsächliche Vater von Rhaenyras Kindern mit Laenor. Septon Konstans verdächtigt Daemon, die Tat begangen zu haben, weil er einen Rivalen um Rhaenyras Gunst beseitigen wollte. Viserys erwog Daemons Ernennung zur Hand, nahm aber angesichts dessen Vergangenheit im Kleinen Rat Abstand davon und berief stattdessen Otto Hohenturm in das Amt zurück.[2]

Dritte Ehe[]

Rhaenyra Daemon Söhne Jota Saraiva

Daemon und Rhaenyra mit ihren zwei Söhnen
(©Jota Saraiva)

Kurz nach diesen Vorkommnissen heiratete Daemon seine Nichte Rhaenyra im Geheimen auf Drachenstein. König Viserys, der Hof und das Volk reagierten empört, da die vorherigen Ehepartner der beiden noch kein halbes Jahr tot waren. Der König verkündete wütend, dass dies das Andenken der Verstorbenen beschmutze. Septon Konstans schreibt, die Ehe sei in aller Eile geschlossen worden, weil Rhaenyra davon ausgegangen sei, dass ihr Vater dieser Verbindung nicht zustimmen würde. Pilzens Zeugnis führt allerdings an, Rhaenyra sei bereits schwanger gewesen und habe kein uneheliches Kind auf die Welt bringen wollen. Tatsächlich gebar sie noch vor Jahresende einen Sohn namens Aegon. Im Jahre 122 n. A. E. folgte ein zweiter Sohn, der zu Ehren des Königs Viserys genannt wurde.[2]

Im Jahre 126 n. A. E. schickte Rhaenyra Daemon, um Ser Vaemond Velaryon zu töten, welcher behauptet hatte, dass ihre Söhne mit Laenor Velaryon in Wahrheit von Harwin Kraft gezeugt worden seien. Daemon schlug Vaemond den Kopf ab und verfütterte den Leichnam an Rhaenyras Drachin Syrax.[2]

Auf dem Neujahrsfest in Königsmund im Jahre 127 n. A. E. verhielten sich die Schwarzen und die Grünen in Anwesenheit des Königs betont freundlich zueinander. So brachte Daemon einen Trinkspruch auf Otto Hohenturm aus und dankte ihm für seine treuen Dienste als Hand, dieser hob im Gegenzug den Mut des Prinzen hervor. Im Verlauf des Abends kam es jedoch wieder zu Streitigkeiten zwischen den Parteien und Rhaenyra kehrte am nächsten Morgen mit ihrer Familie nach Drachenstein zurück.[2]

Im Jahre 128 n. A. E. wurde Rhaenyra erneut schwanger, der Geburtstermin wurde für den vierten Mond des Folgejahres errechnet.[8]

Der Drachentanz[]

Am dritten Tag des dritten Mondes im Jahre 129 n. A. E. verstarb König Viserys. Die Grünen um Königinwitwe Alicent und ihren Vater Otto Hohenturm hielten den Tod des Königs zunächst geheim und beriefen eine Ratssitzung ein, in der sie sich entgegen Viserys' Wünschen für eine Krönung seines Sohnes Aegon einsetzten. Otto meinte, dass im Falle von Rhaenyras Thronbesteigung Daemon der wahre Herrscher wäre, und verglich ihn einmal mehr mit Maegor dem Grausamen. Außerdem behauptete er, dass er und Alicent beide hingerichtet werden würden. Die Königinwitwe fügte hinzu, Daemon würde einen Vorwand finden, um auch ihre Kinder mit Viserys und sogar ihre Enkelkinder hinrichten zu lassen. Ser Kriston Kraut brachte vor, Rhaenyra und Daemon würden den Roten Bergfried in ein Bordell verwandeln. Am Ende stellten sich die meisten Mitglieder des Kleinen Rats auf die Seite der Grünen, in der Folge wurde Aegon zum neuen König gekrönt. Rhaenyra erlitt nach Erhalt der Nachricht eine Frühgeburt und brachte ein totes Mädchen auf die Welt, welches sie Visenya nannte und welches verunstaltet gewesen sein soll. Anschließend nahm Rhaenyra den Kampf auf und richtete den Schwarzen Rat ein, in dem ihr Gemahl Daemon unter anderem aufgrund seiner militärischen Erfahrung eine herausgehobene Stellung einnahm. Er hielt die eigene Streitkraft für unzureichend, um damit Eroberungen zu tätigen, und sprach sich gegen einen unüberlegten Einsatz ihrer Drachen aus, da er fürchtete, im Kampf gegen die Drachen der Gegenseite Verluste zu erleiden. Stattdessen sollte Rhaenyra ebenfalls zur Königin gekrönt werden, um die Rechtmäßigkeit von Aegons Krönung anzufechten, dann wollte Daemon die Lords des Reiches zum Treueschwur auffordern und den Krieg zuerst mit Worten führen, bevor sie sich in die Schlacht begaben. Vor allem in den Oberhäuptern der großen Häuser, die sich noch nicht für Aegon erklärt hatten, sah er den Schlüssel zum Sieg, da sich die Vasallen an diesen orientieren würden. Um ihren Anhängern in den Flusslanden einen Sammelpunkt zu bieten, an dem sich ein großes Heer einfinden konnte, plante Daemon einen Angriff auf Harrenhal. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass sich Aegons II. Unerfahrenheit positiv für die Schwarzen auswirken könnte. Einen Tag später setzte Daemon Rhaenyra die Krone aufs Haupt und rief sie zur Königin der Andalen, der Rhoynar und der Ersten Menschen sowie zur Herrin der Sieben Königslande aus, für sich beanspruchte er den Titel Protektor des Reiches. Aegon II. beschuldigte Daemon und Rhaenyra daraufhin des Hochverrats. Als Verhandlungen zwischen den Schwarzen und den Grünen scheiterten, bedeutete dies den Ausbruch des Drachentanzes.[8]

Daemon flog auf Caraxes nach Harrenhal und landete auf dem Königsbrandturm, woraufhin der Kastellan Ser Simon Kraft auf Widerstand verzichtete. Neben der Festung selber fielen dem Prinzen die Reichtümer des Hauses Kraft sowie ein Dutzend Geiseln in die Hände. Der Fall Harrenhals wurde als bedeutender Sieg für die Schwarzen gewertet. Hunderte und später Tausende Ritter, Waffenknechte und Bauern in den Flusslanden folgten Daemons Ruf zu den Waffen. Die Lords verhielten sich zögerlicher, folgten aber schließlich doch und verkündeten größtenteils ihre Unterstützung für Rhaenyra. In der Zwischenzeit wurde Rhaenyras zweiter Sohn Lucerys Velaryon von Aegons II. jüngerem Bruder Aemond Targaryen bei einem Aufeinandertreffen in den Sturmlanden getötet. Daemon kündigte in einem Brief an den Schwarzen Rat Rache an und griff dafür auf seine Verbindungen in die Unterwelt von Königsmund zurück, die er neben Verbündeten am Königshof und sogar bis in den Grünen Rat hinein besaß. Er beauftragte mit der Durchführung seine alte Freundin Mysaria, welche zwei Männer anheuerte, die als Blut und Käse in die Geschichte eingegangen sind. Diese drangen in den Roten Bergfried ein und ermordeten Aegons II. Sohn und Erben Jaehaerys Targaryen vor den Augen seiner Mutter und Geschwister. Zwei Tage später wurde Blut beim Verlassen der Stadt mit Jaehaerys' Kopf ergriffen und gestand unter Folter, auf dem Weg nach Harrenhal gewesen zu sein, um die Belohnung von Daemon einzustreichen.[9] Der Krieg trat nun in eine neue Phase ein und es kam zu den ersten Schlachten. Die Schwarzhains besiegten in der Schlacht an der Brennenden Mühle unter Rhaenyras Banner die Brackens, unterdessen führte Daemon auf Caraxes ein bedeutendes Heer aus Darrys, Wurtzens und Freys nach Steinheck, dem Sitz der Brackens, und erstürmte die Burg, womit der Widerstand der Unterstützer von Aegon II. in den Flusslanden endete. Im Anschluss marschierten die Schwarzhains und andere Flusslords nach Harrenhal und sammelten sich unter Daemons Banner. In Königsmund, welches unter der Seeblockade durch die Velaryon-Flotte litt, arbeitete derweil Otto Hohenturm einen Plan aus, der darauf beruhte, dass Daemon für Rhaenyra eine wichtige Säule und eine große Schwäche zugleich darstellte, da er sich in der Vergangenheit viele Feinde gemacht hatte. Otto wandte sich daher an die Triarchie, gegen die Daemon einst Krieg geführt hatte, und ersuchte um ein Bündnis, welches mit einiger Verzögerung zustande kam. Nachdem Aegon II. in der Schlacht von Krähenruh schwer verletzt worden war, übernahm sein Bruder Aemond den Befehl, welcher Daemon als wahre Gefahr ausmachte und den Kampf daher zu ihm tragen wollte. Ende des Jahres 129 n. A. E. verhandelte Prinz Jacaerys Velaryon mit dem Fürsten von Pentos, dass Daemons Söhne Aegon und Viserys den Krieg in Pentos verbringen würden, wo ihr Vater bei früheren Aufenthalten viele Freunde gewonnen hatte. Das Schiff mit den beiden Prinzen wurde jedoch von einer Flotte der Triarchie abgefangen. Während Prinz Aegon entkommen konnte, galt Prinz Viserys als verschollen und wurde für tot gehalten. In der folgenden Schlacht in der Gurgel wurde die Triarchie unter enormen Verlusten zurückgeschlagen, auch Prinz Jacaerys Velaryon verlor sein Leben.[10]

Über seine Kontakte in Königsmund erfuhr Daemon frühzeitig von Aemond Targaryens Plan, Harrenhal einzunehmen und informierte Rhaenyra. Er flog über das Westufers des Götterauges nach Süden und umging so weiträumig Aemonds Marschroute, folgte dann dem Verlauf des Schwarzwassers nach Osten und traf über Königsmund mit Rhaenyra zusammen. Bei Caraxes' Anblick entledigten sich die Mitglieder der Stadtwache ihrer Hauptmänner, die den Grünen gegenüber treu waren, und liefen zu den Schwarzen über, da Daemon immer noch ihre Zuneigung besaß. Somit fiel die Stadt innerhalb eines Tages. Daemon landete auf Caraxes im äußeren Hof des Roten Bergfrieds, dann gab er seiner Gemahlin ein Zeichen, dass die Verteidiger keinen Widerstand leisteten und sie ebenfalls herabkommen könne. Aegon II. sowie seinen Kindern Jaehaera und Maelor war allerdings die Flucht gelungen. Rhaenyra bestieg den Eisernen Thron und ließ sich in einer nächtlichen Zeremonie von jedem im Bergfried die Treue schwören, am Ende wurde sie von Daemon aus dem Thronsaal geleitet.[10] Kurz darauf besetzten Aemonds Truppen Harrenhal kampflos. Als der Prinz vom Fall Königsmunds erfuhr, verdächtigte er Lord Larys Kraft, Daemon mitgeteilt zu haben, wann die Stadt am verwundbarsten wäre.[6]

Infolge der Hinrichtung von Lord Rosby und Lord Schurwerth stellte sich den Schwarzen die Frage nach deren Erben. Daemon sprach sich dafür aus, die Töchter der Lords mit Hugo Hammer und Ulf Weiß zu verheiraten, damit die beiden Drachensamen für ihren Einsatz in der Schlacht in der Gurgel mit einer Lordschaft belohnt würden. Lord Corlys Velaryon sprach sich dagegen aus, weil die beiden Lords Söhne hinterlassen hatten, denen das Erbe zustünde, und Rhaenyra folgte letztlich seiner Auffassung. Daemon nahm sein Verhältnis zu Mysaria wieder auf, welche faktisch zur Meisterin der Flüsterer aufstieg, und besuchte sie jeden Abend mit Zustimmung seiner Gemahlin. Obwohl sich Rhaenyra mit der Einnahme Königsmunds auf dem Höhepunkt ihrer Macht befand, standen immer noch Feinde von ihr im Feld. So marschierte ein großes Heer der Grünen unter Befehl von Lord Ormund Hohenturm, begleitet von Prinz Daeron Targaryen auf Tessarion, durch die Weite in Richtung Königsmund, und Aemond Targaryen verheerte auf Vhagar die Flusslande. Daher drängte Corlys Velaryon Rhaenyra zu Verhandlungen mit den Grünen. Daemon machte sich für die Vernichtung der Feinde stark, da eine Begnadigung nur die Saat für weitere Rebellionen lege. Er stellte auch die Auslöschung der Baratheons und Lennisters zur Debatte, damit Sturmkap Ulf Weiß und Casterlystein Hugo Hammer zugesprochen werden könne. Corlys warnte vor einem solchen Schritt, weil sie dies die Unterstützung vieler Lords kosten würde. Rhaenyra entschied sich schließlich für den Mittelweg, zunächst Aegons II. Brüder Aemond und Daeron zu töten und danach den Lennisters und Baratheons Bedingungen für eine Kapitulation zu übermitteln. Daemon und Nessel sollten auf Caraxes und Schafsdieb in die Flusslande fliegen, um Aemond Targaryen und Vhagar aufzuspüren und zu töten. Nicht lange nach der Besetzung Königsmunds durch die Schwarzen informierte Drachensteins Kastellan Ser Robert Quinz Daemon in einem Brief darüber, dass seine Tochter Baela mit einem Küchenjungen erwischt worden sei und übermäßig an Jungen interessiert wäre. Robert schrieb, dass Baela baldmöglichst verheiratet werden sollte, ehe sie ihre Jungfräulichkeit verlöre.[6]

Daemon Nessel Andrey Pervukhin

Daemon und Nessel beim Essen in Jungfernteich
(von Andrey Pervukhin ©Ten Speed Press)

Daemon und Nessel kamen auf Einladung von Lord Manfryd Muton in Jungfernteich unter und brachen jeden Morgen auf ihren Drachen zur Suche nach Aemond auf, kehrten aber stets erfolglos in der Abenddämmerung zurück. Der Prinz lehnte Manfryd Mutons Vorschlag, getrennt auf die Suche zu gehen und so ein größeres Gebiet abdecken zu können, mit der Begründung ab, dass Caraxes und Schafsdieb nur gemeinsam gegen Vhagar bestehen könnten, welche womöglich nicht mehr sonderlich schnell, dafür aber fast so groß wie Balerion sei. Pilzens Zeugnis besagt, dass Daemon Nessel auch deshalb immer an seiner Seite behielt, weil er sich in das siebzehnjährige Mädchen verliebt und das Bett mit ihr geteilt haben soll. Die Chroniken von Jungfernteich stützen diese Darstellung. Maester Norren schreibt darin, "der Prinz und sein Bastardmädchen" hätten jede Nacht gemeinsam das Nachtmahl eingenommen und jeden Morgen gemeinsam das Brot gebrochen, außerdem hätten sie in nebeneinanderliegenden Zimmern geschlafen. Daemon sei in "das braune Mädchen vernarrt gewesen, wie ein Mann in seine Tochter vernarrt sein mag", habe sie in einfachen Dingen der Höflichkeit unterwiesen und ihr gezeigt, wie sie sich verhalten und kleiden solle. Er habe ihr eine "Haarbürste mit Elfenbeingriff geschenkt, dazu einen versilberten Spiegel, einen dicken braunen Samtmantel mit Satinsaum und ein Paar Reitstiefel aus butterweichem Leder". Darüber hinaus habe Daemon Nessel beigebracht, sich zu waschen, und den Dienstmägden zufolge hätten die beiden zusammen nackt in der Wanne gebadet, wo er ihr den Rücken eingeseift oder die Haare gewaschen habe. Vor diesem Hintergrund hält Erzmaester Gyldayn die Darstellung in Pilzens Zeugnis für möglich.[6]

Infolge des Verrats von Stolperstadt durch Hugo Hammer und Ulf Weiß richtete sich Rhaenyras Misstrauen auch gegen die beiden anderen Drachensamen Ser Addam Velaryon und Nessel. Mysaria teilte der Königin mit, dass Nessel das Bett mit Daemon teilen und bald schwanger werden würde. Rhaenyra geriet daraufhin in Wut und erklärte, ihr Gemahl müsse Nessels Zauberei erlegen sein, da er sich "nie mit einem Weibsbild von derart niederer Geburt abgeben" würde. Weiterhin meinte sie, dass sie sich erst wieder auf Daemon verlassen könne, wenn Nessel tot wäre. Deshalb sandte sie einen Brief an Lord Manfryd Muton, in welchem sie ihn aufforderte, Nessel wegen Hochverrats hinzurichten und Daemon unversehrt nach Königsmund zurückzuschicken, weil er in der Stadt dringend benötigt würde. Der Hauptmann von Manfryds Garde glaubte, den Auftrag rasch ausführen zu können, da Daemon alt geworden sei, und sechs Männer genügen sollten, falls sich der Prinz einmischte. Manfryds Bruder hielt es zunächst für weiser, dem Prinzen einen Schlaftrank in den Wein zu tun, sodass er erst am folgenden Tag von Nessels Tod erführe, und schlug dann vor, den Prinzen ebenfalls zu töten, damit er in seinem Zorn nicht mit Caraxes Jungfernteich niederbrannte. Manfryd lehnte das mit Verweis auf Rhaenyras Anweisungen und den doppelten Bruch des Gastrechts ab. Schließlich machte Maester Norren den Vorschlag, vorzugeben, dass Manfryd den Brief nie gelesen habe. Der Maester suchte Daemon und Nessel bei ihrem Abendessen auf und überreichte dem Prinzen das Schreiben. Dieser las den Brief und wurde dabei zusehends trauriger. Den Inhalt beschrieb er auf Nessels Nachfrage hin als "Die Worte einer Königin, aber das Werk einer Hure". Dann zog er sein Schwert und fragte, ob Manfryds Männer hinter der Tür warten würden. Norren antwortete, er sei alleine gekommen, und behauptete fälschlicherweise, er hätte das Schreiben noch keinem gezeigt, womit er sein Gelübde gebrochen habe. Daemon bezeichnete ihn daraufhin als schlechten Maester, aber guten Mann, und bat ihn, bis zum nächsten Morgen niemandem etwas zu erzählen. Es ist nicht überliefert, wie Daemon und Nessel ihre letzte Nacht in Jungfernteich verbrachten. Im Morgengrauen half der Prinz dem Mädchen beim Satteln von Schafsdieb und schlitzte dem größten Bock der Stadt die Kehle auf, damit der Drache ihn fressen konnte. Laut Maester Norren wechselten Daemon und Nessel kein Wort des Abschieds, aber Caraxes stieß einen Schrei aus, der alle Fensterscheiben in Jonquils Turm zerspringen ließ. Nachdem Nessel weggeflogen war, nahm der Prinz ein letztes Frühstück mit Manfryd ein, bei dem er diesen über seine bevorstehende Abreise informierte, ihm für die Gastfreundschaft dankte und ihm auftrug, überall kundtun zu lassen, dass er in Harrenhal alleine auf seinen Neffen Aemond warten würde.[6]

Schlacht über dem Götterauge Douglas Wheatley

Die Schlacht über dem Götterauge
(von Douglas Wheatley ©Random House)

Bei Daemons Ankunft in Harrenhal flohen einige Männer, die in der Burg Zuflucht gesucht hatten. Der Prinz wanderte durch die Hallen und schnitt jeden Abend bei Sonnenuntergang mit seinem Schwert einen Strich in den Herzbaum im Götterhain, um die Tage zu zählen. Die dreizehn Schnitte sind noch immer sichtbar und bluten in jedem Frühling von Neuem. Am vierzehnten Tag erschien Aemond zusammen mit seiner schwangeren Geliebten Alys Strom und meinte zu seinem Onkel, dass es töricht von ihm gewesen sei, alleine zu kommen, woraufhin dieser erwiderte, dass Aemond sonst nicht gekommen wäre. Daemon kletterte auf Caraxes' Rücken und ließ die Ketten, mit denen man sich am Sattel befestigen konnte, offen. Dann trieb er seinen Drachen mit der Stahlspitze seiner Peitsche in die Höhe, bis sie in einer Wolke verschwanden. Daemon nutzte Caraxes' Schnelligkeit und eröffnete die Schlacht über dem Götterauge im Licht der untergehenden Sonne mit einem Angriff auf Aemonds blinde Seite. Eng verschlungen taumelten die beiden Drachen Richtung Götterauge und verletzten sich dabei gegenseitig schwer. Schließlich sprang Daemon auf Vhagars Rücken, riss Aemond den Helm vom Kopf und trieb ihm Dunkle Schwester so tief in die blinde Augenhöhle, dass es am Nacken wieder austrat. Umgehend danach schlugen die beiden Drachen auf der Wasseroberfläche des Sees auf, womit der Kampf ein Ende fand. Caraxes schleppte sich noch an Land, wo er seinen Wunden erlag. Daemons Leichnam wurde nie gefunden, was die Sänger zu Geschichten veranlasste, in denen der Prinz den Aufprall überlebt habe und danach zu Nessel zurückgekehrt sei, mit der er den Rest seines Lebens verbracht habe. Erzmaester Gyldayn hält dies für ausgeschlossen und verweist auf die seltsamen Strömungen und hungrigen Fische im Götterauge. Da es nur wenige Augenzeugen gab, verbreitete sich die Nachricht von dem Kampf nur langsam.[6] Rhaenyra enteignete das Haus Muton,[11] weil sie Lord Manfryd die Schuld an Daemons Tod gab.[12]

Familie[]

Vorfahren[]

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jaehaerys I.
 
Alysanne
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aegon
 
Daenerys
 
Aemon
 
Joslyn
Baratheon
 
Baelon
 
Alyssa
 
Maegelle
 
Vaegon
 
Daella
 
Rodrik
Arryn
 
Saera
 
verschiedene
Männer
 
Viserra
 
Gaemon
 
Valerion
 
Gael
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Corlys
Velaryon
 
Rhaenys
 
Viserys I.
 
 
Daemon
 
Aegon
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aemma
Arryn
 
 
 
 
 
mindestens
drei Söhne
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Laena
Velaryon
 
Laenor
Velaryon
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rhaenyra
 
Baelon
 
 
 
 
Legende: Ehe — Blutslinie - - außereheliches Verhältnis - - außereheliche Blutslinie

Nachfahren[]

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Alicent
Hohenturm
 
Viserys I.
 
 
 
 
 
 
 
 
Aemma
Arryn
 
 
Rhea
Rois
 
Daemon
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Laena
Velaryon
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aegon II.
 
Helaena
 
Aemond
 
Daeron
 
Laenor
Velaryon
 
Rhaenyra
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jaehaerys
 
Jaehaera
 
Maelor
 
Jacaerys
Velaryon
 
Lucerys
Velaryon
 
Gottfrid
Velaryon
 
 
Aegon III.
 
Daenaera
Velaryon
 
Viserys II.
 
Larra
Rogare
 
Visenya
 
Alyn
Velaryon
 
Baela
 
Rhaena
 
Garmund
Hohenturm
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Daeron I.
 
Baelor I.
 
Daena
 
Septa
Rhaena
 
Elaena
 
Aegon IV.
 
Aemon
 
Naerys
 
 
 
 
 
Laena
Velaryon
 
 
 
 
 
sechs
Töchter
 
 
 
Legende: Ehe — Blutslinie - - außereheliches Verhältnis - - außereheliche Blutslinie

Zitate[]

Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Haus Targaryen in gleichem Maße große Männer wie Ungeheuer hervorgebracht. Auf Prinz Daemon traf beides zu. Zu seiner Zeit gab es in ganz Westeros keinen Mann, der so sehr bewundert, so sehr geliebt und so sehr geschmäht wurde wie er. In ihm mischten sich Licht und Schatten zu gleichen Teilen. Manchen war er ein Held, andere sahen in ihm den schwärzesten Schurken. Das äußerst tragische Blutvergießen, das als Drachentanz in die Geschichte eingegangen ist, ist nicht zu verstehen, wenn man nicht die entscheidende Rolle betrachtet, die der Prinzrebell vor und während der Auseinandersetzungen spielte.[3]
Aemond Targaryen: Ihr habt viel zu lange gelebt, Onkel.
Daemon: Da muss ich dir zustimmen.[6]

— Dialog vor der Schlacht über dem Götterauge

Siehe auch[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 Die Welt von Eis und Feuer, Das Haus Targaryen
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 2,22 2,23 2,24 2,25 2,26 Feuer und Blut - Erstes Buch, Die Erben des Drachen - Eine Frage der Thronfolge
  3. 3,0 3,1 Der Bruder des Königs
  4. Feuer und Blut - Erstes Buch, Jaehaerys I. und Alysanne - Politik, Nachwuchs und Pein
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 Die Welt von Eis und Feuer, Die Könige aus dem Hause Targaryen: Viserys I.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 6,6 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyra triumphiert
  7. Die Welt von Eis und Feuer, Dorne gegen die Drachen
  8. 8,0 8,1 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Die Schwarzen und die Grünen
  9. Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Sohn um Sohn
  10. 10,0 10,1 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Der rote und der goldene Drache
  11. Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyras Sturz
  12. Der Aufstieg des Drachen - Erstes Buch, Die Herrschaft Aegons II.: Der Tod der Drachen
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