Das Lied von Eis und Feuer Wiki
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Der Prophet (engl.: The Prophet) ist das erste Kapitel von A Feast for Crows, dem vierten Band der Das Lied von Eis und Feuer-Reihe. Der POV-Charakter des Kapitels ist Aeron Graufreud.

Zusammenfassung[]

Aeron Graufreud ist auf der Insel Groß Wiek, wo er neue Mitglieder in die Bruderschaft der Ertrunkenen aufnimmt. Durch Boten erfährt er vom Tod seines Bruders Balon Graufreud, dem König der Eiseninseln. Mit Lord Gorold Guthbruder in Hammerhorn und Lord Meldred Merlyn in Kieslingen diskutiert Aeron Balons Nachfolge, auf die schon Euron Graufreud und Asha Graufreud Anspruch erhoben haben. Schließlich verkündet Aeron seinen Ertrunkenen, dass ein Königsthing auf Naggas Hügel abgehalten werden soll, so wie in den alten Zeiten.

Synopsis[]

Aeron erfährt von Balons Tod[]

Aeron Graufreud, genannt "der Prophet", ist an einem trüben, kalten Morgen auf Groß Wiek. Er vollführt gerade das Initiationsritual des Ertrunkenen Gottes an einigen Männern, wie es auf den Eiseninseln üblich ist. Hierbei tauft er Anhänger dieses Glaubens, indem er sie zunächst ertränkt, um sie anschließend wieder mit Wiederbelebungsmaßnahmen in das Leben zurückholt. Drei Männer haben sich dem Ritual ohne Angst unterworfen, aber der vierte, ein Junge namens Emmond, gerät in Panik und wehrt sich vor dem Ertrinken. Aeron braucht die Hilfe von vier Ertrunkenen, darunter Norjen und Rus, um ihn unter Wasser zu halten, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Inzwischen sind drei Männer auf Pferden eingetroffen: Der Sparr, sein Sohn Steffarion Sparr und Gormond Guthbruder, einer der drei Söhne von Gorold Guthbruder. Verärgert denkt Aeron, dass er keine Zeit für sie hat. Seine Helfer schleppen den toten Emmond auf den Strand, wo Aeron ihm den Kuss den Lebens gibt, d.h. ihn mit Mund-zu-Mund-Beatmung wiederbelebt, während die anderen Helfer im Kreis um sie herumstehen und beten. Norjen betet mit den anderen, während Rus Aeron bei der Wiederbelebung hilft, indem er Emmond eine Herzmassage gibt. Nach mehreren Versuchen spukt dieser das verschluckte Wasser aus und ist wieder bei Bewusstsein. Aeron denkt darüber nach, dass im Gegensatz zu den anderen Priestern bei ihm noch nie ein Mann tot geblieben ist, was selbst dem legendären Darle, dem "Dreimal-Ertränkten", passiert ist. Das Ritual wird beendet, indem einige Worte gesprochen werden und Emmond ein Knüppel aus Treibholz und eine Robe geschenkt werden.

Aeron Graufreud Arden Beckwith

Aeron Graufreud (von Arden Beckwith ©FFG)

Aeron begrüßt die drei Reiter missgelaunt und fragt, ob sie gekommen seien, um ebenfalls ertränkt zu werden. Als der Sparr verdutzt erwidert, dass sowohl er als auch sein Sohn das Ritual schon erlebt haben, denkt Aeron nur verächtlich an die ungefährliche Version des Rituals, das bei Neugeborenen und Adeligen angewandt wird: hier wird dem Diener lediglich ein wenig Meerwasser über das Haupt geschüttet. Der Sparr erklärt, dass Lord Gorlonds Sohn eine Nachricht für Aeron habe. Dieser stellt sich vor und drängt Aeron, mit ihm zur Burg zu reiten, wo Lord Gorlond auf ihn warte. Aeron will sich nicht kommandieren lassen und sagt, er habe Arbeit zu erledigen. Schließlich erklärt Gormond ihm knapp, dass König Balon tot sei. Aeron versteht nicht, wie das passieren konnte, denn er hat seinen Bruder noch vor kurzem gesehen und obwohl sein Haar stärker ergraut war als vor seiner Abreise zur Steinigen Küste, war er ihm keinesfalls krank vorgekommen. Ihm wird erklärt, dass Balon während eines Sturms beim Überqueren einer der Brücken von Peik abgestürzt sei. Aeron ist der Meinung, dass der Sturmgott, der ewige Feind des Ertrunkenen Gottes, für Balons Tod verantwortlich sei, und er erklärt, dass er mit zum Hammerhorn, der Burg von Haus Guthbruder, kommen wird, allerdings verlangt er Gormonds Pferd, damit er schneller vorankomme. Beim Abschied schickt er seine Ertrunkenen nach Kieslingen, wo er sie unter Lord Meldred Merlyns Turm treffen werde.

Aeron erfährt auf Hammerhorn von Eurons Rückkehr[]

Aeron reitet 18 Meilen ins Landesinnere von Groß-Wiek, der größten der Eiseninseln. Burg Hammerhorn von Lord Gorold liegt in den Hartsteinhügeln. Beim Ritt denkt Aeron über seine Familie nach. Sein Vater Lord Quellon Graufreud hatte neun Söhne gezeugt, davon waren drei von seiner ersten Gemahlin aus dem Haus Steinbaum: Harlon Graufreud, Quenten Graufreud und Donel Graufreud. Seine zweite Gemahlin stammte aus Haus Sunderly von Salzklipp, und diese hatte ihm fünf Söhne geschenkt: Balon, Euron Graufreud, Victarion Graufreud, Urrigon Graufreud und Aeron. Zuletzt hatte Lord Quellon dann noch eine Frau vom Festland geheiratet, die ihm einen schwächlichen Jungen namens Robin Graufreud gebar. Quenten und Donel waren als Kinder gestorben, Harlon an den Grauschuppen. Balon hingegen war als Kind schon furchtlos gewesen: mit zehn Jahren kletterte er die Flintklippen zum verfluchten Turm des Blinden hoch, mit 13 Jahren konnte er schon die Ruder eines Langschiffes bedienen und vollführte den Fingertanz so gut wie kein anderer auf den Eiseninseln. Mit 15 Jahren war er mit Dagmer Spaltkinn zu den Trittsteinen gesegelt und hatte einen ganzen Sommer mit Plünderern gelebt, wobei er seinen ersten Mann erschlug und sich seine ersten beiden Salzweiber verdiente. Mit 17 Jahren wurde er Kapitän eines eigenen Schiffes. Dann denkt Aeron darüber nach, dass Balon ihn damals wegen seines ausschweifenden Lebensstils verachtet hatte, und dass er nichts anderes verdient hatte.

Nach Einbruch der Dunkelheit erreicht Aeron schließlich Hammerhorn. Aeron weckt die Wache am großen Eisentor, indem er mit einem Stein gegen das Tor haut, und Gran Guthbruder erscheint und bringt Aeron zu Lord Gorold, der in seiner Halle wartet und von zwei Töchtern bedient wird. Als sie eintreten, fragt Lord Gorold als erstes besorgt nach seinem Sohn Gormond. Aeron erklärt, dass er zu Fuß nach Hause kommen werde, dann befiehlt er, die anwesenden Frauen und den Maester fortzuschicken, doch Gorold schickt nur seine beiden Töchter Gysell und Gwin sowie Gran hinaus, den Maester will er an der Unterredung teilhaben lassen, auch wenn das Aeron nicht gefällt. Als er kehrt macht und schon hinausgehen will, räuspert sich der Maester und erklärt, dass Euron Graufreud nun auf dem Meersteinstuhl sitze. Euron ist einen Tag nach Balons Tod in Herrenhort gelandet und stellt als dessen ältester Bruder Anspurch auf den Meersteinstuhl. Er hat Raben ausgeschickt, um jeden Kapitän und König der Inseln nach Peik kommen zu lassen, damit sie ihm die Treue schwören.

Lord Gorold fragt Aeron, ob sich Balon zu seiner Nachfolge geäußert hat. Balon hatte sich Aeron gegenüber im Seeturm dahingehend geäußert, dass er Theon Graufreud nicht für würdig halte, da die Starks ihn zu einem Schwächling erzogen hätten. Er hatte sich sogar gewünscht, dass er bei seinem dümmlichen Feldzug gegen Winterfell gestorben sei, damit er Asha Graufreud keine Probleme bereite, die er für seine Nachfolge vorgesehen hatte. Selbst Aerons Einwand, dass die Eisenmänner niemals eine Frau akzeptieren würden, selbst so jemanden wie Asha nicht, wollte Balon damals nicht hören. Bevor Aeron Lord Gorold antworten kann, merkt der Maester an, dass der Thron dem Recht nach Theon und danach Asha zustehe. Aeron tut das allerdings als Recht vom Festland ab, dass für die Eiseninseln nicht gelte. Lord Gorold fragt, ob Victarion Graufreud seinen Anspruch geltend mache, schließlich befehligt er die Eiserne Flotte, woraufhin der Maester einwirft, dass Euron der ältere Bruder ist. Als er weiter fragt, ob es Krieg zwischen Victarion und Euron geben werde, erklärt Aeron, dass Eisenmänner nicht das Blut anderer Eisenmänner vergießen dürften. Zwar habe Euron Lord Sawane Botlin getötet, allerdings habe er ihn ertränkt, was unter Eisenmännern als ehrenvoller Tod gilt. Lord Gorold erbittet Rat von Aeron, wie er Euron antworten soll: mit Huldigung oder mit Widerstand? Aeron sagt, er müsse darüber nachdenken und beten, und als der Maester ihm sagt, das würde das Problem auch nicht lösen, herrscht er ihn an, dass die Eisenmänner lange genug auf Maester vom Festland gehört hätten und dass sie jetzt wieder lernen müssten, auf den Ertrunkenen Gott zu vertrauen.

Aeron reitet nach Kieslingen[]

Aeron lehnt Lord Guthbruders Angebot ab, unter dem Dach der Burg zu nächtigen denn das tut er sehr selten, vor allem nicht so weit weg vom Meer. Er erbittet sich ein Pferd, mit dem er nach Kieslingen reiten will. Lord Gorold schickt seinen Sohn Grauden Guthbruder mit, und noch vor Sonnenaufgang brechen sie auf. Während sie reiten, dämmert Aeron auf dem Pferd ein und träumt von Urrigon Graufreud, der mit 14 starb, als eine Axt seine Hand beim Fingertanz halb abtrennte. Lord Quellons dritte Gemahlin, eine Frau aus dem Haus Peiper, behandelte die Wunde nicht mit der Methode der Eisenmänner mit Feuer und Meerwasser, sondern überließ sie einem Maester vom Festland, und der versuchte, die Finger wieder an die Hand zu nähen, doch die Wunde entzündete sich, und als er schließlich den Arm abnehmen sollte, war es bereits zu spät und Urri starb an der Infektion. Lord Quellon, der mit den älteren Söhnen in den Krieg gezogen war, starb bei der Unternehmung, und so war es der neue Lord Balon, der den Maester bestrafte: er schnitt ihm mit einem Hackmesser drei Finger ab und befahl dem Peiper-Weib, sie wieder anzunähen. Der Maester starb bald ebenfalls an einer Infektion, und das Peiper-Weib wenig später bei einer Totgeburt. Aerons Lebensstil wandelte sich nach Urris Tod, und mit 16 nannte er sich zwar einen Mann, war aber eher ein wandelnder Weinschlauch. Er sang, tanzte, spielte die Flöte und jonglierte. Er konnte viel trinken und brüstete sich damit, am längsten und weitesten pinkeln zu können. Er wettete sogar einmal sein Schiff darauf, dass er ein ganzes Feuer auspinkeln könnte und gewann dabei eine Herde Ziegen. Er aß danach ein Jahr lang Ziegenfleisch und nannte sein Schiff Goldener Sturm. Als Balon jedoch hörte, dass er der Ramme des Schiffs die Form eines Penis geben wollte, drohte er, ihn am Mast aufzuhängen. Das Schiff ging dann in der Graufreud-Rebellion vor der Schönen Insel unter, nachdem Stannis Baratheon sie in eine Falle gelockt und die Zorn sie in zwei Teile gerammt hatte. Bei dieser Schlacht bei der Schönen Insel wäre Aeron beinahe ertrunken, doch wurde er an Land gespült und dort von Fischern gefangen genommen und nach Lennishort und dann nach Casterlystein gebracht, wo er den Rest der Rebellion verbrachte.

Auch Grauden fragt Aeron, ob es einen Bruder-Krieg geben werde, und Aeron antwortet, dass der Ertrunkene Gott keinen Gottlosen auf dem Meersteinstuhl akzeptieren werde. Aeron ist der Ansicht, dass Victarion König werden müsse, da Euron ein Gottloser sei, Asha eine Frau und Theon ein zu sanfter Junge. Als die Sonne aufgeht, verlässt Grauden Aeron und reitet zu seinen Vettern nach Niederbinge, Krähenspitz und Leichensee, um die Nachricht von Balons Tod zu überbringen. Aeron reitet alleine weiter, und je näher er dem Meer kommt, desto bevölkerungsreicher wird das Land. Er hält in jedem Dorf und bei jedem kleinen Lord an, um zu predigen: Balon sei tot und speise nun in den Wasserhallen des Ertrunkenen Gottes, aber es werde sich ein neuer König erheben, denn was tot ist, kann niemals sterben. Einige Menschen folgen ihm spontan, und als er an der Küste ankommt, sind es ein Dutzend.

In Kieslingen leben mehrere Tausend Fischer. Vierzig Ertrunkene erwarten Aeron. Sie lagern in Zelten und Unterständen auf dem Strand. Am der Flutlinie haben sie eine Hütte für Aeron errichtet, in die er glücklich hinein kriecht, nachdem er seine neuen Anhänger ertränkt hat. Er bittet den Ertrunkenen Gott, ihm ein Zeichen zu geben, was er als nächstes tun soll. Obwohl er erschöpft ist, findet er keine Ruhe in seinem Zelt. Er hält Victarion nach wie vor für den geeigneteren, allerdings ist er so pflichtbewusst, dass er sich vermutlich nicht gegen den rechtmäßigen Anspruch seines älteren Bruders Euron auflehnen wird, obwohl er diesen verachtet, seit Euron seine Frau vergewaltigt hat. Draußen hört Aeron das Tosen der Brandung und steigt nackt hinaus und geht ins eiskalte Meer. Er denkt über die Vergänglichkeit der Menschen nach und über ihre Knochen, und plötzlich kommt ihm die Lösung: die knochigen Halle des Grauen Königs auf Naggas Hügel.

Aeron erwacht mitten am Tag, isst eine karge Mahlzeit aus Muscheln und Seegras und dann kommt Lord Meldred Merlyn mit einigen Wachen aus der Burg zu ihm. Er erklärt, dass er nicht nur Nachricht von Euron aus Peik erhalten habe, sondern auch von Zehntürmen, dem Sitz von Haus Harlau: dorthin wird Asha Graufreud segeln und ihre Unterstützer sammeln, und sie wird beschützt von Lord Rodrik Harlau, dem "Leser", dem Bruder von Ashas Mutter. Aeron segnet Lord Meldred mit dem Meerwasser aus seinem Schlauch, dann fordert er ihn auf, zuzuhören, während er auf einen Granitfelsen steigt und zu seiner Schar spricht. Er predigt einige Formeln, die dem Ertrunkenen Gott huldigen, dann fragt er in die Menge, wer der nächste König werden soll. Als die Masse seinen Namen skandiert, erklärt er, dass er ein Mann des Glaubens sei und daher nicht auf dem Meersteinstuhl sitzen könne. Dann erklärt er, alle Eisenmänner sollen nach Alt Wiek segeln, um zu Naggas Hügel zu gehen und ein Königsthing abzuhalten. Lord Merlyn starrt ihn mit offenem Mund an und fragt, wie viele Jahre solch ein Thing nicht mehr abgehalten wurde, woraufhin Aeron antwortet, dass es höchste Zeit sei, diese Tradition wieder einzuführen und an die Zeiten von Urras Graueisen, Sylas Flachnase, Harrag Hoffartt oder Loron Graufreud, den "Alten Kraken", anzuknüpfen. Die Zuhörer nehmen seinen Vorschlag euphorisch an und skandieren allesamt "Ein Königsthing!"

Handelnde & erwähnte Personen[]

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Erwähnte Orte & Begriffe[]

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Begriffe:

Siehe auch[]

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