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'''Eddard IV''' ist das neunzehnte Kapitel von ''[[Das Erbe von Winterfell]]'', dem zweiten Band der ''[[Das Lied von Eis und Feuer]]''-Reihe. Der [[POV-Charakter]] des Kapitels ist [[Eddard Stark]].
   
 
==Zusammenfassung==
 
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==Synopsis==
 
==Synopsis==
 
===Eddard grübelt in seiner Zelle===
 
===Eddard grübelt in seiner Zelle===
Die Zelle, in der [[Eddard Stark]] sitzt, enthält nichts als Stroh und den Gestank von Urin. Es gibt weder Fenster noch ein Bett. Seit er in diese Zelle geworfen wurde, hat er nichts mehr gesehen, die Dunkelheit ist absolut. Ned denkt an den Scherz, den [[Robert Baratheon]] bei seinem Besuch auf [[Winterfell]] in der Gruft ihm gegenüber gemacht hatte: ''Der König speist, und an der [[Hand des Königs|Hand]] bleibt die Scheiße kleben.'' Nun denkt Ned dass es auch anders heißen könnte: ''Stirbt der König, wird die Hand begraben.'' Der Kerker liegt sehr tief unter dem [[Roter Bergfried|Roten Bergfried]]. Er erinnert sich an Geschichten über [[Maegor I. Targaryen]], dem Grausamen, der die Festung in der Hauptstadt errichten ließ und anschließend alle Maurer ermorden ließ, damit sie die Geheimnisse und Geheimgänge niemandem verraten konnten. Im Stillen verflucht er alle, die ihn verraten haben, aber am Ende gibt er nur sich selbst die Schuld. Er erinnert sich auch an [[Cersei Lennister]]s Worte, dass wenn man das [[Spiel der Throne]] spiele, man nur gwinnen oder sterben könne, und ihm wird klar, dass er verloren hat. Er denkt an seine Töchter Sansa und Arya und würde am liebsten weinen, doch er ist immer noch ein [[Haus Stark|Stark]] von Winterfell, und er unterdrückt seine Trauer.
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Die Zelle, in der [[Eddard Stark]] sitzt, enthält nichts als Stroh und den Gestank von Urin. Es gibt weder Fenster noch ein Bett. Seit er in diese Zelle geworfen wurde, hat er nichts mehr gesehen, die Dunkelheit ist absolut. Eddard denkt an den Scherz, den [[Robert Baratheon]] bei seinem Besuch auf [[Winterfell]] in der Gruft ihm gegenüber gemacht hatte: ''Der König speist, und an der [[Hand des Königs|Hand]] bleibt die Scheiße kleben.'' Nun denkt Eddard dass es auch anders heißen könnte: ''Stirbt der König, wird die Hand begraben.'' Der Kerker liegt sehr tief unter dem [[Roter Bergfried|Roten Bergfried]]. Er erinnert sich an Geschichten über [[Maegor I. Targaryen]], dem Grausamen, der die Festung in der Hauptstadt errichten ließ und anschließend alle Maurer ermorden ließ, damit sie die Geheimnisse und Geheimgänge niemandem verraten konnten. Im Stillen verflucht er alle, die ihn verraten haben, aber am Ende gibt er nur sich selbst die Schuld. Er erinnert sich auch an [[Cersei Lennister]]s Worte, dass wenn man das [[Spiel der Throne]] spiele, man nur gewinnen oder sterben könne, und ihm wird klar, dass er verloren hat. Er denkt an seine Töchter Sansa und Arya und würde am liebsten weinen, doch er ist immer noch ein [[Haus Stark|Stark]] von Winterfell, und er unterdrückt seine Trauer.
 
Ned versucht ganz stillzuhalten, damit er sein schmerzendes Bein nicht spürt, dabei verliert er das Gefühl für die Zeit in seiner völig dunklen Zelle. Er schläft und wacht wieder auf und denkt voller Schmerzen an seine Familie und [[Catelyn Tully]]. Er schmiedet Pläne, nur um nicht verrückt zu werden, denkt an [[Stannis Baratheon]] und [[Renly Baratheon]], die vermutlich Truppen auf [[Drachenstein]] bzw. [[Sturmkap]] sammeln, [[Alyn]] und [[Harwin]] würden nach [[Königsmund]] zurückkehren, nachdem sie sich um [[Gregor Clegane]] gekümmert haben, Catelyn wird die Truppen des Nordens versammeln und mit denen der [[Flusslande]] und dem [[Grünes Tal|Grünen Tal]] nach Süden ziehen. Mit der Zeit merkt Eddard, dass er immer mehr an Robert denkt in der Blüte seiner Jugend. In der Dunkelheit der Zelle kann er ihn fragen hören, wie das alles passieren konnte: er hier in dieser Zelle und Robert getötet von einem Schwein. Ned brütet darüber, wie er damit gescheitert ist, seinen König zu beschützen oder ihm die Wahrheit rechtzeitig mitzuteilen. In einer Art Halbtraum wird Robert dann aber zu [[Petyr Baelish|Kleinfinger]], der ihn verhöhnt.
 
   
 
Eddard versucht ganz stillzuhalten, damit er sein schmerzendes Bein nicht spürt, dabei verliert er das Gefühl für die Zeit in seiner völlig dunklen Zelle. Er schläft und wacht wieder auf und denkt voller Schmerzen an seine Familie und [[Catelyn Tully]]. Er schmiedet Pläne, nur um nicht verrückt zu werden, denkt an [[Stannis Baratheon]] und [[Renly Baratheon]], die vermutlich Truppen auf [[Drachenstein]] bzw. [[Sturmkap]] sammeln, [[Alyn]] und [[Harwin]] würden nach [[Königsmund]] zurückkehren, nachdem sie sich um [[Gregor Clegane]] gekümmert haben, Catelyn wird die Truppen des Nordens versammeln und mit denen der [[Flusslande]] und dem [[Grünes Tal|Grünen Tal]] nach Süden ziehen. Mit der Zeit merkt Eddard, dass er immer mehr an Robert denkt in der Blüte seiner Jugend. In der Dunkelheit der Zelle kann er ihn fragen hören, wie das alles passieren konnte: er hier in dieser Zelle und Robert getötet von einem Schwein. Er brütet darüber, wie er damit gescheitert ist, seinen König zu beschützen oder ihm die Wahrheit rechtzeitig mitzuteilen. In einer Art Halbtraum wird Robert dann aber zu [[Petyr Baelish|Kleinfinger]], der ihn verhöhnt.
Ned befand sich im Halbschlaf, als er Schritte hörte. Mittlerweile fieberte er stark. Ein Wärter öffnet die Tür und bietet ihm einen Krug Wasser an, den Ned gierig trinkt. Er fleht um Nachricht von draußen, von seinen Töchtern, doch der Wärter ignoriert ihn und verschwindet wieder.
 
   
 
Eddard befand sich im Halbschlaf, als er Schritte hörte. Mittlerweile fieberte er stark. Ein Wärter öffnet die Tür und bietet ihm einen Krug Wasser an, den er gierig trinkt. Er fleht um Nachricht von draußen, von seinen Töchtern, doch der Wärter ignoriert ihn und verschwindet wieder.
===Ned erinnert sich an das Turnier von Harrenhal===
 
Ned erinnert sich an das [[Jahr des falschen Frühlings]], als er als 18-Jähriger zum [[Turnier von Harrenhal]] von aus [[Hohenehr]] aufgebrochen war. Er denkt an Roberts blinde Wut im Turnier und [[Brandon Stark (Onkel)|Brandons]] Lachen. Ihm kommt [[Jaime Lennister]] in den Sinn, wie er vor dem Zelt König [[Aerys II. Targaryen]]s den Eid der [[Königsgarde]] schwor, wie Ser [[Oswell Whent]] ihm wieder auf die Beine half und Lord Kommandant [[Gerold Hohenturm]] ihm höchstpersönlich den weißen Umhang umlegte. Alle sechs Ritter der Königsgarde waren dort, um Jaime in ihren Reihen zu begrüßen <ref> Neben Gerold Hohenturm und Oswell Whent waren das zu dieser Zeit: Ser [[Arthur Dayn]], Prinz [[Lewyn Martell]], Ser [[Jonothor Darry]] und Ser Barristan Selmy.</ref>.
 
   
 
===Eddard erinnert sich an das Turnier von Harrenhal===
Doch das Turnier sollte ganz im Zeichen von Kronprinz [[Rhaegar Targaryen]] stehen, der im [[Tjost]] [[Yohn Rois]], [[Brandon Stark (Onkel)|Brandon Stark]] und sogar [[Arthur Dayn]] besiegte. In der letzten Runde besiegte er Ser [[Barristan Selmy]], und Ned erinnert sich noch sehr genau daran, wie Robert mit [[Jon Arryn]] und Lord [[Eon Jäger]] lachte. Das Publikum erstummte dann plötzlich, als Rhaegar nach seiner Ehrenrunde an seiner eigenen Frau [[Elia Martell]] vorbeiritt und die Lorbeeren in Form einer Krone aus blauen [[Winterrose]]n für die [[Königin der Liebe und Schönheit]] an [[Lyanna Stark]] vergab.
 
 
Eddard erinnert sich an das [[Jahr des falschen Frühlings]], als er als 18-Jähriger zum [[Turnier von Harrenhal]] aus [[Hohenehr]] aufgebrochen war. Er denkt an Roberts blinde Wut im Turnier und [[Brandon Stark (Onkel)|Brandons]] Lachen. Ihm kommt [[Jaime Lennister]] in den Sinn, wie er vor dem Zelt König [[Aerys II. Targaryen]]s den Eid der [[Königsgarde]] schwor, wie Ser [[Oswell Whent]] ihm wieder auf die Beine half und Lord Kommandant [[Gerold Hohenturm]] ihm höchstpersönlich den weißen Umhang umlegte. Alle sechs Ritter der Königsgarde waren dort, um Jaime in ihren Reihen zu begrüßen<ref group="A"> Neben Gerold Hohenturm und Oswell Whent waren das zu dieser Zeit: Ser [[Arthur Dayn]], Prinz [[Lewyn Martell]], Ser [[Jonothor Darry]] und Ser Barristan Selmy.</ref>.
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[[Datei:Turnier von Harrenhal Paolo Puggioni.jpg|250px|thumb|Das Turnier von Harrenhal<br>(von Paolo Puggioni ©Random House)]]
 
Doch das Turnier sollte ganz im Zeichen von Kronprinz [[Rhaegar Targaryen]] stehen, der im [[Tjost]] [[Yohn Rois]], [[Brandon Stark (Onkel)|Brandon Stark]] und sogar [[Arthur Dayn]] besiegte. In der letzten Runde besiegte er Ser [[Barristan Selmy]], und Eddard erinnert sich noch sehr genau daran, wie Robert mit [[Jon Arryn]] und Lord [[Eon Jäger]] lachte. Das Publikum erstummte dann plötzlich, als Rhaegar nach seiner Ehrenrunde an seiner eigenen Frau [[Elia Martell]] vorbeiritt und die Lorbeeren in Form einer Krone aus blauen [[Winterrose]]n für die [[Königin der Liebe und Schönheit]] an [[Lyanna Stark]] vergab.
   
 
In seinem Wachtraum greift er nach der Krone, die vor seinem Gesicht zu schweben scheint, doch unter den Blättern befinden sich Dornen, die er in seiner Hand zu spüren scheint. Er erinnert sich wieder einmal an das Versprechen, dass er Lyanna auf ihrem Sterbebett gegeben hatte und fürchtet, dass er allmählich den Verstand verliert.
 
In seinem Wachtraum greift er nach der Krone, die vor seinem Gesicht zu schweben scheint, doch unter den Blättern befinden sich Dornen, die er in seiner Hand zu spüren scheint. Er erinnert sich wieder einmal an das Versprechen, dass er Lyanna auf ihrem Sterbebett gegeben hatte und fürchtet, dass er allmählich den Verstand verliert.
   
 
===Varys besucht Eddard===
 
===Varys besucht Eddard===
Der Wächter kommt jeden Tag und bringt Wasser, aber kein Essen. Nach einer Weile gibt Ned es auf, ihn um Nachrichten zu bitten. Er ist sich sicher, dass Cersei ihn nicht töten wird, solange Catelyn Tyrion gefangen hält. Eines Tages erscheint [[Varys]] als Wärter verkleidet und gibt Ned einen Weinschlauch zu trinken. Er berichtet, dass Arya Ser [[Meryn Trant]] entkommen konnte, was Ned beruhigt, da er weiß, wie sehr Joffrey sie hasst, und dass Sansa immer noch mit ihm verlobt ist. Sie wird jedoch eng von Königin Cersei bewacht. Sansa hat vor einigen Tagen um Gnade für ihn gebeten. Eddard meint, dass ihm nichts geschehe, solange Catelyn Tyrion gefangen hält, aber Varys meint, dass sie leider den falschen Bruder gefangen habe und er außerdem nicht mehr ihr Gefangener sei, sondern mittlerweile vermutlich in den [[Mondberge]]n gestorben sei. Ned erwidert, dass wenn das stimme, solle Varys ihm sofort die Kehle durchschneiden, doch Varys sagt, dass das das letzte sei, was er wolle.
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Der Wächter kommt jeden Tag und bringt Wasser, aber kein Essen. Nach einer Weile gibt Eddard es auf, ihn um Nachrichten zu bitten. Er ist sich sicher, dass Cersei ihn nicht töten wird, solange Catelyn Tyrion gefangen hält. Eines Tages erscheint [[Varys]] als Wärter verkleidet und gibt Eddard einen Weinschlauch zu trinken. Er berichtet, dass Arya Ser [[Meryn Trant]] entkommen konnte, was ihren Vater beruhigt, da er weiß, wie sehr Joffrey sie hasst, und dass Sansa immer noch mit ihm verlobt ist. Sie wird jedoch streng von Königin Cersei bewacht. Sansa hat vor einigen Tagen um Gnade für ihn gebeten. Eddard meint, dass ihm nichts geschehe, solange Catelyn Tyrion gefangen hält, aber Varys meint, dass sie leider den falschen Bruder gefangen habe und er außerdem nicht mehr ihr Gefangener sei, sondern mittlerweile vermutlich in den [[Mondberge]]n gestorben sei. Eddard erwidert, dass wenn das stimme, solle Varys ihm sofort die Kehle durchschneiden, doch Varys sagt, dass das das letzte sei, was er wolle.
   
Ned wirft Varys vor, stumm mitangesehen zu haben, wie seine Wachmänner im Thronsaal abgeschlachtet worden seien, der aber rechtfertigt sich damit, dass er unbewaffnet, ohne Rüstung und von Lennister-Männern umgeben gewesen sei. Er erfüllt seine Rolle, und nach seinem Verständnis ist ein mutiger Informant genauso nützlich wie ein feiger Ritter. Eddard fragt, ob er ihn befreien könne, aber Varys sagt, er sei dann wohl der erste Verdächtige. Dann fragt Eddard, ob Varys eine Nachricht für ihn übermitteln könne, aber Varys antwortet, dass es auf den Inhalt der Nachricht ankomme.
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Eddard wirft Varys vor, stumm mitangesehen zu haben, wie seine Wachmänner im Thronsaal abgeschlachtet worden seien, der aber rechtfertigt sich damit, dass er unbewaffnet, ohne Rüstung und von Lennister-Männern umgeben gewesen sei. Er erfüllt seine Rolle, und nach seinem Verständnis ist ein mutiger Informant genauso nützlich wie ein feiger Ritter. Eddard fragt, ob er ihn befreien könne, aber Varys sagt, er sei dann wohl der erste Verdächtige. Dann fragt Eddard, ob Varys eine Nachricht für ihn übermitteln könne, aber Varys antwortet, dass es auf den Inhalt der Nachricht ankomme.
   
Er sagt, sein Ziel sei allein stets der Friede in [[Königsmund]]. Er habe 15 Jahre lang Robert erfolgreich gegen dessen Feinde geschützt, aber gegen seine Freunde sei er machtlos gewesen. Er fragt, welcher Wahnsinn Eddard befallen hat, Cersei davon zu erzählen, dass er die Wahrheit über Joffreys Abstammung herausgefunden habe. Eddard antwortet, dass es die Torheit des Erbarmens mit den Kindern gewesen sei, und Varys antwortet, dass er vergessen habe, dass er in Eddard einem der wenigen ehrlichen Männern in Westeros gegenüberstehe, aber wenn er ihn in seiner derzeitigen Situation sehe, wüsste er auch, warum es davon so wenige gebe. Ned fragt nach [[Lancel Lennister]] und dem Wein, den dieser Robert gab. Varys berichtet, dass Cersei Lancel mit dem Lieblingswein des Königs versorgt habe und somit hinter dem Tod stecke, dass aber der eigentlich Schuldige Eddard mit seinem ''Erbarmen'' sei. Wenn er nicht auf diese Weise umgekommen wäre, dann hätte Cersei eine andere Möglichkeit gefunden, denn sie musste Robert aus dem Weg räumen, um sich um seine Brüder Stannis und Renly kümmern zu können. Varys sagt, dass Eddard besser daran getan habe, Kleinfingers Angebot angenommen zu haben und Joffrey zu unterstützen. Eddard ist schockiert darüber, dass Varys von diesem Angebot weiß.
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Er sagt, sein Ziel sei allein stets der Friede in [[Königsmund]]. Er habe 15 Jahre lang Robert erfolgreich gegen dessen Feinde geschützt, aber gegen seine Freunde sei er machtlos gewesen. Er fragt, welcher Wahnsinn Eddard befallen hat, Cersei davon zu erzählen, dass er die Wahrheit über Joffreys Abstammung herausgefunden habe. Eddard antwortet, dass es die Torheit des Erbarmens mit den Kindern gewesen sei, und Varys antwortet, dass er vergessen habe, dass er in Eddard einem der wenigen ehrlichen Männer in Westeros gegenüberstehe, aber wenn er ihn in seiner derzeitigen Situation sehe, wüsste er auch, warum es davon so wenige gebe. Eddard fragt nach [[Lancel Lennister]] und dem Wein, den dieser Robert gab. Varys berichtet, dass Cersei Lancel mit dem Lieblingswein des Königs versorgt habe und somit hinter dem Tod stecke, dass aber der eigentlich Schuldige Eddard mit seinem ''Erbarmen'' sei. Wenn er nicht auf diese Weise umgekommen wäre, dann hätte Cersei eine andere Möglichkeit gefunden, denn sie musste Robert aus dem Weg räumen, um sich um seine Brüder Stannis und Renly kümmern zu können. Varys sagt, dass Eddard besser daran getan habe, Kleinfingers Angebot angenommen zu haben und Joffrey zu unterstützen. Eddard ist schockiert darüber, dass Varys von diesem Angebot weiß.
   
Varys berichtet, dass Cersei Eddard am nächsten Morgen besuchen werde. Sie fürchte ihn zwar, aber es gebe Feinde, die sie noch meht fürchte, daher brauche sie seine Hilfe: neben den [[Flusslande|Flusslords]] [[Lysa Tully|Lysa Arryn]] auf [[Hohenehr]], [[Haus Martell]] in [[Dorne]], die immer noch über dem Mord an [[Elia Martell]] und ihren Kindern brüten und [[Robb Stark]], der mit seiner Armee [[die Eng]] herabmarschiert. Robb mag zwar nur ein Junge sein, aber immerhin ein Junge mit einer Armee - allerdings sei Stannis derjenige, den Cersei am meisten fürchte, denn sein Anspruch sei der rechtmäßige und er ist bekannt für seine Führungskraft im Kampf und seinen unbarmherzige Gerechtigkeitssinn. Niemand wisse, welche konkreten Pläne Stannis auf [[Drachenstein]] ausbrüte, während die Lennisters unter Lord [[Tywin Lennister]] die Starks und den Norden bekämpften, aber sie befürchte, dass Stannis in Königsmund landen, sich zum König ausrufen und Joffrey den Kopf abschlagen werde.
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Varys berichtet, dass Cersei Eddard am nächsten Morgen besuchen werde. Sie fürchte ihn zwar, aber es gebe Feinde, die sie noch mehr fürchte, daher brauche sie seine Hilfe: neben den [[Flusslande|Flusslords]] [[Lysa Tully|Lysa Arryn]] auf [[Hohenehr]], [[Haus Martell]] in [[Dorne]], die immer noch über dem Mord an [[Elia Martell]] und ihren Kindern brüten und [[Robb Stark]], der mit seiner Armee die [[Eng]] herabmarschiert. Robb mag zwar nur ein Junge sein, aber immerhin ein Junge mit einer Armee - allerdings sei Stannis derjenige, den Cersei am meisten fürchte, denn sein Anspruch sei der rechtmäßige und er ist bekannt für seine Führungskraft im Kampf und seinen unbarmherzige Gerechtigkeitssinn. Niemand wisse, welche konkreten Pläne Stannis auf [[Drachenstein]] ausbrüte, während die Lennisters unter Lord [[Tywin Lennister]] die Starks und den Norden bekämpften, aber sie befürchte, dass Stannis in Königsmund landen, sich zum König ausrufen und Joffrey den Kopf abschlagen werde.
   
Wie auch immer, Varys erklärt weiter, dass für Cersei ein zahmer Wolf wertvoller sei als ein toter. Trotzdem werde es Eddard den Kopf kosten, wenn er weiter behauptet, Stannis sei der wahre Erbe. Ned fragt, ob er tatsächlich glaube, dass er der Frau dienen werde, die seinen König ermordet und seinen [[Brandon Stark|Sohn]] zum Krüppel gemacht habe. Varys antwortet, er erwarte, dass Eddard dem Reich diene: dass er seinen Verrat gestehe, Robb befehle, sein Schwert niederzulegen, Stannis und Renly abzuschwören und Cerseis Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Cersei werde Eddards Ehre anerkennen und ihm erlauben, seinem [[Benjen Stark|Bruder]] und seinem [[Jon Schnee|Bastard]] bei der [[Nachtwache]] beizutreten. Der Gedanke an Jon allerdings macht Eddard traurig, denn er wünscht sich, noch einmal mit ihm reden zu können <ref> Diese Gedanken kann [[Brandon Stark]] in einem späteren Traum mit der [[Dreiäugige Krähe|Dreiäugigen Krähe]] spüren‚ ''siehe:'' [[Das Erbe von Winterfell - Kapitel 27 - Bran II|II-Bran II]]. </ref>.
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Wie auch immer, Varys erklärt weiter, dass für Cersei ein zahmer Wolf wertvoller sei als ein toter. Trotzdem werde es Eddard den Kopf kosten, wenn er weiter behauptet, Stannis sei der wahre Erbe. Eddard fragt, ob er tatsächlich glaube, dass er der Frau dienen werde, die seinen König ermordet und seinen [[Brandon Stark|Sohn]] zum Krüppel gemacht habe. Varys antwortet, er erwarte, dass Eddard dem Reich diene: dass er seinen Verrat gestehe, Robb befehle, sein Schwert niederzulegen, Stannis und Renly abzuschwören und Cerseis Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Cersei werde Eddards Ehre anerkennen und ihm erlauben, seinem [[Benjen Stark|Bruder]] und seinem [[Jon Schnee|Bastard]] bei der [[Nachtwache]] beizutreten. Der Gedanke an Jon allerdings macht Eddard traurig, denn er wünscht sich, noch einmal mit ihm reden zu können<ref group="A"> Diese Gedanken kann [[Brandon Stark]] in einem späteren Traum mit der [[Dreiäugige Krähe|Dreiäugigen Krähe]] spüren‚ ''siehe:'' [[Das Erbe von Winterfell - Kapitel 27 - Bran II|II-Bran II]]. </ref>.
   
 
Eddard fragt Varys, ob das sein eigener Plan sei oder der von Kleinfinger, aber Varys antwortet, er würde eher die [[Schwarze Ziege von Qohor]] heiraten wollen, denn er findet, dass er der zweitverlogenste Mensch in Westeros sei. Er verrate sowohl Kleinfinger als auch Cersei immer nur so viel, dass sie denken, er sei auf ihrer Seite. Eddard fragt, wem er denn nun wirklich diene, und Varys sagt: dem Reich und dem Frieden für das Reich.
 
Eddard fragt Varys, ob das sein eigener Plan sei oder der von Kleinfinger, aber Varys antwortet, er würde eher die [[Schwarze Ziege von Qohor]] heiraten wollen, denn er findet, dass er der zweitverlogenste Mensch in Westeros sei. Er verrate sowohl Kleinfinger als auch Cersei immer nur so viel, dass sie denken, er sei auf ihrer Seite. Eddard fragt, wem er denn nun wirklich diene, und Varys sagt: dem Reich und dem Frieden für das Reich.
   
Varys fragt Eddard, wie er Cersei nun antworten werde, und Eddard erwidert, dass er nur ehrenvoll antworten kann, da sein Leben ohnehin kaum noch etwas wert sein. Als Varys ihn aber fragt, was Sansas Leben ihm denn noch wert sei, wird Eddard stutzig. Er fleht Varys an, sie aus seinen Plänen zu lassen, doch Varys erinnert ihn an [[Rhaenys Targaryen (Tochter von Rhaegar)|Rhaenys Targaryen]], die Tochter des Kronprinzen [[Rhaegar Targaryen]]. Sie sei genauso unschuldig gewesen wie Sansa, jünger sogar noch, und sie habe ein Kätzchen namens [[Balerion (Katze)|Balerion]] gehabt. Er fragt sich, was wohl aus der Katze geworden ist, aber er ist sich sicher, dass die Lennisters dem kleinen Mädchen den Unterschied zwischen einer Katze und einem Drachen schnell beibrachten. Er fragt sich weiterhin, warum immer die Unschuldigen am meisten leiden, wenn die hohen Lords ihr "[[Spiel um Throne]]" spielen. Als er geht, sagt er Eddard als letztes, dass er bei seinem nächsten Besuch die Wahl habe: Brot, Käse und etwas [[Mohnblumensaft]] für das schmerzende Bein oder Sansas Kopf.
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Varys fragt Eddard, wie er Cersei nun antworten werde, und Eddard erwidert, dass er nur ehrenvoll antworten kann, da sein Leben ohnehin kaum noch etwas wert sein. Als Varys ihn aber fragt, was Sansas Leben ihm denn noch wert sei, wird Eddard stutzig. Er fleht Varys an, sie aus seinen Plänen zu lassen, doch Varys erinnert ihn an [[Rhaenys Targaryen (Tochter von Rhaegar)|Rhaenys Targaryen]], die Tochter des Kronprinzen [[Rhaegar Targaryen]]. Sie sei genauso unschuldig gewesen wie Sansa, jünger sogar noch, und sie habe ein Kätzchen namens [[Balerion (Katze)|Balerion]] gehabt. Er fragt sich, was wohl aus der Katze geworden ist, aber er ist sich sicher, dass die Lennisters dem kleinen Mädchen den Unterschied zwischen einer Katze und einem Drachen schnell beibrachten. Er fragt sich weiterhin, warum immer die Unschuldigen am meisten leiden, wenn die hohen Lords ihr "[[Spiel der Throne]]" spielen. Als er geht, sagt er Eddard als letztes, dass er bei seinem nächsten Besuch die Wahl habe: Brot, Käse und etwas [[Mohnblumensaft]] für das schmerzende Bein oder Sansas Kopf.
   
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==Quelle==
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==Anmerkungen==
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*http://awoiaf.westeros.org/index.php/A_Game_of_Thrones-Chapter_58
 
*http://towerofthehand.com/books/101/059/index.html
 
   
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== Siehe auch ==
==Einzelnachweise und Anmerkungen==
 
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*{{WO|A_Game_of_Thrones-Chapter_58|A Game of Thrones - Chapter 58}}
<references />
 
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*{{TOTH|101/059/index.html|Book 1 - Chapter 59}}
 
[[Kategorie:Kapitel, die in Königsmund spielen]]
 
[[Kategorie:Kapitel, die in Königsmund spielen]]
 
[[Kategorie:Kapitel mit POV Eddard Stark]]
 
[[Kategorie:Kapitel mit POV Eddard Stark]]

Version vom 27. Februar 2019, 20:30 Uhr

Eddard IV ist das neunzehnte Kapitel von Das Erbe von Winterfell, dem zweiten Band der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe. Der POV-Charakter des Kapitels ist Eddard Stark.

Zusammenfassung

Lord Varys besucht Eddard Stark in den schwarzen Zellen des Roten Bergfrieds. Er drängt Eddard, den vermeintlichen Verrat zu gestehen, seinem Sohn Robb Stark zu befehlen, den Krieg zu beenden und Stannis Baratheon und Renly Baratheon zu denunzieren. Als Eddard betont, dass sein Leben es nicht wert ist, seine Ehre zu verraten, erklärt Varys, dass Sansa Stark in Cersei Lennisters Gewalt ist.

Synopsis

Eddard grübelt in seiner Zelle

Die Zelle, in der Eddard Stark sitzt, enthält nichts als Stroh und den Gestank von Urin. Es gibt weder Fenster noch ein Bett. Seit er in diese Zelle geworfen wurde, hat er nichts mehr gesehen, die Dunkelheit ist absolut. Eddard denkt an den Scherz, den Robert Baratheon bei seinem Besuch auf Winterfell in der Gruft ihm gegenüber gemacht hatte: Der König speist, und an der Hand bleibt die Scheiße kleben. Nun denkt Eddard dass es auch anders heißen könnte: Stirbt der König, wird die Hand begraben. Der Kerker liegt sehr tief unter dem Roten Bergfried. Er erinnert sich an Geschichten über Maegor I. Targaryen, dem Grausamen, der die Festung in der Hauptstadt errichten ließ und anschließend alle Maurer ermorden ließ, damit sie die Geheimnisse und Geheimgänge niemandem verraten konnten. Im Stillen verflucht er alle, die ihn verraten haben, aber am Ende gibt er nur sich selbst die Schuld. Er erinnert sich auch an Cersei Lennisters Worte, dass wenn man das Spiel der Throne spiele, man nur gewinnen oder sterben könne, und ihm wird klar, dass er verloren hat. Er denkt an seine Töchter Sansa und Arya und würde am liebsten weinen, doch er ist immer noch ein Stark von Winterfell, und er unterdrückt seine Trauer.

Eddard versucht ganz stillzuhalten, damit er sein schmerzendes Bein nicht spürt, dabei verliert er das Gefühl für die Zeit in seiner völlig dunklen Zelle. Er schläft und wacht wieder auf und denkt voller Schmerzen an seine Familie und Catelyn Tully. Er schmiedet Pläne, nur um nicht verrückt zu werden, denkt an Stannis Baratheon und Renly Baratheon, die vermutlich Truppen auf Drachenstein bzw. Sturmkap sammeln, Alyn und Harwin würden nach Königsmund zurückkehren, nachdem sie sich um Gregor Clegane gekümmert haben, Catelyn wird die Truppen des Nordens versammeln und mit denen der Flusslande und dem Grünen Tal nach Süden ziehen. Mit der Zeit merkt Eddard, dass er immer mehr an Robert denkt in der Blüte seiner Jugend. In der Dunkelheit der Zelle kann er ihn fragen hören, wie das alles passieren konnte: er hier in dieser Zelle und Robert getötet von einem Schwein. Er brütet darüber, wie er damit gescheitert ist, seinen König zu beschützen oder ihm die Wahrheit rechtzeitig mitzuteilen. In einer Art Halbtraum wird Robert dann aber zu Kleinfinger, der ihn verhöhnt.

Eddard befand sich im Halbschlaf, als er Schritte hörte. Mittlerweile fieberte er stark. Ein Wärter öffnet die Tür und bietet ihm einen Krug Wasser an, den er gierig trinkt. Er fleht um Nachricht von draußen, von seinen Töchtern, doch der Wärter ignoriert ihn und verschwindet wieder.

Eddard erinnert sich an das Turnier von Harrenhal

Eddard erinnert sich an das Jahr des falschen Frühlings, als er als 18-Jähriger zum Turnier von Harrenhal aus Hohenehr aufgebrochen war. Er denkt an Roberts blinde Wut im Turnier und Brandons Lachen. Ihm kommt Jaime Lennister in den Sinn, wie er vor dem Zelt König Aerys II. Targaryens den Eid der Königsgarde schwor, wie Ser Oswell Whent ihm wieder auf die Beine half und Lord Kommandant Gerold Hohenturm ihm höchstpersönlich den weißen Umhang umlegte. Alle sechs Ritter der Königsgarde waren dort, um Jaime in ihren Reihen zu begrüßen[A 1].

Turnier von Harrenhal Paolo Puggioni

Das Turnier von Harrenhal
(von Paolo Puggioni ©Random House)

Doch das Turnier sollte ganz im Zeichen von Kronprinz Rhaegar Targaryen stehen, der im Tjost Yohn Rois, Brandon Stark und sogar Arthur Dayn besiegte. In der letzten Runde besiegte er Ser Barristan Selmy, und Eddard erinnert sich noch sehr genau daran, wie Robert mit Jon Arryn und Lord Eon Jäger lachte. Das Publikum erstummte dann plötzlich, als Rhaegar nach seiner Ehrenrunde an seiner eigenen Frau Elia Martell vorbeiritt und die Lorbeeren in Form einer Krone aus blauen Winterrosen für die Königin der Liebe und Schönheit an Lyanna Stark vergab.

In seinem Wachtraum greift er nach der Krone, die vor seinem Gesicht zu schweben scheint, doch unter den Blättern befinden sich Dornen, die er in seiner Hand zu spüren scheint. Er erinnert sich wieder einmal an das Versprechen, dass er Lyanna auf ihrem Sterbebett gegeben hatte und fürchtet, dass er allmählich den Verstand verliert.

Varys besucht Eddard

Der Wächter kommt jeden Tag und bringt Wasser, aber kein Essen. Nach einer Weile gibt Eddard es auf, ihn um Nachrichten zu bitten. Er ist sich sicher, dass Cersei ihn nicht töten wird, solange Catelyn Tyrion gefangen hält. Eines Tages erscheint Varys als Wärter verkleidet und gibt Eddard einen Weinschlauch zu trinken. Er berichtet, dass Arya Ser Meryn Trant entkommen konnte, was ihren Vater beruhigt, da er weiß, wie sehr Joffrey sie hasst, und dass Sansa immer noch mit ihm verlobt ist. Sie wird jedoch streng von Königin Cersei bewacht. Sansa hat vor einigen Tagen um Gnade für ihn gebeten. Eddard meint, dass ihm nichts geschehe, solange Catelyn Tyrion gefangen hält, aber Varys meint, dass sie leider den falschen Bruder gefangen habe und er außerdem nicht mehr ihr Gefangener sei, sondern mittlerweile vermutlich in den Mondbergen gestorben sei. Eddard erwidert, dass wenn das stimme, solle Varys ihm sofort die Kehle durchschneiden, doch Varys sagt, dass das das letzte sei, was er wolle.

Eddard wirft Varys vor, stumm mitangesehen zu haben, wie seine Wachmänner im Thronsaal abgeschlachtet worden seien, der aber rechtfertigt sich damit, dass er unbewaffnet, ohne Rüstung und von Lennister-Männern umgeben gewesen sei. Er erfüllt seine Rolle, und nach seinem Verständnis ist ein mutiger Informant genauso nützlich wie ein feiger Ritter. Eddard fragt, ob er ihn befreien könne, aber Varys sagt, er sei dann wohl der erste Verdächtige. Dann fragt Eddard, ob Varys eine Nachricht für ihn übermitteln könne, aber Varys antwortet, dass es auf den Inhalt der Nachricht ankomme.

Er sagt, sein Ziel sei allein stets der Friede in Königsmund. Er habe 15 Jahre lang Robert erfolgreich gegen dessen Feinde geschützt, aber gegen seine Freunde sei er machtlos gewesen. Er fragt, welcher Wahnsinn Eddard befallen hat, Cersei davon zu erzählen, dass er die Wahrheit über Joffreys Abstammung herausgefunden habe. Eddard antwortet, dass es die Torheit des Erbarmens mit den Kindern gewesen sei, und Varys antwortet, dass er vergessen habe, dass er in Eddard einem der wenigen ehrlichen Männer in Westeros gegenüberstehe, aber wenn er ihn in seiner derzeitigen Situation sehe, wüsste er auch, warum es davon so wenige gebe. Eddard fragt nach Lancel Lennister und dem Wein, den dieser Robert gab. Varys berichtet, dass Cersei Lancel mit dem Lieblingswein des Königs versorgt habe und somit hinter dem Tod stecke, dass aber der eigentlich Schuldige Eddard mit seinem Erbarmen sei. Wenn er nicht auf diese Weise umgekommen wäre, dann hätte Cersei eine andere Möglichkeit gefunden, denn sie musste Robert aus dem Weg räumen, um sich um seine Brüder Stannis und Renly kümmern zu können. Varys sagt, dass Eddard besser daran getan habe, Kleinfingers Angebot angenommen zu haben und Joffrey zu unterstützen. Eddard ist schockiert darüber, dass Varys von diesem Angebot weiß.

Varys berichtet, dass Cersei Eddard am nächsten Morgen besuchen werde. Sie fürchte ihn zwar, aber es gebe Feinde, die sie noch mehr fürchte, daher brauche sie seine Hilfe: neben den Flusslords Lysa Arryn auf Hohenehr, Haus Martell in Dorne, die immer noch über dem Mord an Elia Martell und ihren Kindern brüten und Robb Stark, der mit seiner Armee die Eng herabmarschiert. Robb mag zwar nur ein Junge sein, aber immerhin ein Junge mit einer Armee - allerdings sei Stannis derjenige, den Cersei am meisten fürchte, denn sein Anspruch sei der rechtmäßige und er ist bekannt für seine Führungskraft im Kampf und seinen unbarmherzige Gerechtigkeitssinn. Niemand wisse, welche konkreten Pläne Stannis auf Drachenstein ausbrüte, während die Lennisters unter Lord Tywin Lennister die Starks und den Norden bekämpften, aber sie befürchte, dass Stannis in Königsmund landen, sich zum König ausrufen und Joffrey den Kopf abschlagen werde.

Wie auch immer, Varys erklärt weiter, dass für Cersei ein zahmer Wolf wertvoller sei als ein toter. Trotzdem werde es Eddard den Kopf kosten, wenn er weiter behauptet, Stannis sei der wahre Erbe. Eddard fragt, ob er tatsächlich glaube, dass er der Frau dienen werde, die seinen König ermordet und seinen Sohn zum Krüppel gemacht habe. Varys antwortet, er erwarte, dass Eddard dem Reich diene: dass er seinen Verrat gestehe, Robb befehle, sein Schwert niederzulegen, Stannis und Renly abzuschwören und Cerseis Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Cersei werde Eddards Ehre anerkennen und ihm erlauben, seinem Bruder und seinem Bastard bei der Nachtwache beizutreten. Der Gedanke an Jon allerdings macht Eddard traurig, denn er wünscht sich, noch einmal mit ihm reden zu können[A 2].

Eddard fragt Varys, ob das sein eigener Plan sei oder der von Kleinfinger, aber Varys antwortet, er würde eher die Schwarze Ziege von Qohor heiraten wollen, denn er findet, dass er der zweitverlogenste Mensch in Westeros sei. Er verrate sowohl Kleinfinger als auch Cersei immer nur so viel, dass sie denken, er sei auf ihrer Seite. Eddard fragt, wem er denn nun wirklich diene, und Varys sagt: dem Reich und dem Frieden für das Reich.

Varys fragt Eddard, wie er Cersei nun antworten werde, und Eddard erwidert, dass er nur ehrenvoll antworten kann, da sein Leben ohnehin kaum noch etwas wert sein. Als Varys ihn aber fragt, was Sansas Leben ihm denn noch wert sei, wird Eddard stutzig. Er fleht Varys an, sie aus seinen Plänen zu lassen, doch Varys erinnert ihn an Rhaenys Targaryen, die Tochter des Kronprinzen Rhaegar Targaryen. Sie sei genauso unschuldig gewesen wie Sansa, jünger sogar noch, und sie habe ein Kätzchen namens Balerion gehabt. Er fragt sich, was wohl aus der Katze geworden ist, aber er ist sich sicher, dass die Lennisters dem kleinen Mädchen den Unterschied zwischen einer Katze und einem Drachen schnell beibrachten. Er fragt sich weiterhin, warum immer die Unschuldigen am meisten leiden, wenn die hohen Lords ihr "Spiel der Throne" spielen. Als er geht, sagt er Eddard als letztes, dass er bei seinem nächsten Besuch die Wahl habe: Brot, Käse und etwas Mohnblumensaft für das schmerzende Bein oder Sansas Kopf.

Handelnde & erwähnte Personen

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Erwähnte Orte & Begriffe

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Anmerkungen

  1. Neben Gerold Hohenturm und Oswell Whent waren das zu dieser Zeit: Ser Arthur Dayn, Prinz Lewyn Martell, Ser Jonothor Darry und Ser Barristan Selmy.
  2. Diese Gedanken kann Brandon Stark in einem späteren Traum mit der Dreiäugigen Krähe spüren‚ siehe: II-Bran II.

Siehe auch