Das Lied von Eis und Feuer Wiki
Advertisement
Das Lied von Eis und Feuer Wiki

Der Erste Dornische Krieg (engl.: First Dornish War) war der Versuch von König Aegon I. aus dem Hause Targaryen, Dorne zu erobern, welches sich unter der Herrschaft von Fürstin Meria aus dem Hause Martell als einziges der Sieben Königslande erfolgreich Aegons Eroberung widersetzt hatte. Der Krieg dauerte von 4 bis 13 n. A. E. und gilt als einer der grausamsten und blutigsten Konflikte in der Geschichte von Westeros. Er endete mit einem Friedensabkommen, welches die Unabhängigkeit Dornes gewährleistete.[1]

Hintergrund

Meria Martell Rhaenys Targaryen Magali VilleneuveDWVEUF

Fürstin Meria und Königin Rhaenys
(von Magali Villeneuve ©Random House)

Im Jahre 2 v. A. E. versammelte Lord Aegon Targaryen seine Verbündeten auf Drachenstein um sich und ließ an alle Lords in den Sieben Königreichen die Nachricht schicken, dass er Anspruch auf ganz Westeros erhebe. Danach stach er in See und landete an der Mündung des Schwarzwassers, wo er sich zum König von ganz Westeros ausrufen ließ. Fürstin Meria Martell sandte Aegon eine Nachricht, in der sie ihm Unterstützung im Kampf gegen den Sturmkönig Argilac Durrandon anbot, dabei aber auf ihren Status als gleichrangige Verbündete beharrte. Nachdem König Torrhen Stark das Knie gebeugt hatte, flog Aegons Schwestergemahlin Rhaenys Targaryen auf ihrem Drachen Meraxes nach Dorne, fand jedoch nur weitgehend verlassene Siedlungen vor. In Sonnspeer traf sie Fürstin Meria, die sich nicht an einem Kampf interessiert zeigte, aber auch eine Unterwerfung verweigerte, woraufhin Rhaenys Dorne wieder verließ. Zwei Jahre nach Beginn der Eroberungskriege wurde Aegon in Altsass vom Hohen Septon zum König der Andalen, der Rhoynar und der Ersten Menschen und Herr der Sieben Königslande gekrönt, obwohl Dorne nicht unterworfen worden war.[2]

Nachdem Aegon das gesamte Westeros südlich der Mauer mit Ausnahme von Dorne erobert hatte, entsandte er eine Abordnung hoher Lords, Maester und Septone nach Sonnspeer, um mit Fürstin Meria über eine Vereinigung Dornes mit seinem Reich zu verhandeln. Die Gespräche dauerten fast ein Jahr, blieben jedoch ergebnislos.[1]

Verlauf

4 - 5 n. A. E.

Der Kriegsbeginn wird in der Regel auf das Jahr 4 n. A. E. datiert, als Königin Rhaenys Targaryen mit ihrem Drachen Meraxes nach Dorne flog und dort die Plankenstadt niederbrannte. Während die Stadt in Flammen aufging, suchten die Bewohner Schutz im Wasser, weswegen weniger als hundert von ihnen starben, die meisten durch Ertrinken. Anschließend nahm Rhaenys Zitronenhain, Sprenkelwald und Stinkwasser ein, wo ihr alte Frauen und Kinder huldigten, sie aber nicht auf echten Widerstand stieß.[1]

Lord Orys Baratheon führte eintausend handverlesene Ritter den Knochenweg hinauf, während Aegon Targaryen an der Spitze eines Heeres aus dreißigtausend Mann, die von beinahe zweitausend Rittern sowie dreihundert Lords und Vasallen angeführt wurden, durch den Fürstenpass marschierte.[1]

Die Dornischen stellten sich allerdings keiner offenen Schlacht, sondern zogen sich zurück, brannten die Ernte auf den Feldern ab und vergifteten jeden Brunnen. Die dornischen Wachtürme in den Roten Bergen waren verlassen und Aegons Vorhut stieß auf Barrikaden aus geschorenen Schafskadavern, die durch Verwesung ungenießbar geworden waren. Als das Heer des Königs den Fürstenpass hinter sich gelassen hatte, wurden Vorräte und Futter bereits knapp. Aegon teilte seine Streitmacht und schickte Lord Harlen Tyrell nach Süden gegen Uthor Uller, den Lord von Höllhain, während er selber nach Osten zog, um Lord Vogler in seiner Bergfestung Himmelshöh zu belagern.[1]

Da es bereits das zweite Herbstjahr war, hofften die Invasoren, dass der Winter in Kürze eintreten würde und die Hitze in der Wüste dann erträglicher wäre und es außerdem mehr Wasser gäbe. Auf dem Marsch nach Höllhain setzte die Sonne Lord Harlens Männern allerdings sehr zu. Sämtliche Wasserlöcher und Oasen auf dem Weg waren vergiftet worden, sodass bald täglich mehr Pferde und Soldaten starben. Die Ritter entledigten sich ihrer Banner, Schilde sowie Rüstungen und ein Viertel der Soldaten und fast alle Pferde kamen auf dem Marsch ums Leben. Als Harlen schließlich bei Höllhain eintraf, fand er die Burg verlassen vor.[1]

Orys Baratheons Pferde kämpften sich währenddessen im Knochenweg die steinigen Wege der schmalen, kurvigen Pässe hinauf, versagten aber an den steilsten Abschnitten der Straße den Gehorsam, wo die Dornischen Stufen in die Berge gemeißelt hatten. Auch wenn die Sturmländer keine Feinde erblickten, wurden sie von oben mit Felsbrocken angegriffen. An der Stelle, wo der Knochenweg den Fluss Wyl überquert, wurden die Ritter beim Marsch über die Brücke plötzlich von dornischen Bogenschützen angegriffen, die Tausende Pfeile abschossen. Als Lord Orys seinen Männern den Rückzug befahl, wurde ihnen der Weg durch einen Felssturz versperrt. Von beiden Seiten eingekesselt, wurden sämtliche Sturmländer niedergemacht, ausgenommen Orys und ein Dutzend anderer Lords, von denen man sich ein hohes Lösegeld versprach und die in die Gefangenschaft von Lord Wyl von Wyl gerieten, der auch "Witwenliebhaber" genannt wurde.[1]

Aegon marschierte auf dem Weg nach Osten durch die Ausläufer der Roten Berge, wo Bäche aus den Höhen ihn mit Wasser versorgten und in den Tälern ausreichend Wild zu finden war. Himmelshöh wurde im Sturm eingenommen. Anschließend zog er weiter nach Isenwald, welches nach einer kurzen Belagerung fiel.[1] Die Verteidiger bestanden allerdings nur aus alten Männern, Knaben und Frauen.[3] Auf dem weiteren Weg ergab sich ihm der Haushofmeister vom Fels, dessen Lord kurz zuvor verstorben war, kampflos. Bei Geistberg schickte Lord Toland seinen Recken, der Aegon zum Zweikampf forderte. Der König konnte den Mann erschlagen, stellte aber anschließend fest, dass es sich bei ihm in Wahrheit um den Narren der Tolands handelte und Lord Toland selbst verschwunden war.[1] In späteren Tagen änderten die Tolands ihr Wappen zu einem Drachen, der sich in seinen eigenen Schwanz beißt, und änderte seine Farben in Gold und Grün in Gedenken an die kunterbunten Farben ihres tapferen Narren.[3]

Nun begab sich Aegon nach Sonnspeer, welches größtenteils verlassen worden war und wo ihn schon Rhaenys erwartete, die ihm mitteilte, dass Fürstin Meria in die Sande verschwunden sei. Die wenigen Leute, die noch anzutreffen waren, behaupteten, keine Kenntnis über den Aufenthaltsort der Fürstin zu besitzen. Aegon und Rhaenys versammelten die verbliebenen Würdenträger und verkündeten ihnen, dass sie nun Teil der Sieben Königslande seien. Meria und ihre Lords wurden als Rebellen und Vogelfreie geächtet und auf ihre Köpfe Belohnungen ausgesetzt. Lord Jon Rosby wurde zum Kastellan von Sonnspeer und Wächter der Sande ernannt und sollte Dorne im Namen des Königs regieren. Auch für die anderen Länder und Burgen, die Aegon eingenommen hatte, wurden Haushofmeister und Kastellane ernannt. Danach zog sich Aegon mit seinem Heer auf dem Weg zurück, auf dem er gekommen war, westwärts durch die Ausläufer der Roten Berge und dann durch den Fürstenpass.[1] Auch Rhaenys kehrte nach Königsmund zurück, Lord Harlen Tyrell verblieb dagegen mit dem Oberbefehl über das Heer in Dorne, um Aufstände niederzuschlagen.[3]

Die Targaryens hatten kaum Königsmund erreicht, als in ganz Dorne eine Rebellion ausbrach. Überall tauchten dornische Kämpfer auf, die innerhalb von zwei Wochen Himmelshöh, Isenwald, den Fels und Geistberg zurückeroberten. Die königlichen Besatzungen wurden hingerichtet, die Kastellane und Haushofmeister vorher gefoltert. Die dornischen Lords sollen Wetten abgeschlossen haben, wer seine Gefangenen am längsten am Leben erhalten könnte, während sie zerstückelt wurden. Auch Sonnspeer wurde zurückerobert und Lord Rosby von Fürstin Meria selber beim Fenstersturz von Sonnspeer vom Speerturm geworfen.[1]

Das letzte Heer der Targaryens befand sich nun unter dem Befehl von Lord Harlen in Höllhain, allerdings enthielt das Wasser des Flusses Schwefel und die Fische, welche die Besatzer fingen, machten sie krank. Die Patrouillien und Furiere der Tyrells wurden im Osten von den Qorgyls von Sandstein und im Westen von den Vaiths von Vaith überfallen, wenn sie sich zu weit herauswagten. Als die Nachricht vom Fenstersturz bei Harlen eintraf, marschierte er im Jahre 5 n. A. E.[4] mit seinen Truppen Richtung Westen, um zuerst Vaith einzunehmen und anschließend Sonnspeer zurückzuerobern, verschwand dabei aber auf dem Weg mitsamt seinem Heer in der Wüste.[1]

6 - 10 n. A. E.

In den folgenden Jahren waren die Kämpfe von Gräueltaten, Überfällen, Vergeltungsmaßnahmen und zahlreiche Morde und Attentate geprägt, oft unterbrochen durch lange Ruhezeiten sowie ein Dutzend kurzer Waffenstillstände.[1]

Im Jahre 7 n. A. E. wurden Lord Orys und die anderen Lords, die im Knochenweg in Gefangenschaft geraten waren, gegen ein Lösegeld in Höhe ihres Körpergewichts in Gold freigelassen.[1] Vor ihrer Freilassung schlug ihnen Lord Wyl allerdings die Schwerthand ab, damit sie nie wieder gegen Dorne kämpfen würden.[3] Nachdem die Freigelassenen nach Königsmund zurückgekehrt waren, brannte König Aegon als Vergeltung mit seinem Drachen Balerion ein halbes Dutzend Bergfriede und Wachtürme der Wyls nieder, sodass nur Ruinen aus geschmolzenem Stein zurückblieben. Die Wyls entkamen den Angriffen, indem sie Zuflucht in den Höhlen und Tunneln unter ihren Bergen suchten.[1]

Im Jahre 8 n. A. E. überquerten dornische Räuber auf Schiffen, die ihnen ein Piratenkönig von den Trittsteinen zur Verfügung gestellt hatte, das Dornische Meer und überfielen ein halbes Dutzend Städtchen und Dörfer an der Südküste des Zornkaps, wo sie Feuer legten, die sich im halben Regenwald ausbreiteten. Fürstin Meria soll dieses Vorgehen als "Feuer mit Feuer" bezeichnet haben. Die Reaktion der Targaryens bestand darin, dass zum ersten Mal Königin Visenya Targaryen mit ihrem Drachen Vhagar in den Krieg eingriff und noch im selben Jahr Zitronenhain, Geistberg und den Fels niederbrannte.[1]

Im Jahre 9 n. A. E. flogen Aegon und Visenya zusammen nach Dorne, wo sie Sandstein, Vaith und Höllhain in Brand setzten.[1]

Im Jahre 10 n. A. E. führte Lord Vogler ein Heer über den Fürstenpass in die Weite und kam so schnell voran, dass er ein Dutzend Dörfer niederbrennen und die große Grenzburg Nachtlied einnehmen konnte, bevor die Lords der Marschen ihn bemerkt hatten. Als die Nachricht von dem Angriff in Altsass eintraf, entsandte Lord Manfred Hohenturm seinen Sohn Ser Addam mit einem starken Heer, um Nachtlied zurückzuerobern. Da dies allerdings von den Dornischen so erwartet worden war, kam nun Ser Gottfrid Dayn mit einem zweiten dornischen Heer von Sternfall herauf und griff Altsass an. Zwar konnte er die Mauern der Stadt nicht bezwingen, brannte jedoch Felder, Höfe und Dörfer im Umkreis von zwanzig Wegstunden nieder. Außerdem erschlug Ser Gottfrid Lord Manfreds jüngeren Sohn Garmon, als dieser einen Ausfall gegen ihn anführte. Bei Addams Ankunft in Nachtlied fand er die Burg niedergebrannt vor. Maester Yandel zufolge hatte Lord Vogler die Verteidiger als Geiseln nach Dorne verschleppt,[3] laut Erzmaester Gyldayn hatte er die Besatzung hinrichten lassen und Lord Caron mit Frau und Kindern mit sich geführt. Anstatt die Verfolgung aufzunehmen, kehrte Addam nach Altsass zurück, um die Stadt zu entsetzten, Ser Gottfrid hatte sich allerdings schon wieder in die Berge zurückgezogen.[1]

Kurz darauf starb Lord Manfred Hohenturm und Ser Addam wurde das neue Oberhaupt des Hauses, während in Altsass der Ruf nach Rache laut wurde. König Aegon flog nach Rosengarten, wo er sich mit dem jungen Lord Theo Tyrell beriet, doch dieser stand einem erneuten Einfall

Meraxes Tod Chase Stone

Die tote Meraxes
(von Chase Stone ©Random House)

in Dorne aufgrund des Schicksals seines Vaters Lord Harlen sehr skeptisch gegenüber. Daraufhin setzte Aegon erneut seine Drachen ein. Er selber wandte sich gegen Himmelshöh und schwor, aus der Burg "ein zweites Harrenhal" zu machen. Visenya brannte unterdessen Sternfall nieder.[1]

Königin Rhaenys flog dagegen nach Höllhain, wo ihr Drache Meraxes von einem Eisenbolzen eines Skorpions ins Auge getroffen wurde. Der Drache stürzte ab und zerstörte in seinem Todeskampf Teile der Burg. Zu dem Schicksal von Rhaenys gibt es unterschiedliche Auffassungen. Manche sagen, dass sie aus dem Sattel gerutscht und in den Tod gestürzt sei, andere behaupten, Meraxes habe sie auf dem Burghof unter sich zerquetscht. Einigen Berichten zufolge überlebte die Königin den Sturz, wurde aber jedoch danach in den Kerkern der Ullers langsam zu Tode gequält.[1] Auch wenn es zu den Todesumständen verschiedene Versionen gibt, wird das Todesjahr von Rhaenys in den Annalen mit 10 n. A. E. wiedergegeben.[3]

10 - 13 n. A. E.

Die folgenden zwei Jahre gingen als die Jahre des Drachenzorns in die Geschichte ein. Aegon und Visenya kehrten immer wieder auf ihren Drachen zurück und jede Burg in Dorne wurde laut Maester Yandel mindestens einmal niedergebrannt,[3] Erzmaester Gyldayn zufolge sogar mindestens dreimal.[1] Ausgenommen davon waren allerdings Sonnspeer und die Schattenstadt. Über die Gründe dafür lassen sich nur Mutmaßungen anstellen. In Dorne heißt es, die Targaryens hätten gefürchtet, das Fürstin Meria über ein heimtückisches Mittel verfüge, um Drachen zu töten, dass sie in Lys erworben habe. Yandel hält die Vermutung von Erzmaester Timotty in seinen Annahmen für wahrscheinlicher, dass die Targaryens gehofft hätten, sie könnten die übrigen Dornischen, die so viel Zerstörung erleiden mussten, gegen die Martells aufbringen, indem sie diese verschonten. Dies könnte auch die Briefe erklären, die aus den Marschen an dornische Häuser verschickt wurden, worin die Empfänger mit der Behauptung zur Aufgabe gedrängt wurden, die Martells hätten ihre Untertanen verraten und sich auf Kosten des übrigen Dorne Sicherheit vor den Targaryen erkauft.[3]

AegonI Balerion ErsterDornischerKrieg MKomarck

Aegon brennt mit Balerion die dornischen Festungen nieder
(von Michael Komarck ©Random House)

Die dornischen Lords versteckten sich, mussten sich aber nun der Auftragsmörder erwehren, denen die Targaryens für den Kopf jedes dornischen Lords eine Belohnung in Höhe des üblichen Lösegelds für einen Lord in Gold versprochen hatten. Lord Vogler, Lady Vaith, Lady Toland und vier aufeinanderfolgende Lords Uller fielen Attentaten zum Opfer, allerdings lebten nur zwei der Mörder lange genug, um ihre Belohnung einzufordern.[1] Die Dornischen reagierten, indem sie ebenfalls Kopfgelder aussetzten.[3] Lord Connington wurde auf der Jagd getötet, Lord Mertyns mitsamt seinem Haushalt durch ein Fass dornischen Weins vergiftet und Lord Grimm in einem Freudenhaus in Königsmund erstickt. Auch König Aegon wurde dreimal angegriffen und wäre ohne seine Leibwache zweien dieser Attentate zum Opfer gefallen. Visenya verlor bei einem nächtlichen Überfall zwei ihrer Wachen und tötete den letzten Angreifer selber.[1]

Im Jahre 12 n. A. E. überfiel der Wyl von Wyl die Hochzeit von Ser Jon Cafferen, dem Erben von Kitzingen, mit Lord Eichenherzens Tochter Alys. Die Dornischen erschlugen Lord Eichenherz sowie die meisten der Hochzeitsgäste und kastrierten Jon, anschließend vergewaltigten sie Alys und ihre Zofen, bevor sie die Frauen an einen Sklavenhändler aus Myr verkauften.[1]

Mittlerweile befand sich Dorne in einem äußerst angegriffenen Zustand. Das Land war verbrannt und wurde von Hunger, Seuchen und Not geplagt.[1] Obwohl der Krieg unzähligen Menschen das Leben kostete, verweigerten die Dornischen die Unterwerfung, auch das gemeine Volk wollte sich nicht ergeben.[3] Ein dornischer Ritter, der als Gefangener vor Königin Visenya gebracht wurde, behauptete, Fürstin Meria werde ihr Volk eher sterben lassen, als es vom Haus Targaryen versklaven zu lassen. Visenya erwiderte, dass sie und ihr Bruder dem Wunsch der Fürstin nur zu gerne nachkämen.[1]

Frieden

Im Jahre 13 n. A. E. starb Fürstin Meria schließlich und wurde von ihrem Sohn Nymor beerbt. Dieser war bereits sechzig Jahre alt und gesundheitlich angeschlagen. Da er kein Interesse an der Fortführung des Krieges hatte, schickte er eine Abordnung unter Führung seiner Tochter und Erbin Deria mit dem Schädel von Meraxes nach Königsmund, um König Aegon ein Friedensangebot zu unterbreiten.[1] Von vielen wurde das Geschenk des Drachenschädels als Beleidigung aufgefasst, darunter auch von Visenya und Orys Baratheon.[3]

Nymors Friedensangebot stieß in Königsmund auf heftige Ablehnung.[1] Prinzessin Deria erklärte, dass Dorne zwar an Frieden interessiert sei, allerdings einen Frieden zweier eigenständiger Reiche wolle statt eines Friedens zwischen Lehnsherr und Vasall.[3] Königin Visenya war strikt gegen das Angebot und sprach von "kein Frieden ohne Unterwerfung", was von ihren Freunden im Rat des Königs aufgegriffen und wiederholt wurde. Orys Baratheon plädierte dafür, Deria eine Hand abzuschlagen, und Lord Eichenherz schickte einen Raben mit dem Vorschlag, sie an das "übelste Bordell in Königsmund zu verkaufen, bis sich jeder Bettler der Stadt mit ihr vergnügt hat". König Aegon wies derartige Vorschläge jedoch zurück und sicherte Deria freies Geleit zu.[1]

Alle Beobachter stimmen darin überein, dass Aegon des Krieges müde war, ein Frieden ohne Unterwerfung Dornes hätte allerdings bedeutet, dass das gesamte Blutvergießen und der Tod seiner Schwestergemahlin Rhaenys bedeutungslos gewesen wäre. Außerdem mahnten ihn die Lords seines Kleinen Rates, dass ein derartiger Frieden als Zeichen der Schwäche gesehen werden und möglicherweise zu anderen Rebellionen ermutigen könnte. Auch spielte es für Aegon eine Rolle, dass die Weite, die Sturmlande und die Marschen, die schwer unter den Kämpfen gelitten hatten, nicht zur Vergebung bereit waren. Selbst in Königsmund wagte er es nicht, die Dornischen ohne starke Eskorte aus der Aegonfeste zu lassen, weil er fürchtete, dass das Stadtvolk über sie herfallen würde. Großmaester Lucan schrieb später, dass Aegon aus diesen Gründen kurz davor gewesen sei, das dornische Friedensangebot zurückzuweisen und den Krieg fortzusetzen.[1]

Aegon Brief Nymor Michael Komarck

Aegon liest Nymors Brief
(von Michael Komarck ©Random House)

Daraufhin überreichte ihm Prinzessin Deria einen vertraulichen Brief ihres Vaters, welchen Aegon auf dem Eisernen Thron las. Einigen Berichten zufolge habe er das Papier so fest umklammert, dass seine Hand geblutet habe, als er sich erhob. Aegon verbrannte den Brief und flog umgehend auf Balerion nach Drachenstein. Nach seiner Rückkehr am nächsten Morgen stimmte er dem Frieden zu und unterzeichnete ein Abkommen, welches das Ende des Krieges besiegelte.[3]

Da Aegon nie über den Inhalt des Briefes sprach, ist der Inhalt bis heute unbekannt. Manche glauben, dass der Brief die schlichte Bitte eines Vaters an einen anderen gewesen sei, die Aegons Herz berührt habe. Andere sind der Meinung, es sei eine Liste aller Lords und Ritter gewesen, die im Krieg ihr Leben verloren hatten. Bestimmte Septone haben die Auffassung vertreten, das Schreiben sei verzaubert gewesen, da Fürstin Meria es vor ihrem Tod mit einer Phiole von Rhaenys' Blut geschrieben habe und der König sich der Magie daher nicht habe widersetzen können. Der spätere Großmaester Clegg glaubt, dass Dorne nicht mehr in der Lage gewesen sei, den Kampf fortzusetzen, und vermutet daher, dass Nymor womöglich gedroht habe, die Männer ohne Gesicht aus Braavos anzuheuern, um Aegons Erben Prinz Aenys zu ermorden, falls der König einem Friedensabkommen nicht zustimmen würde.[1] Maester Yandel führt weiterhin die Möglichkeit an, Nymor habe in dem Brief enthüllt, dass Rhaenys noch in gebrochenem Zustand am Leben sei und er ihr Leiden beenden werde, wenn Aegon die Feindseligkeiten einstelle.[3]

Obwohl sich Fürstin Meria den Eroberungsversuchen des Hauses Targaryen widersetzt hatte, bedachte man sie außerhalb Dornes mit Hohn und Spott. "Dornischer Mut" wurde unter Aegons Vasallen zu einem Spottnamen für Feigheit. Außerdem war der Wunsch nach Rache bei den Überlebenden und Angehörigen von Gefallenen sehr ausgeprägt.[1] Dennoch sollte der Frieden lange Zeit bestand haben und auch die regelmäßigen Plünderungen dornischer Räuber aus den Roten Bergen sowie weitere Dornische Kriege überdauern, bis König Daeron I. Targaryen im Jahre 157 n. A. E.[5] seine Eroberung von Dorne begann.[3]

Zitate

Die Dornischen bewiesen großen Heldenmut, mussten hohe Verluste hinnehmen, doch der Preis der Freiheit ist nur selten niedrig.[3]

— Maester Yandel
Der dornische "Sieg", wenn man überhaupt von einem Sieg sprechen kann, galt als unehrenhaft, und die Überlebenden der Kämpfe sowie die Söhne und Brüder der Gefallenen versprachen einander, dass der Tag der Abrechnung irgendwann kommen werde.[1]

— Erzmaester Gyldayn

Siehe auch

Einzelnachweise

Advertisement