Die Schlacht in der Gurgel (engl.: Battle of the Gullet) war eine Seeschlacht während des Drachentanzes. Sie fand im Jahre 130 n. A. E. in der Gurgel statt und zählt zu den blutigsten Seegefechten in der Geschichte von Westeros.[1]
Hintergrund[]
Zu Beginn des Drachentanzes im Jahre 129 n. A. E. riegelten die Schwarzen um Rhaenyra Targaryen die Gurgel mithilfe der Flotte von Lord Corlys Velaryon ab, um die Handelsschifffahrt von und nach Königsmund zu unterbinden, welches von den Grünen um Aegon II. Targaryen gehalten wurde.[2] Nachdem die Schwarzen in den Flusslanden erste Erfolge erzielt und sich das Grüne Tal, der Norden sowie Teile der Weite für Rhaenyra erklärt hatten, wandte sich Aegons II. Hand Ser Otto Hohenturm an die Triarchie. Bei dieser handelte es sich um ein Bündnis der Städte Tyrosh, Lys und Myr, welches mit Rhaenyras Gemahl Prinz Daemon Targaryen verfeindet war und über genügend Schiffe verfügte, um die Gurgel von der Flotte des Hauses Velaryon zu säubern. Otto bot den Magistern im Gegenzug die alleinigen Handelsrechte für Königsmund und versprach darüber hinaus, ihnen die Trittsteine zu überlassen, wenngleich sich diese nicht unter der Herrschaft des Eisernen Thrones befanden. Allerdings tagte der Hohe Rat der Triarche nicht, als Ottos Gesandte eintrafen, und Aegon II. nahm diese Verzögerungen zum Anlass, Otto aus dem Amt der Hand zu entlassen und durch Ser Kriston Kraut zu ersetzen.[1]
Schließlich nahm der Hohe Rat Ottos Bündnisangebot Ende des Jahres 129 n. A. E. an und entsandte neunzig Kriegsschiffe unter dem Kommando des lysenischen Admirals Sharako Lohar von den Trittsteinen in Richtung Gurgel. Auf dem Weg begegnete der Flotte die Fröhliche Hingabe, an deren Bord Rhaenyras Söhne Aegon und Viserys Targaryen waren, die sich auf dem Weg nach Pentos befanden. Die Fröhliche Hingabe wurde erbeutet, ihre sieben Begleitschiffe wurden versenkt oder gekapert. Während Prinz Viserys in Gefangenschaft geriet, konnte Prinz Aegon auf seinem Drachen Sturmwolke nach Drachenstein fliehen und von den Geschehnissen berichten. Sturmwolke war allerdings von zahlreichen Geschossen getroffen worden und erlag seinen Wunden.[1]
Sharako Lohar teilte seine Flotte in zwei Geschwader, von denen eines südlich und das andere nördlich von Drachenstein in die Gurgel eindringen sollte.[1]
Verlauf[]
Die Schlacht begann in den frühen Morgenstunden des fünften Tages des Jahres 130 n. A. E. mit dem Angriff des nördlichen Geschwaders der Triarchie auf die Flotte des Hauses Velaryon. Durch das strahlende Licht der aufgehenden Sonne überraschten die Angreifer viele der feindlichen Galeeren, von denen sie einige rammten und andere mit Seilen und Enterhaken kaperten.[1]
Unterdessen segelte das südliche Geschwader an Drachenstein vorbei und hielt auf Driftmark zu, wo es bei Gewürzstadt Männer absetzte und Feuerschiffe in den Hafen schickte, um die auslaufenden Schiffe der Velaryons in Brand zu setzen. Gewürzstadt wurde geplündert, die Bewohner wurden niedergemacht und ihre Leichen in den Straßen zurückgelassen. Am Vormittag standen die Häuser der Stadt in Flammen, gleichzeitig griffen Truppen aus Myr und Tyrosh Hochfluth an. Die Burg wurde ebenfalls angezündet und die Bediensteten, die den Flammen entkommen wollten, wurden getötet. In dem Feuer verbrannten auch die Schätze, die Lord Corlys Velaryon von seinen Seereisen aus dem Osten mitgebracht hatte.[1]
Vermax' Tod (von Douglas Wheatley ©Random House)
Schließlich stieß Prinz Jacaerys Velaryon mit seinem Drachen Vermax auf eine Reihe lysenischer Galeeren herab. Die Seeleute besaßen zwar von dem Krieg um die Trittsteine gegen Daemon Targaryen Erfahrung im Kampf gegen Drachen und zielten auf Anweisung ihrer Kapitäne und Kommandanten mit Speeren und Pfeilen auf Jacaerys, konnten aber nicht verhindern, dass mehrere Schiffe dem Drachenfeuer zum Opfer fielen. Die Männer der Triarchie kämpften dennoch weiter, bis Ulf der Weiße auf Silberschwinge, Hugo Hammer auf Vermithor, Nessel auf Schafsdieb und Addam Velaryon auf Seerauch in die Schlacht eingriffen. Die Formation der Kriegsschiffe löste sich auf und die Galeeren drehten ab, während eine nach der anderen von Feuerbällen zerstört wurde. Allerdings wurde Vermax durch einen Bolzenschuss ins Auge oder einen Enterhaken, der sich zwischen seinen Schuppen verhakte, zu Fall gebracht. Der Drache verhedderte sich in einer brennenden Galeere und ging mit ihr unter. Jacaerys konnte sich zunächst losmachen und über Wasser halten, wurde dann aber von myrischen Armbrustschützen tödlich getroffen.[1]
Die Schlacht dauerte in den Gewässern nördlich und südlich von Drachenstein bis spät in die Nacht an, bevor die verbliebenen Schiffe der Triarchie den Rückzug antraten.[1]
Folgen[]
Tausende Menschen starben in der Schlacht. Die Velaryon-Flotte verlor ein Drittel ihrer Schiffe und Gewürzstadt wurde nie wieder aufgebaut. Als größter Verlust auf Seiten der Schwarzen wurde der Tod von Prinz Jacaerys Velaryon angesehen. Prinz Viserys Targaryen geriet für fast fünf Jahre in lysenische Gefangenschaft,[3] galt jedoch in Westeros als verschollen und wurde für tot gehalten. Sein Bruder Aegon machte sich schwere Vorwürfe, ihn im Stich gelassen zu haben.[1]
Laut Pilzens Zeugnis feierten Ulf der Weiße und Hugo Hammer nach der Schlacht, Nessel zeigte sich dagegen sehr von den Ereignissen mitgenommen. Addam Velaryon suchte Lord Corlys auf, zum Inhalt des Gesprächs gibt es aber keine Aufzeichnungen.[4] Einige Bewohner Drachensteins gaben Rhaenyra die Schuld am Tod von gefallenen Angehörigen.[5]
Auf Seiten der Triarchie betrachtete man die Schlacht als Katastrophe.[6] Von den ursprünglich neunzig Schiffen kehrten achtundzwanzig zurück, darunter lediglich drei, die nicht mit Lyseni besetzt waren. Der Admiral Sharako Lohar wurde von den Witwen aus Myr und Tyrosh beschuldigt, ihre Flotten in die Vernichtung geschickt und seine eigene zurückgehalten zu haben. In der Folge zerbrach das Bündnis der drei Städte, welche sich letztlich im Krieg der Töchter sogar gegeneinander wandten.[1]
Maester Yandel wertet die Schlacht als Niederlage der Velaryon-Flotte.[7] Andererseits spielte die Triarchie im weiteren Kriegsverlauf keine Rolle mehr und das Haus Velaryon kontrollierte im Fortgang des Jahres 130 n. A. E. weiterhin das Meer.[8]
Zitate[]
| “ | Wenn das ein Sieg war, dann bete ich darum, nie wieder einen zu erringen.[1]
— Lord Corlys Velaryons Erwiderung auf Glückwünsche zu seinem Sieg |
” |
Siehe auch[]
- Battle of the Gullet im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Der rote und der goldene Drache
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Sohn um Sohn
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Unter den Regenten - Alyn Eichenfausts Reise
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Die Erben des Drachen - Eine Frage der Thronfolge
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyras Sturz
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Unter den Regenten - Die Hand unter der Haube
- ↑ Die Welt von Eis und Feuer, Aegon II.
- ↑ Feuer und Blut - Erstes Buch, Das Sterben der Drachen - Rhaenyra triumphiert
| Schlachten des Drachentanzes | |
|---|---|
| Jahr | Schlacht |
| 129 n. A. E. | Schlacht an der Brennenden Mühle & Einnahme von Steinheck • Plünderung von Dämmertal • Schlacht von Krähenruh |
| 130 n. A. E. | Schlacht in der Gurgel • Schlacht am Honigwein • Schlacht am Roten Arm • Fall von Königsmund • Schlacht am Seeufer • Schlachtertanz • Erste Schlacht bei Stolperstadt • Fall von Drachenstein • Schlacht über dem Götterauge • Aufstand von Königsmund - Erstürmung der Drachengrube • Zweite Schlacht bei Stolperstadt |
| 131 n. A. E. | Schlacht am Königsweg |