Das Lied von Eis und Feuer Wiki
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Die Dothraki sind ein nomadisierendes Reitervolk im Dothraki-Meer in Essos, dessen weites Grasland sie in sogenannten Khalasaren durchstreifen. Sie sind hochgewachsen mit kupferfarbenem Teint und dunklen Augen und Haaren. Ihre Geschichte lässt sich gut 400 Jahre zurückverfolgen bis in die Zeit kurz vor Aegons Eroberungen.

Kultur

Das Pferd hat eine zentrale Bedeutung im Leben der Dothraki, bietet es doch Fortbewegung, Nahrung und Kleidung. Dies spiegelt sich wieder im Kult des Großen Hengstes, der Schöpfergottheit der Dothraki. Auch der Reichtum eines Mannes bemisst sich in der Anzahl seiner Pferde, und entsprechend verfügen die Dothraki über herausragende Fähigkeiten im Reiten und speziell im Kampf zu Pferd. Für die Dothraki ist ein Mann ohne ein Pferd kein richtiger Mann, sondern der Niederste der Niederen, ohne Ehre und Stolz. Manche khals teilen mit ihren Blutreitern alles, sogar ihre Frauen, einzige Ausnahme ist das Pferd des khals [1].

Für die Dothraki ist Salzwasser vergiftetes Wasser, weil ihre Pferde es nicht trinken. Deshalb endet für die Dothraki die Welt auch an der Meerenge und sie haben nie versucht überzusetzen [2].

Nach dothrakischem Glauben muss alles Wichtige im Leben eines Mannes unter freiem Himmel geschehen. Neben dem Großen Hengst gibt es noch weitere Götter, bspw. den Mond, der die Gattin der Sonne ist [3]. Heimkehrende khals müssen am Abend der Rückkehr nach Vaes Dothrak die Mutter aller Berge ersteigen, um den Göttern für die sichere Rückreise zu danken. Nur Männer dürfen den Berg besteigen, was eine ganze Nacht in Anspruch nimmt [1].

Die Dothraki sind in Khalasars organisiert, einer umherziehenden Gruppe unter der Autorität eines Khal (Königs) und seiner Khos oder Hauptleute. Wenn ein Khal stirbt, erhebt sich ein anderer Khos zum neuen König oder aber das Khalasar zersplittert sich in kleinere Gruppen und ihre jeweiligen Khos bilden ihre eigenen Khalasars. Zum inneren Kreis des Khal gehören außerdem seine Blutreiter, eine Art Leibwache, die ihre Khals ständig bei den täglichen Geschäften begleiten. Ein großer Khalasar kann mehrere zehntausend Mitglieder haben, darunter Krieger, Frauen, Kinder und Alte. Nur in Vaes Dothrak ruhen selbst die schlimmsten Fehden unter den khalasars, hier ist kein Blutvergießen erlaubt [1].

Die Dothraki kennen außer ihrer Hauptstadt Vaes Dothrak keine festen Siedlungen und bestreiten ihren Unterhalt durch das Plündern der von ihnen durchquerten Gegenden. Häufige Ziele sind die Siedlungen der friedfertigen Lhazareen, aber auch Metropolen wie die der neun Freien Städte. Wenn sie sich für ein wichtiges Ereignis doch für eine längere Zeit niederlassen, z.B. für eine Hochzeit, dann errichten sie aus Gras geflochtene Paläste [4]. Vor tausend Jahren gruben die Dothraki einfach Löcher in den Boden und bedeckten es mit geflochtenem Gras. Die Bauten der Stadt Vaes Dothrak wurden alle von Sklaven erbaut nach der Sitte ihres eigenen Volkes [1].

Dothraki treiben keinen Handel im Sinne von Kauf und Verkauf, nehmen jedoch Tributzahlungen entgegen sowie "Geschenke" im Austausch für Sklaven. Sie erbringen Gegenleistungen, wenn sie die Zeit für gekommen halten, lassen sich aber nicht unter Druck setzen [1]. Sie verstehen das Geschäft von Kaufen und Verkaufen nicht [2].

Wenn die Reiterlords die Freien Städte besuchen, legen sie Duftwasser an und tragen prunkvolle Stoffe, doch bei traditionellen Festen tragen sie ihre ursprüngliche Kleidung: bemalte Lederwesten auf nackter Brust, Hosen aus Pferdehaar, Gürtel mit Bronzemedaillons [4].

Auf Festen speisen sie geröstetes Pferdefleisch mit Honig und Paprika und trinken dazu gegorene Stutenmilch. Dazu werden Braten, Würste und Blutpasteten serviert, Früchte, Eintopf aus süßem Gras [4]. Sie ziehen Pferdefleisch sogar dem von Schweinen und Rindern vor [5].

Alle Khalasars zusammen sind in einem lockeren Verbund vereint. Die einzige übergeordnete Autorität in der Gesellschaft der Dothraki bilden die dosh Khaleen, eine Gruppe von verwitweten Khaleesis, die in Vaes Dothrak leben und von dort das große Reich regieren. Selbst der mächtigste Khal respektiert die Autorität der Dosh Khaleen [6].

Eine Sage behauptet, dass eines Tages das Geistergras aus den Schattenländern jenseits von Asshai die ganze Welt überdecken und damit alles Leben auslöschen werde [3]. Eine andere Sage behauptet, dass eines Tages alles khas mit ihren khalasars nach Vaes Dothrak zur Mutter zurückkehren würden [1]. Die Dothraki glauben, dass die Sterne brennende Pferde seien, die des Nachts in einer Horde über den Himmel galoppieren [6]. Der Hengst, der die Welt besteigt (eng: Stallion who mounts the World) ist eine dothrakische Prophezeiung, die die Ankunft eines khals ankündigt, der so mächtig ist wie keiner vor ihm war [6].

Ihre Sprache hört sich grob an [4].

Missgebildete Kinder werden von den Dothraki ausgesetzt, sie werden von den wilden Hunden gegessen, die den Khalasars folgen [5]. Eine Art der Bestrafung ist es, einen Tag lang zu Fuß dem khalasar hinterherzulaufen. Auf Karren werden Eunuchen, Krüppel, Schwangere, Kinder und Alte transportiert [1].

Gebräuche

Kampf

Die Dothraki messen ihren Ruhm an der Länge ihres geflochtenen Haarzopfes. Dieser wird abgeschnitten, wenn eine Dothraki einen Kampf verliert. Der Sieger schmückt sich dann zusätzlich mit den neuen Glöckchen [7]. Die traditionelle Waffe der Dothraki ist der arakh, eine Mischung aus Sense und Schwert [4]. Besonders begehrt bei den Dothraki sind Bögen aus Drachenknochen [8].

Krieg

Nach dem Krieg gehören die Besiegten den dothrakischen Kriegern, die für ihren Khal ihr Blut riskiert haben. Nach der Schlacht schlagen so genannte Jagga rhan mit großen Äxten die Köpfe der Toten und der Verwundeten ab. Nach ihnen folgen kleine Mädchen, die Pfeile aus den Toten ziehen und einsammeln. Am Ende folgt ein wildes Hunderudel, das stets nah beim Khalasar bleibt, weil es hier immer Aas gibt [7].

Heirat

Eine dothrakische Hochzeit [9],[4] findet unter freiem Himmel statt, weil alles Wichtige im Leben eines Mannes unter freiem Himmel stattfinden sollte. Sie beginnt am Morgengrauen und endet mit dem Sonnenuntergang. Dazwischen liegt ein endloses Gelage, in dem viel getrunken, gefeiert und gekämpft wird. Die Frauen tanzen in bestimmten Kostümen zu Trommelrhythmen, und die Männer dürfen sie sich nehmen vor den Augen des Khalasar. Wenn sich hierbei zwei Männer in die Quere kommen, müssen sie bis zum Tod kämpfen. Eine dothrakische Heirat mit weniger als drei Toten wird als eine unwürdige Veranstaltung angesehen. Aber auch die Frauen raufen untereinander, wenn der Khal ihnen beim Tanz eine Bronzemünze zuwirft. Am Abend folgt das Ritual der Brautgeschenke. Hier werden der Braut verschiedene kostbare Geschenke gemacht. Die Blutreiter des Khals schenken der Braut traditionellerweise drei Waffen, die die Braut dankend abzulehnen und ihrem Gemahl weiterzureichen hat.

Nach der Hochzeit muss der Khal seine neue Frau in einer feierlichen Prozession nach Vaes Dothrak bringen, um sie den dosh Khaleen vorzustellen [4].

Sex

Gewöhnlich bevorzugen die Dothraki beim Geschlechtsverkehr eine Stellung, die an den Geschlechtsakt zweier Pferde erinnert [4] [3].

Schwangerschaftsritual

Eine schwangere khaleesi muss im Anblick der Dosh Khaleen ein rohes Hengstherz essen, dass ihr ihr Gemahl überreicht, nachdem er es mit seinen Blutreitern aus dem Kadaver eines frisch geschlachteten Pferdes herausgeschnitten hat. Sie muss das Herz ganz essen, ohne zu würgen oder sich zu erbrechen, nur dann wird das Kind stark, schnell und furchtlos sein. Andernfalls könnte es schwach, totgeboren, missgestaltet oder weiblich sein. Nachdem sie es gegessen hat, muss sie auf dothrakisch Ein Prinz reitet in mir! sagen, woraufhin die Älteste wiederholt: Der Prinz reitet! Erst dann stimmen die anderen mit Freudenrufen ein und fangen an zu singen. Danach schaut die Älteste in die Zukunft und sagt voraus, welcher Natur der neue Prinz werden wird. Nach dem Ritual findet eine Prozession zum See Schoß der Welt statt, wo die khaleesi sich badet und reinigt. Dann reiten sie wieder in die Stadt und es gibt ein großes Fest für all diejenigen, die an dem Ritual nicht teilnehmen konnten [6].


Bekannte Dothraki

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

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