Das Lied von Eis und Feuer Wiki
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Version vom 27. Februar 2019, 20:16 Uhr

Der Diener des Kaufmanns (Quentyn I) ist das sechste Kapitel von Der Sohn des Greifen, dem ersten Teil des fünften Bandes der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe. Der POV-Charakter des Kapitels ist Quentyn Martell.

Zusammenfassung

Quentyn Martell und seine verbliebenen Gefährten Archibald Isenwald und Gerris Trinkwasser suchen am Hafen von Volantis nach einer Überfahrt in die Sklavenbucht, was sich ob der angespannten Lage dort als sehr schwierig erweist.

Synopsis

Die Reise nach Volantis

Quentyn Martell und seine Gefährten Gerris Trinkwasser, Archibald Isenwald, Maester Kedry, Willerich Brunnen und Cletus Isenwald reisen von Plankenstadt in Dorne aus nach Essos. Sie sind voller Tatendrang und träumen davon, ihre Geschichte eines Tages ihren Enkeln erzählen zu können. Für die Überfahrt nach Lys haben sie sich eine Tarnung ausgedacht: Quentyn gibt sich als Weinhändler aus, und seine Gefährten sind seine Bediensteten.

Archibald Isenwald wird allerdings schon am ersten Tag seekrank und verbringt die Tage ausschließlich unter Deck, und nachdem sie Lys erreicht haben, müssen sie ihm vier Tage zur Erholung geben, bevor sie weiterreisen können. Dann reisen sie mit der Wiesenlerche weiter Richtung Volantis, und weil Quentyn seine Rolle als Weinhändler über hat, übernimmt Cletus die Rolle eines Kaufmanns und Quentyn die des Dieners. Als die Wiesenlerche auf Höhe der Trittsteine an der Küste der Umstrittenden Lande vor Anker liegt, schleicht sich nachts eine Horde Korsaren an Bord und überfällt die Schiffsmannschaft. Obwohl die Piraten letztlich zurückgeschlagen werden können, sterben zwölf Männer der Schiffsbesatzung, darunter auch Maester Kedry, Willerich Brunnen und Cletus Isenwald. Nach dem Kampf teilt die Crew Stiefel, Gürtel und Habseligkeiten der Piraten unter sich auf und die Toten werden achtlos ins Meer geworfen, während die eigenen Toten in Seetuch eingenäht und mit Steinen beschwert werden und der Kapitän ein Gebet spricht. Gerris spricht ein paar Worte für die drei Dornischen, wobei er weiterhin ihre erfundene Geschichte als Tarnung benutzt. Sogar Archibald Isenwald kommt trotz seiner Seekrankheit an Deck. Gerris übernimmt nun die Rolle des Kaufmanns. Quentyn trauert sehr um Willerich und vor allem um Cletus, weil er einer seiner ältesten Freunde war, aber der Verlust des Maesters schmerzt besonders, weil er die Sprachen aller Freien Städte fließend beherrscht hat und darüber hinaus sogar das Ghiscari der Sklavenbucht. Beim Aufbruch hatte sein Vater Fürst Doran ihm gesagt, er solle auf Kedrys Rat hören, denn der Maester habe sein halbes Leben lang die Freien Städte studiert.

Quentyn, Gerris und Archibald erreichen Volantis

Als sie in Volantis ankommen, erscheint Quentyn die Stadt so riesig und heiß, dass er nicht länger als drei Tage bleiben will. Die Stadt erstreckt sich an der Flussmündung der Rhoyne entlang an beiden Seiten des Flusses, und überall fahren Schiffe aller Art und Herkunft auf dem Fluss und dem Meer oder verladen ihre Fracht an einem der unzähligen Anliegern. Sogleich suchen sie nach einer Überfahrt in die Sklavenbucht, aber gleich am ersten Tag handeln sie sich zahlreiche Absagen ein: Die Kapitäne der Melantine, Tochter des Triarchen und Meerjungfrauenkuss lehnen einfach ab, der Maat der Kühner Reisender lacht ihnen sogar ins Gesicht und die Besitzer der Delphin und der Siebter Sohn schimpfen auf sie, weil sie ihre Zeit verschwenden bzw. sie sie für Piraten halten. Nur der Kapitän der Kitz erklärt ihnen, warum er sie nicht mitnehme, obwohl er nach Osten segele. Er werde um Valyria herumsegeln und in Neu Ghis Wasser und Proviant aufnehmen, dann aber nicht in die Sklavenbucht segeln, sondern direkt nach Qarth und zu den Jadetoren. Er meide die Sklavenbucht, weil dort Krieg herrsche. Quentyn ärgert sich mittlerweile darüber, dass sie in Plankenstadt nicht einfach ein eigenes Schiff gekauft haben, aber sie hätten dadurch eine große Aufmerksamkeit erregt und hatten diesen Plan daher fallen gelassen. Sein Vater Fürst Doran Martell hatte Quentyn gewarnt, dass Dorne bluten werde, sollte ihr Plan auffliegen, und Varys hat seine Spitzel überall.

Zwanzig Tage später suchen sie immer noch nach einer Überfahrt in die Sklavenbucht. Als Quentyn die Abenteuer entdeckt, ein schlankes Schiff mit 60 Ruderern, glaubt er zunächst, etwas Passendes gefunden zu haben, doch als er an Bord geht, nimmt er augenblicklich einen besonders intensiven Geruch von Verwesung wahr. Als schließlich der Kapitän des Schiffs mit zwei übel aussehenden Schiffsmännern erscheint, erkundigt sich Gerris in gebrochenem Hochvalyrisch nach einer Überfahrt, und der Kapitän antwortet in der Gemeinen Zunge, dass sie kein schnelleres Schiff finden würden. Als Gerris allerdings erklärt, sie wollten ausgerechnet nach Meereen, zögert der Kapitän und berichtet, dass man dort keine Sklaven mehr kaufen könne, seit die Silberkönigin dort herrsche. Sie habe sogar die Kampfarenen geschlossen, und so sei die Stadt noch langweiliger als sonst. Er fragt, was sie ausgerechnet in Meereen wollen, und Gerris antwortet mit ihrer Geschichte, die sie sich zurechtgelegt haben: sein Vater sei Weinhändler in Dorne und wolle neue Märkte erschließen. Der Kapitän wirkt wenig überzeugt, denn der Dornische Wein genießt nicht den besten Ruf, und er sagt, Meereen werde bald wieder in den Krieg zwischen Astapor und Yunkai verwickelt werden. Gerade erst sei ein Gesandter Yunkais in Volantis eingetroffen, um Söldner anzuwerben, und die Langen Lanzen seien bereits auf dem Weg in die Sklavenbucht, während sich auch die Verwehten und die Kompanie der Katze bereit machten, um für Yunkai zu kämpfen. Sogar die Goldene Kompanie marschiere Richtung Osten. Der Kapitän errät, dass er nicht der erste Kapitän ist, den sie nach einer Überfahrt fragen, und Gerris versucht dem Mann zu schmeicheln, indem er behauptet, dass man sich im Kaufmannshaus erzähle, der Kapitän der Abenteuer sei verwegener als die anderen Kapitäne. Was er unerwähnt lässt, ist, dass sie ihn auch als Zuhälter, Schmuggler und Pirat bezeichnet hatten. Gerris bietet dem Mann dreimal so viel Gold wie für eine gewöhnliche Überfahrt von Volantis nach Meereen an, wenn sie schon am nächsten Tag aufbrechen könnten. Der Kapitän stimmt zu und sie verabreden sich für die Stunde vor Sonnenaufgang.

Quentyn und Gerris kehren ins Kaufmannshaus zurück

Nach Abschluss des Geschäfts kehren die beiden zu ihrem gemieteten Hathay zurück. Sie sind sich einig, dass der Kapitän der Abenteuer ihr Angebot zu schnell angenommen hat und sie auf See nur ausnehmen werde. Ein Hathay ist eine Art reich verzierter Ochsenkarren, der von einem Kutscher geführt und von einem Zwergelefanten gezogen wird, die es in Volantis zuhauf gibt. Der Gastwirt ihrer Unterkunft hatte ihnen dazu geraten, einen Hathay zu mieten, denn es gilt in Volantis als unschicklich, als freier Mann zu Fuß zu gehen. Der Kutscher des Wagens ist ein Sklave, dem ein Rad auf die Wange tätowiert worden ist. Er hat ebenholzfarbene Haut und ist bis auf einen Lendenschurz und Sandalen nackt. Quentyn weist den Elefantenführer an, am Kai entlangzufahren, da es in den Gassen der Stadt drückend heiß ist, obwohl es noch nicht einmal Mittag ist. Auch die Nächte bringen in Volantis keine Abkühlung, und Quentyn und Gerris hassen die Stadt inzwischen beide gleichermaßen.

Gerris erinnert Quentyn daran, dass die Göttin am nächsten Tag nach Neu Ghis aufbreche, was sie ihrem Ziel immerhin ein Stück näher bringen würde. Quentyn ist dagegen, weil Neu-Ghis mit Yunkai verbündet ist. Dann schlägt Gerris vor, gezielt Ausschau nach einem Schiff aus Lennishort, Altsass oder Braavos zu halten, aber Quentyn meint, dass die Schiffe aus Westeros meist sofort wieder mit Waren aus der Jadesee in ihre Heimat zurückkehren würden und die Braavosi selbst von entlaufenen Sklaven abstammen würden und daher nicht in die Sklavenbucht segeln. Dann schlägt Gerris vor, ein Schiff zu kaufen, aber Quentyn erinnert ihn daran, dass sie niemanden haben, der es segeln könnte, außerdem sei das Meer um Valyria herum sehr gefährlich. Als Gerris die Gefahr leichthin abtut, erkennt Quentyn, dass Gerris den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt hat. Gerris schlägt vor, vielleicht doch Archibalds Rat zu befolgen und den Landweg einzuschlagen, aber auch das lehnt Quentyn ab, denn er ahnt, dass Archibald nur nicht wieder auf ein Schiff will, außerdem heiße die Valyrische Straße östlich von Volantis nicht umsonst Dämonenstraße. Die Route sie zudem zu langsam, und er fürchtet, dass Lord Tywin Lennisters Attentäter vor ihnen Meereen erreichen könnten. Zurück nach Dorne will Quentyn aber auch nicht, denn er könnte die Enttäuschung seines Vaters und den Hohn der Sandschlangen nicht ertragen.

In ihrem Hathay fahren sie die Straße am Kai entlang an zahllosen Lagerhäusern, Läden und Ständen vorbei, an denen Austern, Eisenketten und Cyvasse-Figuren aus Elfenbein und Jade verkauft werden. Auch Kissenhäuser gibt es zuhauf, und Gerris scherzt über die ein oder andere Frau, während Quentyn sich eingestehen muss, dass er Angst vor hübschen Frauen hat. Wenn er an Daenerys denkt, zweifelt er oft daran, dass er sie für sich gewinnen könnte, doch dann sagt er sich, dass er für ganz Dorne stehe und sie ihn brauche. Nachdem er vor langer Zeit als Mündel in Isenwald eingetroffen war, hatte er sich sofort in Lord Anders Isenwalds älteste Tochter Ynys Isenwald verliebt und behielt seine Gefühle für sich, bis Ynys schließlich losgeschickt wurde, um Ser Ryon Allyrion zu heiraten, den Erben von Göttergnad. Inzwischen hat sie zwei kleine Söhne. Einige Zeit später verdrehten die beiden Trinkwasser-Zwillinge Quentyn eine Zeit lang den Kopf, und eine der beiden schenkte ihm sogar seinen ersten Kuss. Sie waren als Töchter eines Ritters mit Landbesitz allerdings von viel zu niedriger Geburt für ihn, und obwohl sein Freund Cletus der Meinung war, er könne sich eine oder sogar beide später als Mätressen halten, mied Quentyn fortan ihre Gegenwart, weil ihm die Situation unangenehm war. In letzter Zeit war ihm dann Anders' jüngste Tochter Gwynna Isenwald in der Burg überallhin gefolgt, obwohl sie erst zwölf Jahre alt ist, und sagte ihm ständig, er müsse nur darauf warten, bis sie erblüht sei, dann könnten sie heiraten. Dann aber hatte sein Vater ihn in die Wassergärten gerufen und ihm seinen Plan eröffnet, Daenerys für Dorne zu erobern. Sein Vater erwähnte sogar einen geheimen Vertrag.

Sie erreichen die Stelle, wo die Rhoyne in das Meer mündet, und hier macht die Straße eine Biegung. Tierhändler bieten edelsteingeschmückte Eidechsen, Schlangen und kleine Affen an. Auf der gegenüberliegenden Seite der Rhoyne sehen sie die Schwarze Mauer, die die Valyrer erbaut haben, als Volantis noch ein schlichter Außenposten ihres Freistaats war. Die 60 Meter hohe Mauer besteht aus einem riesigen Oval aus geschmolzenem Stein und ist so breit, dass vierspannige Streitwagen darauf nebeneinander fahren können, wie es alljährlich bei einem Fest zu Ehren der Stadtgründung geschieht. Nur Volantener dürfen in das Innere dieser Mauer, und die alten Blutlinien der Stadt rühmen sich, noch von den Valyrern selbst abzustammen. Quentyn und Gerris nähern sich der Langen Brücke, die die Häfen der Stadt an den beiden Seiten der Flussmündung verbindet. Die Straße ist voller Hathays und Sklaven, die von der Brücke kommen oder dorthin unterwegs sind.

Triarch Elefant MarcFishman

Ein Triarch hoch oben in seiner Burg auf dem Rücken eines Elefanten ©Marc Fishman

Als sie sich dem Fischhändlerplatz nähern, ertönen plötzlich Rufe aus einer Querstraße, und ein Dutzend Unbefleckte eskortieren den Elefanten eines der Triarchen von Volantis, der offenbar der Partei der Tiger angehört. Der Elefant ist riesig und steckt in einer emaillierten Rüstung, und auf seinem Rücken trägt er eine riesige Burg, die so hoch ist, dass sie kaum unter einen der Steinbogen hindurch passt. Gerris findet es sinnlos, gleich drei Fürsten zu haben, woraufhin Quentyn ihm erklärt, dass die Triarchen keine Könige oder Fürsten seien, sondern dass sich alle freigeborenen Landbesitzer von Volantis ähnlich wie im alten Valyrischen Freistaat die Herrschaft teilen würden. Sogar Frauen mit Landbesitz dürfen wählen. Die drei Triarchen werden aus den Adelsfamilien gewählt, die ihre Abstammung bis ins alte Valyria nachweisen können, und dann bekleiden sie das Amt ein Jahr lang. Er rügt Gerris dafür, dass er offensichtlich nicht das Buch über Volantis gelesen habe, das Maester Kedrys ihnen gegeben hat, aber Gerris mag nur Bücher mit Bilden. Schließlich erreichen sie den dichtgedrängten Fischhändlerplatz. In der Mitte des Platzes vollführen einige Zwerge Kunststücke: Einer der Zwerge besteigt einen Hund, der andere ein Schwein, und sie machen sich für einen Miniatur-Tjost bereit. Gerris schlägt vor, sich das Schauspiel eine Weile anzuschauen, aber Quentyn lehnt ab.

Kurz später erreichen sie das vierstöckige Kaufmannshaus, in dem Kaufleute aus Königsmund, Altsass, Braavos, Pentos und Myr Handel treiben. Vor dem Kaufmannshaus steht eine Gruppe von vier düster dreinblickenden Söldnern an einem Tisch, um Jungen und Männer für die Verwehten anzuwerben. Die Söldnertruppe versucht ihre Reihen aufzufüllen, bevor sie sich auf den Weg in die Sklavenbucht macht, um für Yunkai zu kämpfen. Einer der Männer spricht Quentyn an, der sich als Diener seines Kaufmanns ausgibt. Der Anwerber erkennt, dass er aus Westeros stammt und malt ihm aus, dass er sein eigener Herr sein und an der Seite des Flickenprinzen in die Schlacht ziehen könne, anstatt der Sklave seines Herrn zu bleiben. Als die beiden einfach weitergehen, beschimpfen und verhöhnen die Anwerber sie. Archibald wartet im ersten Stock auf die beiden, wo er ihr Gold und ihre Waren bewacht. Archibald hat sich bereits Sorgen gemacht, und nachdem sie von dem zwielichten Kapitän der Abenteuer berichtet haben, drängt er wieder dazu, die Dämonenstraße einzuschlagen. Quentyn ist bestürzt darüber, dass ihnen anscheinend kaum eine andere Möglichkeit bleibt als trotz allem die Abenteuer zu nehmen, aber Gerris hat einen Einfall, der wenig ruhmreich ist, sie aber immerhin ans Ziel bringen könnte.

Handelnde & erwähnte Personen

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Erwähnte Orte & Begriffe

Orte:

Begriffe:

Siehe auch