Triarchie

Die Triarchie (engl.: Triarchy), von den Westerosi das Königreich der Drei Töchter oder abfällig das Königreich der Drei Huren genannt, war ein Bündnis der drei Freien Städte Myr, Lys und Tyrosh, welche sich als Töchterstädte des alten Valyria betrachteten. Das "Königreich" hatte keinen König, sondern wurde vom Hohen Rat der Triarchie regiert, dem dreiunddreißig Magister angehörten.

Hoher Rat der Triarchie

Alle wichtigen Entscheidungen der Triarchie wurden von einem Hohen Rat gefällt. Die elf Magister aus jeder Stadt trachteten danach, ihre Weisheit, Schlauheit und Wichtigkeit unter Beweis zu stellen und jeden möglichen Vorteil für die eigene Stadt zu erringen. Dies verhinderte in der Regel ein schnelles Handeln des Bundes. Auch drängende Angelegenheiten wie Krieg, Frieden und Bündnisse wurden zum Gegenstand fortlaufender Wortgefechte.

Geschichte

Ein Rat der Triarchie ©Jordi Gonzalez Escamilla

Im Jahre 96 n. A. E. legten die Freien Städte Myr, Lys und Tyrosh ihre Streitigkeiten bei und führten gemeinsam Krieg gegen Volantis. Nach ihrem Sieg über die Volantener in der Schlacht im Grenzland schlossen sie einen "ewigen Bund" und bildeten die Triarchie. Als Volantis um frieden ersucht und sich aus den Umstrittenen Landen zurückgezogen hatte, wandte sich das Bündnis den Trittsteinen zu, die von Piraten bevölkert waren, welche oft vorbeifahrende Handelsschiffe ausraubten. Unter dem Befehl des myrischen Fürst-Admirals Craghas Drahar gelang die Eroberung der Inseln, was zuerst auf die Zustimmung der Westerosi stieß, die bereit waren, im Gegenzug für die Beseitigung der Piraten und Aufrechterhaltung der Ordnung Zollgebühren für die Durchfahrt zu entrichten. In der Folge wurden die Zölle für vorbeifahrende Schiffe jedoch immer wieder von Craghas und seinen Teilhabern erhöht sodass die Händler, welche zuvor bereitwillig Zoll gezahlt hatten, nun versuchten, die Galeeren der Triarchie unbemerkt zu passieren. Cragas und seine Mit-Admiräle aus Lys und Tyrosh übertrafen sich gegenseitig in ihren Forderungen, wobei die lysenischen Kapitäne neben Münzen auch Frauen, Mädchen und hübsche Knaben für ihre Lustgärten und Kissenhäuser verlangten. Auf diese Weise geriet auch Johanna Swann in die Sklaverei, welche an ein Kissenhaus verkauft wurde und später zur faktischen Herrscherin über Lys aufstieg.

Vor allem Lord Corlys Velaryon war von den hohen Zöllen betroffen, da sein Wohlstand in erster Linie auf seinen Handelsflotten beruhte. Um die Herrschaft der Triarchie über die Trittsteine zu beenden, verbündete er sich mit Prinz Daemon Targaryen, dessen Aussichten auf den Eisernen Thron gesunken waren, weshalb er seinen eigenen Weg gehen wollte. Somit begann im Jahre 106 n. A. E. der Krieg um die Trittsteine. Während Lord Corlys die Velaryon-Flotte kommandierte, führte Prinz Daemon den Befehl über ein Heer aus landlosen Abenteurern und jüngeren Söhnen. Die Streitkräfte der Triarchie waren den Westerosi zwar zahlenmäßig weit überlegen, Prinz Daemon brachte allerdings seinen Drachen Caraxes mit und König Viserys I. unterstützte die Unternehmung seines Bruders mit regelmäßigen Goldspenden. In den ersten beiden Kriegsjahren errang Daemon zahlreiche Siege und erschlug im Jahre 108 n. A. E. schließlich eigenhändig Craghas Drahar. Da im Jahre 109 n. A. E. alle Inseln bis auf zwei erobert worden waren, erklärte Daemon sich zum König der Trittsteine und der Meerenge. Die Kämpfe dauerten allerdings an, als die Triarchie im Folgejahr eine neue Streitmacht unter dem Befehl eines Kapitäns aus Tyrosh namens Racallio Ryndoon entsandte und auch Dorne dem Krieg unter Führung von Fürst Qoren Martell auf der Seiten der Triarchie beitrat. Im Jahre 115 n. A. E. gab Daemon sein Königreich auf den Trittsteinen schließlich auf, fünf weitere Männer folgten ihm als König der Meerenge, ehe das "Söldner-Königreich" endgültig unterging. Die Triarchie stellte ihre Macht nach dem Rückzug der Westerosi wieder her. Der Fürst von Pentos sah in Daemon einen wertvollen verbündeten gegen die Macht der Triarchie im Süden, und auch Volantis hieß den Prinzen bei einem Besuch willkommen. Qohor und Norvos befanden sich dagegen weit außerhalb des Einflussgebiets des Bündnisses.

Im Jahre 129 n. A. E. brach in den Sieben Königslanden zwischen den Schwarzen um Rhaenyra und den Grünen um Aegon II. Targaryen der Drachentanz aus, in welchem Corlys Velaryon und Daemon Targaryen auf Seiten Rhaenyras standen. Zu Beginn des Krieges riegelte die Velaryon-Flotte die Gurgel ab und blockierte damit Königsmund, welches von den Grünen gehalten wurde. Aegons II. Hand Ser Otto Hohenturm wandte sich daher an die Triarchie, welche diese Blockade mit ihrer eigenen Flotte aufheben sollte. Ser Otto versprach den Magistern die alleinigen Handelsrechte für Königsmund und zusätzlich die Kontrolle der Trittsteine, wenngleich der Eiserne Thron nie Anspruch auf die Inseln erhoben hatte. Beim Eintreffen der Gesandten tagte der Hohe Rat jedoch nicht, sodass zunächst keine Entscheidung in dieser Angelegenheit gefällt werden konnte. Gegen Ende des Jahres traf sich der Hohe Rat dann in Tyrosh und nahm das Bündnisangebot der Grünen an. Neunzig Kriegsschiffe setzten unter dem Befehl des lysenischen Admirals Sharako Lohar Kurs in Richtung Gurgel. Auf dem Weg fingen sie die Fröhliche Hingabe ab, an deren Bord sich Rhaenyras und Daemons Söhne Aegon und Viserys Targaryen befanden. Während Aegon auf seinem Drachen Sturmwolke entkommen konnte, geriet Viserys zuerst in die Gefangenschaft eines Kapitäns aus Tyrosh, bevor Sharako Lohar den kostbaren Gefangenen an sich nahm. Am fünften Tag des Jahres 130 n. A. E. kam es zur Schlacht in der Gurgel. Die Triarchie konnte zwar ein Drittel der Velaryon-Flotte zerstören und auf Driftmark großen Schaden anrichten, musste sich aber am Ende unter erheblichen Verlusten zurückziehen. Von den ursprünglich neunzig Schiffen kehrten achtundzwanzig zurück, darunter lediglich drei, die nicht mit Lyseni besetzt waren. Der Admiral Sharako Lohar wurde von den Witwen aus Myr und Tyrosh beschuldigt, ihre Flotten in die Vernichtung geschickt und seine eigene zurückgehalten zu haben. Dies legte den Grundstein für das Auseinanderbrechen der Triarchie. Im weiteren Verlauf des Jahres zeigte der Bund erste Zersetzungserscheinungen.

Im Jahre 131 n. A. E. war die Triarchie auseinandergebrochen. Myr, Lys und Tyrosh standen an der Schwelle zum Krieg und heuerten alle Söldnerkompanien an, die sie bekommen konnten. Später im Jahr wurde Sharako Lohar im Streit um die Gunst der Kurtisane Johanna Swann ermordet. Die Lyseni hielten die Tat damals jedoch für einen politischen Mord und verdächtigten die Myrischen. In der Folge brachen die unterschwelligen Spannungen und Rivalitäten zwischen den drei Freien Städten hervor. Nach einer Reihe weiterer Morde mündeten die Auseinandersetzungen im Krieg der Töchter. Auch ein Bündnis der Freien Städte Pentos, Braavos und Lorath ging in diesem Krieg gegen die ehemaligen Mitglieder der Triarchie vor.

Großmaester Grauden verfasste etwa fünfzig Jahre danach ein Geschichtswerk über die Triarchie, welches Erzmaester Gyldayn für maßgeblich in diesem Bereich hält.

Zitate

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Dreiunddreißig Pferde, von denen jedes in eine andere Richtung zieht. — Großmaester Grauden über den Hohen Rat der Triarchie

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Siehe auch

• Triarchy im Wiki of Ice and Fire (englisch, Spoiler zu The Winds of Winter möglich)
• Triarchie im Game of Thrones Wiki (Spoiler hinsichtlich künftiger Bücher möglich)