Ein Leibwechsler (engl.: Skinchanger), Warg oder Tierling ist eine Person, die sich in den Geist eines Tieres versetzen und seine Bewegungen kontrollieren kann.
Über die Beziehung zwischen Leibwechsler und Tier[]
Dies ist einfacher für den Leibwechsler, wenn es eine emotionale Verbindung zwischen ihm und dem Tier gibt. Wenn ein Leibwechsler eine Verbindung mit einem Hund oder Wolf eingeht, wird er Warg genannt. Das Hineindrängen des Leibwechslers in den anderen Körper beeinflusst beide Persönlichkeiten, so wird der Mensch von den tierischen Eigenschaften und Instinkten übermannt, wenn er diese nicht bekämpft. Es gibt bislang nur ein Beispiel in den Büchern über das Leibwechseln in einen anderen Menschen.
Merkmale bestimmter Tiere[]
- Hunde sind einfach zu binden, weil sie so nah mit Menschen zusammenliegen, dass sie fast schon menschliche Züge haben.[1]
- Wölfe sind schwerer zu befehlen, da man sich zwar mit einem Wolf anfreunden, ihn aber nie zähmen kann. Haggon vergleicht diese Bindung mit einer Ehe, in der man sich täglich sieht und einander verändert.[1]
- Vögel sind sehr verlockend, doch verliert ein Leibwechsler leicht den Bezug zu den Dingen auf Erden, und so kann es sein, dass er nur noch fliegen möchte.[1]
- Katzen sind eitel, grausam und stets bereit, sich gegen einen zu wenden, daher empfiehlt Haggon, sie nicht zu kontrollieren.[1] Arya Stark fällt es in Braavos allerdings leicht.[2]
- Elche und Hirsche sind von Natur aus Beutetiere, und wenn man zu lange in ihren Leibern ist, dann wird selbst der mutigste Mann zum Feigling.[1]
- Bären sind sehr schwer zu kontrollieren; Varamyrs Schneebärin tobt jedes Mal, wenn er in ihren Körper fährt oder auf ihr reiten will.[1]
Eine Leibwechsler-Verbindung funktioniert in beide Richtungen: Es ist so, wie wenn ein gezähmtes Pferd von jedem geritten werden kann, und so kann ein Tier, dass einmal an einen Leibwechsler gebunden ist, von jedem anderen Leibwechsler kontrolliert werden. Als Orell starb, während er im Körper seines Adlers war, nahm Varamyr den Adler in Anspruch. So lebt Orell nun in Varamyr weiter als Teil des Adlers.[3] Der Letzte Grünseher erklärt Bran, dass die Raben in der Höhle der Dreiäugigen Krähe bereits daran gewöhnt seien, dass jemand in ihren Körper schlüpft, weshalb es Bran leichter fällt als befürchtet.[4]
Das Leibwechseln in Westeros[]
Die Maester der Zitadelle gestehen zwar ein, dass die Kinder des Waldes mit Tieren sprechen konnten, doch bezweifeln sie, dass es je Leibwechsler gegeben hat oder geben könnte. Maester Yandel berichtet indes von einer Menge Legenden von Mitgliedern der Nachtwache, Maestern und Septonen aus früheren Jahrhunderten, die von Leibwechslern berichten, in denen sich Menschen sogar in Tieren verloren hätten, und in denen es hieß, dass man Leibwechsler mit Wölfen und Schattenwölfen Warge nannte.[5]
Das Erlernen des Leibwechselns[]
Es kann passieren, dass ein untrainierter Leibwechsler im Schlaf unbeabsichtigt in den Leib eines Tieres wechselt, vor allem dann, wenn schon eine enge emotionale Verbindung existiert. Es ist sehr traumatisch für einen Leibwechsler, wenn das Tier stirbt, in dem er gerade steckt, und wenn der Leibwechsler selbst stirbt, während er in einem Tier steckt, dann geht ein Teil seiner Persönlichkeit auf das Tier über.[6] Es existiert eine Menge Aberglaube und Furcht vor den Leibwechslern, so werden sie oft einfach für Gestaltwandler gehalten. Die Legende besagt, dass die Größten unter den Leibwechslern die Grünseher waren. Die Größten unter ihnen konnten in jedes Lebewesen schlüpfen. Nur Einer von tausend wird als Leibwechsler geboren und nur ein Leibwechsler von tausend Leibwechslern kann ein Grünseher werden.[4]
Wölfe waren schwieriger. Mit einem Wolf konnte ein Mensch sich anfreunden, ja, er konnte sogar den Willen eines Wolfes brechen, aber niemand konnte einen Wolf wirklich zähmen. »Wölfe und Frauen binden sich für das ganze Leben«, hatte Haggon oft gesagt. »Wenn du einen nimmst, ist das wie eine Heirat. Der Wolf wird von dem Tag an ein Teil von dir und du ein Teil von ihm. Ihr werdet euch beide verändern.« Andere Tiere ließ man besser in Ruhe, hatte der Jäger erklärt. Katzen waren eitel und grausam und stets bereit, sich gegen einen zu wenden. Elche und Hirsche waren Beute; wenn man ihre Leiber zu lange trug, wurde selbst der tapferste Mann zum Feigling. Bären, Keiler, Dachse, Wiesel Haggon hatte nicht viel von ihnen gehalten. »In manche Leiber möchte man einfach nicht schlüpfen, Junge. Es wird dir nicht gefallen, was dann aus dir wird.« Vögel waren am schlimmsten, konnte man von ihm hören. »Menschen ist es nicht bestimmt, den Erdboden zu verlassen. Verbringe zu viel Zeit in den Wolken, und du willst nicht mehr herunterkommen. Ich kenne Leibwechsler, die es mit Falken, Eulen, Raben versucht haben. Selbst in ihrem eigenen Leib sitzen sie nur verträumt da und starren hinauf ins verdammte Blau.[1]
Wie auch immer, nicht allen Leibwechslern erging es so. Einmal, als Kugel zehn war, hatte Haggon ihn zu einer Leibwechsler-Versammlung mitgenommen. Die Warge, die Wolfsbrüder, waren die zahlreichsten in der Runde, doch der Junge hatte die anderen fremdartiger und faszinierender gefunden. Borroq ähnelte seinem Keiler so sehr, ihm fehlten nur noch die Hauer, Orell hatte seinen Adler, Dornros ihre Schattenkatze (in dem Moment, in dem er sie sah, wollte Kugel seine eigene Schattenkatze), Grisella ihre Ziege… Doch keiner von ihnen war so mächtig gewesen wie Varamyr Sechsleib, nicht einmal der große, grimmige Haggon mit seinen Händen, hart wie Stein.[1]
Das Zweite Leben[]
Wenn der menschliche Körper des Leibwechslers stirbt, verteilt sich der Geist des Menschen in der Natur, um letztlich in den Körper seines Tieres einzukehren. Somit lebt der Geist des Menschen in dem Partnertier weiter. Nach und nach wird der menschliche Geist immer tierischer und letztlich stirbt auch dieser, lebt aber als ein kleiner Teil stets weiter in dem Tier. Bran bemerkt den Rest eines Mädchens der Kinder des Waldes in dem Raben, in dem er das Fliegen lernt.[4] Haggon lehrte Varamyr, dass er ein Dutzend Tode sterben werde, und dass jeder von ihnen schmerzhaft sein wird, wenn aber der wahre Tod naht, werde er im zweiten Leben weiterleben, und es sei dann einfacher und süßer als das erste.[1]
Bekannte Leibwechsler[]
Stark-Kinder[]
Die Fähigkeit des Leibwechselns ist bei der aktuellen Generation des Hauses Stark zu erkennen. Alle Kinder von Eddard Stark haben ähnliche Persönlichkeitsmerkmale wie ihre jeweiligen Schattenwölfe, aber bei den meisten findet das Leibwechseln unbewusst statt. Nur Bran ist sich dessen bewusst und arbeitet daran.
- Bran Stark: Obwohl er noch so jung ist, ist er schon ein erfahrener Leibwechsler. Seine Fähigkeiten erfuhren einen entscheidenden Schub während seines Komas nach dem Sturz von der Turmruine und in der Zeit nach dem Tod seines Vaters Eddard Stark. Eine Zeitlang träumte er sehr oft von seinem Schattenwolf Sommer, auch wenn er anfangs nicht wusste, was diese Träume zu bedeuten hatten. Die Wildlingsfrau Osha gab ihm den Rat, sich nicht gegen die Träume zu wehren.[7] Seit Jojen Reet in Winterfell erschien und Brans Fähigkeiten bemerkte, instruiert er Bran, wie er seine Fähigkeiten besser kontrollieren kann. In der Zeit, in der Theon Graufreud auf Winterfell herrscht und Bran mit den anderen in der Gruft lebt, lernt er, bewusst in den Körper von Sommer zu schlüpfen und dort Stunden zu verbringen, anstatt einfach nur dessen Empfindungen mitzuerleben. Einmal wechselte er sogar in Geists Körper und sprach zu Jon Schnee.[8] Auf seiner Reise zu den Kindern des Waldes schlüpft er zudem in einer Notlage in den Geist von Hodor, dem schwachsinnigen Stallburschen von Winterfell. In der Höhle der Dreiäugigen Krähe lernt er, wie er Raben kontrollieren und in den Herzbaum von Winterfell schlüpfen kann.[4]
- Arya Stark: Während ihrer Reisen träumt sie immer wieder von ihrem Schattenwolf Nymeria, der ein Wolfsrudel anführt und dabei auch Menschen angreift. Ihre Träume stimmen mit Vorkommnissen in der Gegend überein, in der Nymeria vermutet wird. Im Haus von Schwarz und Weiß hat sie intensive Wolfsträume von Nymeria und in Braavos entdeckt sie auch, dass sie manches durch die Augen der zahlreichen Katzen in der Stadt sehen kann, vor allem, als sie als Teil ihrer Ausbildung zeitweise erblindet.[2]
- Jon Schnee: Varamyr Sechsleib bemerkt, dass Jon ein starker Leibwechsler ist, allerdings untrainiert und sich seiner Fähigkeiten nicht bewusst ist. Dies wusste er seit dem Moment, als er Jons Schattenwolf Geist treu an dessen Seite laufen sah. Jons Fähigkeiten wurden mehrfach angedeutet, etwa als er in Geists Körper schlüpfte, um zusammen mit Quorin Halbhand die Bewegungen der Wildlinge zu erkunden.[6] Später hat Jon vermehrt Wolfsträume, allerdings nicht mehr, nachdem sich Jon und Geist an der Mauer trennen müssen. Kurz vor ihrem Wiedersehen nach der Schlacht an der Schwarzen Festung spürt Jon, dass er Heißhunger hat auf einen Elch oder einen Hirsch. So spürt er, dass Geist in der Nähe ist.[9] Melisandre von Asshai bietet ihm mehrfach an, ihn bei der Entwicklung seiner Fähigkeiten zu unterstützen, aber Jon lehnt dies ab. Derweil bemerkt Jon, dass er immer öfter auch tagsüber die Welt mit den Sinnen seines Schattenwolfs wahrnimmt.[10]
Freies Volk[]
- Orell ist ein Wildlingskrieger und Leibwechsler, der in den Leib eines Adlers schlüpfen kann. Als Jon Schnee Orell tötet, ohne über seine Fähigkeiten Bescheid zu wissen, ist der Wildling in dem Adler gefangen.[6]
- Varamyr ist ein berühmter Räuber und kontrolliert drei Wölfe, einen Schneebären und eine Schattenkatze. Außerdem übernimmt er nach Orells Tod dessen Adler.[3]
- Haggon: ein Warg und Varamyrs Lehrmeister[1]
- Grisella:Leibwechslerin aus dem Freien Volk, sie konnte in den Körper einer Ziege schlüpfen.[1]
- Borroq: Leibwechsler aus dem Freien Volk, sein Tier war ein Eber, dem er im Aussehen sehr ähnelte.[1]
- Dornros: Leibwechslerin aus dem Freien Volk, sie beherrschte eine Schattenkatze.[1]
Haus Weitwynd vom Letzten Licht[]
Die Weitwynds haben auf den Eiseninseln den Ruf, ein sonderbares Volk zu sein. Ihr Land erstreckt sich an der Westküste von Groß Wiek und auf den verstreuten Inseln davor. Ihr Land besteht aus Felsen, die so klein sind, dass sie kaum eine einzige Familie ernähren können. Von diesen Inseln ist das Letzte Licht die fernste, denn man muss acht Tage nach Nordwesten segeln, um zu ihr zu gelangen. Diese Weitwynds vom Letzten Licht sind noch sonderbarer als die Übrigen. Es gibt sogar Gerüchte, sie seien Leibwechsler, die die Gestalt von Seelöwen, Walrossen und sogar gefleckten Walen annehmen können.[11]
Quellen[]
- Skinchanger im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
- Warg im Game of Thrones Wiki (Spoiler hinsichtlich künftiger Bücher möglich)
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 Der Sohn des Greifen, Prolog (Varamyr)
A Dance with Dragons, Prolog (Varamyr) - ↑ 2,0 2,1 Ein Tanz mit Drachen, Kapitel 8, Das blinde Mädchen (Arya I)
A Dance with Dragons, Kapitel 45 Das blinde Mädchen (Arya I) - ↑ 3,0 3,1 Die Königin der Drachen, Kapitel 35, Jon VI
A Storm of Swords, Kapitel 73, Jon X - ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Der Sohn des Greifen, Kapitel 34, Bran III
A Dance with Dragons, Kapitel 34, Bran III - ↑ Die Welt von Eis und Feuer, Das Zeitalter der Dämmerung
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Die Saat des goldenen Löwen, Kapitel 25, Jon IV
A Clash of Kings, Kapitel 53, Jon VII - ↑ Der Thron der Sieben Königreiche, Kapitel 4, Bran I
A Clash of Kings, Kapitel 4, Arya I - ↑ Die Saat des goldenen Löwen, Kapitel 41, Bran III
A Clash of Kings, Kapitel 69, Bran VII - ↑ Die Königin der Drachen, Kapitel 41, Jon VIII
A Storm of Swords, Kapitel 79, Jon XII - ↑ Der Sohn des Greifen, Kapitel 36, Daenerys VI
A Dance with Dragons, Kapitel 36, Daenerys VI - ↑ Zeit der Krähen, Kapitel 19, Der Ertrunkene (Aeron II)
A Feast for Crows, Kapitel 19, Der Ertrunkene (Aeron II)