Die Jogos Nhai sind ein nomadisches Volk in den Ebenen östlich der Knochenberge im Fernen Osten von Essos.[1]
Eigenschaften & Erscheinung[]
Die Jogos Nhai sind durchschnittlich einen Kopf kleiner als die Dothraki und laut Maester Yandel "für westliche Augen nicht sehr schön anzusehen". Sie sind untersetzt, krummbeinig und dunkelhäutig und haben große Köpfe mit kleinen Gesichtern von teigiger Farbe. Sowohl die Männer als auch die Frauen haben spitze Köpfe, was von dem Brauch herrührt, die Schädel der Neugeborenen während der ersten zwei Lebensjahre einzubinden. Die Männer rasieren sich die Köpfe bis auf einen schmalen Streifen in der Mitte, die Frauen scheren sich völlig kahl und entfernen angeblich jegliche Körperbehaarung.[1]
Kultur[]
Als Nomaden leben die Jogos Nhai in Jurten und Zelten und ziehen rastlos auf ihren Zerden durch die Ebenen, ohne lange an einem Ort zu verweilen. Sie sind ein stolzes Volk und schätzen Freiheit über alles andere. Die Jogos Nhai ziehen in kleinen Gruppen umher, die aus engen Blutsverwandten bestehen. Geführt wird jede Gruppe von einem Jhat, der ein Kriegshäuptling ist, und einer Mondsängerin, die gleichzeitig die Rolle einer Priesterin, Heilerin und Richterin ausfüllt. Der Jhat führt somit in Kriegsfragen, die Mondsängerin bei allen anderen Angelegenheiten. Schließen sich die Jogos Nhai zu einer großen Gruppe zusammen, geschieht dies unter einem Jhattar. Meistens ist der Jhat ein Mann und die Mondsängerin eine Frau, es können allerdings auch Frauen Jhats und Männer Mondsängerinnen werden. In dem Fall muss jedoch das Erscheinungsbild und die Lebensweise des jeweils anderen Geschlechts angenommen werden.[1]
Obwohl die Jogos Nhai ein kriegerisches Volk sind, ist es ihnen durch ihre Götter untersagt, untereinander Blut zu vergießen. Es gehört zu ihren Bräuchen, dass junge Männer losreiten und Ziegen, Hunde und Zerde von anderen Gruppen stehlen und die Frauen einen Bräutigam entführen. Diese Rituale sind allerdings den Göttern heilig und es darf dabei kein Blut vergossen werden. Gegenüber Außenstehenden befinden sich die Jogos Nhai dagegen in einem fortwährenden Kriegszustand[A 1]. Durch ihre Raubzüge in umliegende Reiche erlangen sie das Gold und die Edelsteine, welche die Mondsängerinnen und die Jhats an Hals und Armen tragen, sowie die Sklaven, welche ihnen dienen.[1]
Geschichte[]
Der Legende nach erschlugen die Jogos Nhai in der Schlacht in den Heulenden Hügeln unter Jhattar Gharak Schielauge die letzten Jhogwin.[1]
Vor den Trockenen Tagen und der Entstehung des Großen Sandmeeres führten die Jogos Nhai viele blutige Grenzkriege gegen das Patrimonium von Hyrkoon. Dabei vergifteten sie Brunnen und Flüsse, brannten große und kleine Städte nieder und machten Tausende Menschen zu Sklaven. Die Hyrkoon töteten im Gegenzug Zehntausende Jogos Nhai. Im Laufe der Jahrhunderte führten ein Dutzend Jhattars Heere die Steinstraße hinauf gegen Kayakayanaya, doch diese Angriffe endeten allesamt mit vernichtenden Niederlagen. Dennoch singen die Mondsängerinnen weiterhin von dem ruhmreichen Tag, an dem die Jogos Nhai siegen und die Knochenberge überwinden werden, um das fruchtbare Land im Westen zu erobern.[1]
Die andauernden Überfälle auf das Königreich von N'ghai im Nordosten, dessen Bewohner entfernt mit den Jogos Nhai verwandt sind,[2] haben dazu geführt, dass von dem einst stolzen Reich lediglich Nefer und das Hinterland übrig geblieben sind.[1]
Während der letzten zweitausend Jahre sind die Jogos Nhai oftmals in das Goldene Kaiderreich von Yi Ti im Süden eingefallen und haben dabei ein Dutzend Städte, hundert Kleinstädte sowie zahlreiche Höfe und Felder niedergebrannt. Wann immer die Gottkaiser oder ihre Generäle mit ihren Truppen in die Ebenen einmarschierten, zogen sich die meisten Nomaden zurück und verweigerten die Schlacht. Dadurch konnten die Eindringlinge zwar die Herden abschlachten und die Zelte verbrennen sowie von einigen Gruppen Tribute in Form von Gold, Gütern oder Sklaven eintreiben und einige Jhats überzeugen, dem Gottkaiser ewige Treue zu schwören und künftig von Plünderungen abzusehen, letztlich mussten sie jedoch stets wieder abziehen, ohne größere Erfolge erzielt zu haben. Allein unter Gottkaiser Lo Han gab es drei solcher Feldzüge, dennoch zeigten sich die Jogos Nahai am Ende seiner Herrschaft noch verwegener und räuberischer als zu Beginn. Lo Hans Sohn und Nachfolger Lo Bu wollte die Bedrohung seines Reiches durch die Nomaden endgültig beseitigen und soll mit dreihunderttausend Soldaten in die Ebenen eingefallen sein. Er nahm weder Tribute noch Geiseln oder Treueeide und Friedensangebote entgegen und verwandelte die Gebiete in eine verbrannte Einöde[A 1]. Als sich die Jogos Nhai gemäß ihrer Taktik zurückzogen, teilte Lo Bu sein Heer in dreizehn Heeresteile und schickte diese in alle Richtungen aus, um die Nomaden zu töten, von denen insgesamt eine Millionen umgebracht worden sein sollen. Angesichts der drohenden Vernichtung schlossen sich eintausend rivalisierende Stämme erstmals in der Geschichte zusammen und stellten sich unter die Führung von Jhattar Zhea der Unfruchtbaren. Diese trennte Lo Bus Heeresteile voneinander ab und verwehrte ihnen den Zugang zu Nahrung und Wasser, lockte sie in Hinterhalte und zerschlug sie nacheinander. Nach weniger als zwei Jahren besiegte Zhea Lo Bus eigenes Heer, aus dem Kopf des Gottkaisers machte sie ein Trinkgefäß, aus dem seither jeder Jhattar fermentierte Zerdemilch getrunken hat.[1]
Jüngste Ereignisse[]
Band 4 - Die Saat des goldenen Löwen[]
Als Daenerys Targaryen in Qarth ist, kommen viele mit Geschenken zu ihr, um ihre Drachen sehen zu können. Darunter befindet sich auch ein Paar Jogos Nhai, die ihr ein Zerd schenken.[3]
Band 10 - Ein Tanz mit Drachen[]
Am Tag der Hochzeit von Daenerys mit Hizdahr zo Loraq in Meereen betätigen sich auch Jogos Nhai als Arenakämpfer.[4]
Anmerkungen[]
- ↑ 1,0 1,1 Diese Information findet nur in der englischsprachigen Ausgabe von Die Welt von Eis und Feuer Erwähnung (siehe auch: Die Welt von Eis und Feuer, Kürzungen, Auslassungen und Übersetzungsfehler).
Siehe auch[]
- Jogos Nhai im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
- Jogos Nhai im Game of Thrones Wiki (Spoiler hinsichtlich künftiger Bücher möglich)
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Die Welt von Eis und Feuer, Die Knochen und der Ferne Osten: Die Ebenen der Jogos Nhai
- ↑ Die Welt von Eis und Feuer (App), N'ghai
- ↑ Die Saat des goldenen Löwen, Kapitel 12, Daenerys I
A Clash of Kings, Kapitel 40, Daenerys III - ↑ Ein Tanz mit Drachen, Kapitel 15, Daenerys III
A Dance with Dragons, Kapitel 52, Daenerys IX