Essos ist der größte der vier Kontinente in der bekannten Welt von Das Lied von Eis und Feuer. Der Kontinent befindet sich östlich von Westeros und nördlich von Sothoryos. Er erstreckt sich im Norden vom Zitternden Meer bis in den Süden ins Sommermeer. Im Westen befindet sich die Meerenge und im Osten die Länder, welche die Jadesee umgeben. Essos wird von vielen verschiedenen Menschen bevölkert und hat eine weite und vielfältige Geographie.[1][2][3] In den Büchern wird Essos lediglich der östliche Kontinent, Jenseits der Meerenge oder der Osten genannt. In einem Interview Mitte 2008 bezeichnete Martin den Kontinent zum ersten Mal als Essos und bestätigte diese Bezeichnung später auch offiziell.
Geographie[]
Essos entspricht in etwa der Größe von Eurasien mit ähnlichen Breiten- und Längenausdehnungen. Es ist bedeutend größer als Westeros, doch da Essos auf keiner Karte vollständig zu sehen ist, sind seine wahren Ausmaße unbekannt. Magister Illyrio Mopatis erklärt Tyrion Lennister, dass es genau 1650 Meilen Luftlinie seien zwischen Meereen in der Sklavenbucht und der Freien Stadt Volantis.[4]
Die Nordküste des Festlandes wird durch das Zitternde Meer von der Polarzone getrennt. Im Süden, jenseits des Sommermeeres, befindet sich der unerforschte Kontinent Sothoryos. Südlich der Schattenlande liegt der völlig unerforschte Kontinent Ulthos. Ganz im Norden wiederum liegen die Tausend Inseln vor der Küste von Essos.
Bezüglich des Klimas und der Geographie gibt es innerhalb von Essos große Unterschiede. Da es von der Polarzone und vom Land des Ewigen Winters getrennt ist und dazu noch weit im Süden gelegen ist, wird es vermutlich in geringerem Maße vom Winter beeinträchtigt als Westeros.
Die westliche Küstenlinie ist im Norden eher milde, doch je weiter man in den Süden gelangt, desto trockener und heißer wird das Klima. Der Westen von Essos ist gekennzeichnet durch grüne hügelige Ebenen, den riesigen Wald von Qohor und zahlreichen Inselgruppen, wie die von Braavos oder Lys. Das Zentrum des westlichen Teils von Essos wird dominiert von dem Dothrakischen Meer und der südöstlich davon gelegenen Roten Wüste, in der nichts wächst. Südlich der Wüste liegt die große Handelsstadt Qarth an den Jadetoren, die Seestraße zwischen Sommermeer und Jadesee, die Essos und die Insel Großmoraq bildet.
Auch im Süden des westlichen Teils von Essos gibt es ausgedehnte und hügelige Ebenen und eine Küstenlinie, die von Volantis über die zerstörte Halbinsel von Valyria bis hin zur Sklavenbucht führt. Östlich dieser Bucht liegt das Land Lhazar, und dahinter erstreckt sich die Rote Wüste.
Die Knochenberge, deren nördlicher Teil auch Krazaaj Zasqa genannt wird, trennt diesen Westteil von einem östlichen, dessen bekannter Teil fast dieselbe Größe hat wie das Gebiet westlich der Berge, dessen östliche Ausdehnung aber nicht bekannt ist. Im Norden dieses östlichen Teils dominieren drei zum Teil ausgetrocknete Seen: Das Große Sandsee, das Schrumpfende Meer, das Blutende Meer und die Trockene Tiefe. Dazwischen liegen die Ebene der Jogos Nhai, das Königreichr N'ghai und der große Wald Mossovy mit der Grauen Wüste direkt südlich davon. Die Fünf Festungen bilden eine Verteidigungslinie gegen die Dämonen, welche angeblich weiter östlich leben sollen. Im Norden grenzt das Gebiet an das Zitternde Meer, und vor der Küste befinden sich die Inselgruppe Ibben sowie weiter östlich die Tausend Inseln. Der Südteil der Osthälfte des Kontinents ist zweigeteilt: auf der anderen Seite der Berge von Qarth aus gesehen beginnt das große Waldgebiet Yi Ti an der Südküste zur Jadesee, wo sich auch das Goldene Kaiserreich von Yi Ti erstreckt. Weiter im Osten liegen die Berge des Morgens und die Schattenlande mit der fernen Hafenstadt Asshai. In der Jadesee liegen mehrere Inseln wie etwa Leng und Inselgrüppchen wie die Mantikorinseln.
Regionen auf Essos[]
Man kann Essos in mehrere Regionen unterteilen, die die Heimat sind für viele verschiedene ethnischen Gruppen. Je weiter man nach Osten vordringt, desto weniger ist über das Land und seine Bevölkerung bekannt.
Die Freien Städte[]
- Hauptartikel: Freie Städte
Die Freien Städte sind neun unabhängige Stadtstaaten, die an der Westküste von Essos gelegen sind. Von diesen neun Städten sind vier Küstenstädte: Braavos, Myr, Volantis und Pentos, während drei auf Inseln liegen (Lorath, Lys, Tyrosh), und die beiden übrigen liegen im Landesinneren: Qohor und Norvos. Acht der neun Städte waren zudem einst Kolonien des Valyrischen Freistaats, nur Braavos bildet hier eine Ausnahme, denn es wurde von geflohenen Sklaven gegründet. So verwundert es nicht, dass in vielen dieser Städte noch ein starker kultureller valyrischer Einfluss spürbar ist. Die neun Freien Städte sind weiter entwickelt als die Städte in Westeros, und sie treiben mehr Handel. Jede der neun Städte kontrolliert eine bestimmte Region um die Stadt herum, teilweise auch andere kleinere Städte oder Dörfer. Das Gebiet der Freien Städte verläuft von der Westküste bis zum Wald von Qohor und bis zum mächtigen Fluss Rhoyne. Östlich davon liegt das Königreich von Sarnor und das Dothrakische Meer.
Im Nordwesten der Region liegt das Land Andalos zwischen Braavos und Pentos. Hierher stammen die Andalen und der Legende nach auch der Glaube an die Sieben.
Das Königreich von Sarnor[]
- Hauptartikel: Königreich von Sarnor
Östlich vom Wald von Qohor und nordwestlich des Dothrakischen Meeres liegen die Grasebenen des Königreichs von Sarnor. Durch die Region fließt die mächtige Sarne mit einigen Nebenflüssen. Das Königreich wurde im Jahrhundert des Blutes fast vollständig von den Dothraki zerstört, sodass es zahlreiche Ruinenstädte gibt.
Das Dothrakische Meer[]
- Hauptartikel: Dothrakisches Meer
Östlich der Freien Städte und Sarnor liegen die weiten und unendlichen Grasebenen namens Dothrkaisches Meer. Es wird bevölkert von den Dothraki, einem kupferhäutigen Reitervolk, Nomaden die vom Plündern und Brandschatzen leben. Die Dothraki handeln nicht, sondern nehmen auf ihren Beutezügen Gefangene und verkaufen sie in der Sklavenbucht als Sklaven. Nachdem der Valyrische Freistaat als Ordnungsmacht des Kontinents verloren gegangen war, breitete sich die zerstörerische Macht der Dothraki ungehindert aus, und so liegen auf dem Gebiet des Dothrakischen Meers zahlreiche Ruinenstädte älterer Kulturen, die von den Reitern im so genannten Jahrhundert des Blutes nach dem Untergang von Valyria vernichtet wurden.
Das Zitternde Meer[]
- Hauptartikel: Zitterndes Meer
Das Zitternde Meer grenzt an die gesamte Nordküste des Kontinents, angefangen im Nordwesten bei Braavos, Lorath und der Halbinsel Axt. Nördlich des Dothrakischen Meeres befinden sich an der Küste das Königreich von Sarnor, Omber und das Königreich der Ifequevron. Weiter im Osten befinden sich die Inseln von Ib im Meer und noch weiter östlich die Tausend Inseln.
Die Valyrische Halbinsel[]
- Hauptartikel: Valyrische Halbinsel
- Hauptartikel: Valyrischer Freistaat
Die Valyrische Halbinsel ist eine Landzunge, die nach Süden in das Sommermeer hineinragt. Sie war einst die Heimat des Valyrischen Freistaats mit der Hauptstadt Valyria, bis diese im so genannten Untergang von Valyria bei einer Naturkatastrophe ausgelöscht wurden. Ein Großteil des flachen Landes ging im Meer unter, Inseln und Vulkanlandschaften entstanden. Nun ist die Halbinsel und das Rauchende Meer eine Region, die angeblich von Dämonen bewohnt wird, und diejenigen Abenteurer, die die Ruinen von Valyria erforschen wollten, kehrten nie zurück.
Die Sklavenbucht[]
- Hauptartikel: Sklavenbucht
Südlich des Dothrakischen Meeres, östlich von Valyria und westlich von Lhazar liegt die Sklavenbucht. Die Sklavenbucht ist eine kulturell eigenständige geographische Region auf dem östlichen Kontinent Essos. Ihre drei Städte Astapor, Meereen und Yunkai entstanden aus dem Erbe des Ghiscarischen Imperiums. Die Städte der Sklavenbucht sind mit den alten Valyrischen Straßen über Land mit den Freien Städten verbunden.
Ghiscar[]
- Hauptartikel: Ghiscar
- Hauptartikel: Reich der Ghiscari
Ghiscar liegt südlich der Sklavenbucht und westlich der Roten Wüste bzw. von Lhazar. Bis zu seinem Untergang war das Reich der Ghiscari ein großes Imperium auf dem Kontinent, dann aber verlor es mit dem Aufkommen der Drachen seine Macht an den Valyrischen Freistaat und wurde in einem Krieg besiegt. Das Zentrum des Reiches war Alt-Ghis an der Küste des Festlands, das nun nur noch eine Ruine ist. Die Ghiscari gründeten Neu-Ghis auf einer vorgelagerten Insel.
Lhazar[]
- Hauptartikel: Lhazar
Lhazar liegt südöstlich des Dothrakischen Meeres und östlich der Sklavenbucht, die über den Khyzai Pass erreicht werden kann. Es ist ein halb-trockenes Land mit Grasflächen und Hügeln. Die Bewohner heißen Lhazareen, und sie müssen sich ständigen Angriffen der Dothraki erwehren, die in den Lämmermenschen eine leichte Beute sehen.
Qarth[]
- Hauptartikel: Qarth
Qarth ist eine sehr alte Stadt, die jenseits der Roten Wüste am Fuße der Knochenberge an den Jadetoren liegt, der Seestraße zwischen Sommermeer und Jadesee. Die günstige Lage hat Qarth als Handelsstadt sehr reich werden lassen, denn praktisch jedes Handelsschiff zwischen dem Westen (Westeros, Freie Städte, Sklavenbucht) und dem Osten (Yi Ti, Asshai) muss an Qarth direkt vorbei. Die Qartheen strotzen vor Macht und sind voller Stolz auf ihre Kultiviertheit, doch ergehen sich die starken Familien und Institutionen der Stadt auch in endlosen Intrigen und Machtkämpfen.
Südlich von Qarth liegt die Insel Großmoraq, die die beiden südlichen Meere voneinander trennt.
Ferner Osten[]
Wenig ist bekannt über die Regionen östlich der Knochenberge. Im Süden erstreckt sich das riesige Reich der Yi Ti entlang der Küste zur Jadesee. Weiter der Küste entlang erstrecken sich in südöstlicher Richtung die Schattenlande und an einer Landspitze liegt Asshai. Nördlich von Yi Ti liegt das Große Sandmeer am Fuß der Knochenberge, eine einst kulturell blühende Region. Östlich davon erstreckt sich die Ebene der Jogos Nhai bis zur Nordküste am Zitternden Meer hin, in der die nomadischen Jogos Nhai leben, ihre östlichen Nachbarn im Königreich von N'ghai mit einer eher sesshaften Lebensweise und am äußersten nordöstlichen Rand der bekannten Welt erstreckt sich das riesige Waldreich Mossovy. Zwischen Mossovy im Norden und den Schattenlanden im Süden liegen sagenumwobenen Regionen, Städte und Seen wie die Graue Wüste, das Land der Kreischer, die Berge des Morgens, die Städte der Blutleeren Menschen, das Verborgene Meer, die Fünf Festungen und noch mehr.
Völker[]
Essos ist die Heimat einer viel größeren und unterschiedlicheren Vielfalt von ethnischen Gruppen als Westeros. Bekannte alte Hochkulturen auf dem Westteil des Kontinents waren zudem die Andalen (Exil aus Essos ca. 6000 v. A. E.), die Rhoynar (ca. 700 v. A. E.), die Ghiscari in ihrer Hochzeit und der Valyrische Freistaat. Hinzu kommen die kleineren Reich der Sarnori und von Ifequevron, einem Waldvolk. Über die Vergangenheit des Ostteils jenseits der Knochenberge ist nichts bekannt. Seit dem Untergang von Valyria vor ca. 400 Jahren gab es keine dominierende Großmacht mehr auf dem Kontinent. Bekannte Völker sind:
- Dothraki: ein Nomadenvolk mit kupferfarbener Haut, einer eigenen Sprache und Kultur, zudem als Kriegernomaden in Stämmen lebend.
- Ghiscari: ein Mischvolk, das an der Sklavenbucht lebt und eine abgewandelte Form der Hochvalyrischen Sprache spricht. Nachkommen der Bewohner des Reiches der Ghiscari.
- Die Bewohner der Freien Städte: Nachkommen der Valyrer, sprechen einen Dialekt der Hochvalyrischen Sprache, aber die Sprache der Westerosi ist auch weit verbreitet.
- Lhazareen: ein friedfertiges Volk mit bronzefarbener Haut, flachen Gesichtern und Mandelaugen. Sie sind größtenteils Schafhirten.
- Asshai'i: arkanes Volk, sie sind dunkel und feierlich. Sie leben in Asshai in den Schattenlanden.
- Qaathi: ein Volk aus den Graslanden, sie sind groß und blass. Vor den Sarnori flohen sie nach Süden, wo ihre heutigen Nachfahren die Qartheen, die Bewohner der Stadt Qarth und ihrer Kolonien leben.
- Ibbenesen: Fischervolk, auf den Inseln Ib und Klein Ib im Zitternden Meer sowie der Küstenstadt Neu-Ibben.
- Große Menschen: ein großes Volk einer ehemals großen Zivilisation, nennen sich selbst Reingeborene, haben lange Arme und Beine, schwarze Augen und Haare und braune Haut. Die Sarnori sind ein kläglicher Rest.
- Jogos Nhai: Nomadenvolk, deren Reittiere Zerde sind.
- Yi Ti: Volk des Goldenen Kaiserreichs von Yi Ti, lebt in von Wald umgebenen Städten.
Im Exil oder ausgestorben:
- Erste Menschen: ein Volk, das über den einst noch intakten Arm von Dorne nach Westeros kam.
- Andalen: ein ehemaliges Nomadenvolk, wurde in Andalos sesshaft und floh dann vor Valyria nach Westeros.
- Rhoynar: ein Flussfahrervolk, lebte entlang der Rhoyne bis sie von Valyria vertrieben wurden. Sie leben heute in Dorne und auf der Fraueninsel im Exil.
- Haarige Menschen: behaartes Volk, klein und dunkel. Verwandte der Ibbenesen, aber inzwischen ausgestorben.
- Cymmeri: ein Handwerkervolk, das als erstes Eisen bearbeitete. Gingen in den Großen Menschen auf.
- Gipps: ein langbeiniges Volk, mit gekalktem Haar aus den Graslanden von Zentralessos.
- Zoqora: ein braunhäutiges und hellhaariges Volk aus den Graslanden. Gingen in die Großen Herren auf.
- Patrimonium von Hyrkoon: ein Volk, das rund um den See der heute das Große Sandmeer ist lebte.
- Fischerköniginnen: ein Volk, das rund um die Silbersee lebte und aus dem die Großen Menschen hervorgingen.
- Jhogwin: ein Riesenvolk, waren nicht menschlich, doppelt so groß wie die Riesen in Westeros. Sie bewohnten das Reich von Jhogwin in den Weißen Bergen.
- Kreischer: Legendenhafte halbmenschliche Wesen im Land der Kreischer.
Siehe auch[]
- Essos im Game of Thrones Wiki (Spoiler hinsichtlich künftiger Bücher möglich)
Quellen[]
- Essos im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
Einzelnachweise[]
- ↑ Die Länder von Eis und Feuer, Karte vom Osten
- ↑ Die Länder von Eis und Feuer, Karte vom Dothrakischen Meer
- ↑ Die Länder von Eis und Feuer, Karte von Zentralessos
- ↑ Der Sohn des Greifen, Kapitel 5, Tyrion II
A Dance with Dragons, Kapitel 5, Tyrion II